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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis
Autoren: Ben Counter
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Gedankengängen.
    »Und die anderen Primarchen haben ihre Befehle erhalten?«
    »Ja, Milord«, antwortete Ing Mae Sing, deren Unbehagen gegen ihren
Willen in ihrer Stimme mitschwang. »Die Rückmeldung von Lord Guillaume von den
Ultramarines war klar und deutlich. Sie nähern sich dem Aufgebot bei Calth und
melden, dass alle Streitkräfte einsatzbereit sind.«
    »Und Lorgar?«, hakte Horus nach.
    Ing Mae Sing hielt inne, als sei sie unsicher, wie sie ihre nächsten
Worte wählen sollte. »Seine Nachricht enthielt Restsymbole von ... Stolz und
Gehorsam. Sehr stark, fast schon fanatisch. Er bestätigt Ihren Angriffsbefehl
und kommt zügig nach Calth voran.«
    Sie rühmte sich stets ihrer beträchtlichen Selbstbeherrschung, wie
jemand, der seine Gefühle unter Kontrolle halten musste — aus Furcht davor,
dass sie unter dem Einfluss des Warp verändert worden waren. Doch nicht einmal
sie konnte verhindern, dass einzelne Gefühlsregungen an die Oberfläche
gelangten.
    »Stört Sie etwas, Meisterin Sing?«, fragte Horus, als könnte er ihre
Gedanken lesen.
    »Milord?«
    »Meine Befehle scheinen Ihnen Sorgen zu machen.«
    »Es steht mir nicht zu, Besorgnis oder irgendeine andere Regung zu
zeigen, Milord«, erwiderte sie in neutralem Tonfall.
    »Das ist korrekt«, bestätigte er. »Und doch zweifeln Sie daran, ob
meine Vorgehensweise wirklich klug ist.«
    »Nein!«, rief Ing Mae Sing. »Es ist nur so, dass es für mich schwierig
ist, die Art Ihrer Kommunikation nicht zu fühlen, wenn auf jeder Botschaft so
viel Blut und Tod lastet. Es ist, als würden wir bei jeder gesendeten Nachricht
feurigen Rauch atmen.«
    »Sie müssen mir vertrauen, Meisterin Sing«, sagte Horus.
    »Vertrauen Sie darauf, dass alles, was ich tue, dem Wohl des Imperiums
dient. Verstehen Sie?«
    »Es ist nicht an mir, etwas zu verstehen«, flüsterte die Astropathin.
    »Meine Rolle in diesem Kreuzzug verlangt von mir, den Willen meines
Kriegsmeisters umzusetzen.«
    »Das ist richtig, doch bevor ich Sie wegschicke, Meisterin Sing,
erzählt mir etwas.«
    »Und was, Milord?«
    »Erzählt mir von Euphrati Keeler«, forderte Horus sie auf.
    »Erzählt mir von der einen, die sie die Heilige nennen.«
     
    Loken raubte Mersadie Oliton immer noch den Atem. Die Astartes waren
schon beeindruckend genug, wenn sie sich in ihren polierten Rüstungen
kriegsbereit aufgebaut hatten. Doch dieser Anblick war nichts im Vergleich
dazu, wie ein Space Marine insbesondere Loken ohne seine Rüstung aussah.
    Bis auf blassen Drillich und Kampfstiefel aller Kleidung entledigt,
glänzte Lokens schweißnasse Haut, während er den Attacken des Übungsservitors
auswich. Auch wenn nur wenigen Memoratoren das Privileg vergönnt gewesen war,
einen Astartes im Kampf beobachten zu können, hieß es, dass sie mit bloßen
Händen ebenso wirkungsvoll töten konnten wie mit Boltgewehr und Kettenschwert.
    Als Mersadie Loken dabei zusah, wie er den Servitor Gliedmaße für
Gliedmaße in Stücke zerlegte, wollte sie diese Behauptungen gern glauben. Sein
breiter, über alle Maßen muskulöser Oberkörper strahlte Kraft aus, und die
stechenden grauen Augen waren so eindringlich, dass sie sich wunderte, wieso
Loken keine abstoßende Wirkung auf sie hatte. Er war eine Tötungsmaschine,
geschaffen und ausgebildet, um anderen den Tod zu bringen, und dennoch konnte sie
weder den Blick von ihm abwenden, noch damit aufhören, Bilder seiner heroischen
Statur zu klick-blinzeln. Kyril Sindermann saß neben ihr, beugte sich zur Seite
und fragte: »Haben Sie nicht schon etliche Bilder von Garviel?«
    Loken riss dem Übungsservitor den Kopf ab und drehte sich zu ihnen um,
was bei Mersadie gebannte Vorfreude aufkommen ließ.
    Das Ende des Kriegs gegen die Technokratie war schon zu lange her, und
sie hatte zuwenige Stunden mit dem Hauptmann der 10. Kompanie verbracht. Als
seine Dokumentatorin verfügte sie über mehr als genug Material, das mit dem
Feldzug einher gangen war.
    Aber Loken gab sich seit einigen Monaten extrem verschlossen und
schweigsam.
    »Kyril, Mersadie«, sagte Loken und ging an ihnen vor bei zu seiner
Waffenkammer. »Es freut mich, Sie beide zu sehen.«
    »Und ich freue mich, hier sein zu können, Garviel«, erwiderte
Sindermann. Der Erste Iterator war ein alter Mann, und Mersadie fand, dass er
in dem Jahr seit dem Feuer in den Archivhallen der Rächender Geist stark
gealtert war.
    »Es freut mich sogar sehr. Mersadie war so nett und hat mich hierher
mitgenommen. Vor kurzem hatte ich mich
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