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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis
Autoren: Ben Counter
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andere Erklärung
geben. Selbst das, was mit Jubal geschah, bewegte sich im Rahmen des
physikalisch Möglichen. Der Kriegsmeister selbst sagte zu Loken, dass Jubal
einem Ding zum Opfer fiel, bei dem es sich um irgendeine Xeno-Kreatur aus dem
Warp handelte. Ich habe deine Reden gehört wie der Verstand von Magie und
Aberglauben und all den anderen Dingen verdreht wird, die uns für die Realität
blind machen. Das ist genau das, was die Imperiale Wahrheit ausmacht. Ich kann
nicht fassen, dass der Iterator Kyril Sindermann nicht länger an die Imperiale
Wahrheit glaubt.«
    »Glaube, meine Liebe?« Sindermann lächelte freudlos und schüttelte den
Kopf.
    »Vielleicht ist der Glaube die größte Lüge von allen. In früheren
Zeitaltern versuchten die ersten Philosophen die Sterne und den Himmel und die
ganze Welt ringsum zu erklären. Einer von ihnen stellte die Behauptung auf, das
Universum ruhe auf gigantischen Kristallsphären, die von einer riesigen Maschine
kontrolliert werden. Dies würde nämlich die Bewegung des Himmels erklären.
    Er wurde ausgelacht, und man sagte ihm, eine solche Maschine müsse
einen ungeheuren Lärm verursachen, den jeder hören müsse. Er erwiderte darauf,
dass wir von Geburt an von diesem Lärm umgeben und so an ihn gewöhnt sind, dass
wir ihn garnicht hören können.«
    Mersadie saß neben dem alten Mann und legte die Arme um ihn, wobei sie
verwundert feststellte, dass er zitterte und ihm Tränen in den Augen standen.
    »Ich fange an, sie zu hören, Garviel«, sagte Sindermann mit zittriger
Stimme. »Ich kann die Sphärenmusik hören.«
    Aufmerksam beobachtete sie Loken, während der Sindermann anstarrte.
Dabei erkannte sie das Maß an Intelligenz und Integrität, das Sindermann lange
vor ihr bei ihm gesehen hatte. Dem Astartes war vermittelt worden, dass
Aberglaube den Tod des Imperiums bedeutete und dass nur die Imperiale Wahrheit
eine Realität war, für die es sich zu kämpfen lohnte.
    Und jetzt wurde sie Zeuge davon, wie diese Einstellung ins Wanken
geriet.
    »Varvarus wurde getötet«, sagte Loken schließlich. »Vorsätzlich. Von
einem unserer Boltgeschosse.«
    »Hektor Varvarus? Der Armee-Kommandant?«, fragte Mersadie.
    »Ich dachte, das war das Werk der Auretianer.«
    »Nein, es war einer von uns.«
    »Warum?«, wollte sie wissen.
    »Er wollte ... ich weiß ... er wollte uns vor ein Kriegsgericht bringen,
damit wir für die Morde auf dem Hangardeck zur Verantwortung gezogen würden.
Maloghurst war damit nicht einverstanden, aber Varvarus wollte nicht einlenken.
Und jetzt ist er tot.«
    »Dann stimmt es also«, seufzte Sindermann. »Wer Widerworte gibt, wird
zum Schweigen gebracht.«
    »Ein paar von uns sind immer noch übrig«, sagte Loken leise.
    »Dann müssen wir etwas unternehmen, Garviel«, erklärte Sindermann. »Wir
müssen herausfinden, was in die Legion gebracht wurde und es aufhalten. Wir
können es bekämpfen, Loken. Wir haben Sie, wir haben die Wahrheit, und es gibt
keinen Grund, warum wir nicht ...«
    Sindermann verstummte mitten im Satz, denn die Tür zum Trainingsdeck
wurde abrupt aufgestoßen, gefolgt von schweren Schritten, Metall auf Metall.
Noch bevor sich der unglaublich riesige Schatten über Mersadie schob, wusste
sie, dass es sich um einen Astartes handelte. Sie drehte sich um und sah
Maloghursts schiefe Gestalt, der einen cremefarbenen, seegrün abgesetzten
Waffenrock trug. Der Schildträger des Kriegsmeisters war als »der Verdrehte«
bekannt, was zum einen seinem labyrinthartigen Verstand galt, zum anderen aber
den Folgen jener entsetzlichen Verletzungen, die seinen Körper zerschmettert
und grotesk deformiert hatten.
    Sein Gesicht schien förmlich Zorn zu bluten. »Loken«, sagte er.
    »Das sind Zivilisten.«
    »Kyril Sindermann und Mersadie Oliton sind offizielle Memoratoren des
Großen Kreuzzugs, und ich kann für sie bürgen«, sagte Loken und stellte sich
Maloghurst wie ein Ebenbürtiger gegenüber.
    Maloghurst hatte Horus' Autorität im Rücken, und Mersadie fragte sich,
was wohl nötig war, um sich einem solchen Mann entgegenzustellen.
    »Vielleicht ist Ihnen das Edikt des Kriegsmeisters nicht bekannt,
Hauptmann«, redete Maloghurst in gefälligem, neutralem Tonfall weiter, der einen
krassen Gegensatz zu der angespannten Atmosphäre zwischen den beiden Astartes
bildete. »Diese Beamten und Notare haben schon genug Unheil angerichtet, und
gerade Sie sollten das wissen. Es gibt keine Ablenkungen, Loken, und keine Ausnahmen.«
    Loken und Maloghurst
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