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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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schluckte. »Ich habe Sie nicht ge sehen,
Meister, ich habe einen ziemlich heftigen Kater. Aber wieso rasen Sie hier auch so herum? Sie hätten mich umbringen können.«
    »Sie sind mir einfach vor den Karren gelaufen«, sagte der Mann, den Blick starr auf einen Punkt über Jonahs Schulter gerichtet.
    »Bin ich das? Tja ... also ... seien Sie nächstes Mal etwas vorsichtiger«, sagte Jonah, der bereits weiterging.
    »Dann pass auf, wo du hinlatschst ...«, zischte der Mann leise, bevor er wieder auf seinen Karren stieg und weiterfuhr.
    »Seien Sie jetzt vorsichtig!«, rief Jonah dem Fahrer hinterher, während er sich die Beleidigungen vorstellte, die er sich über »diese verdammten Titanenjockeys« ein fallen lassen würde, um sie bei erster Gelegenheit seinen Kameraden vom
Bodenpersonal zu erzählen.
    Der Hangar war zwar über zwei Kilometer lang, aber Jonah fühlte sich trotzdem beengt, als er zum Dies Irae ging. Der Geruch nach Maschinenöl, Schmierfett und Schweiß war für seinen Kater nicht gerade zuträglich.
    Ein ganzes Heer Titanen der Legio Mortis stand kampf bereit da: schnelle mittelschwere Reaver, Warhounds zur Aufklärung und die gewaltigen Warlords. Es gab auch ein paar neuere Titanen der Night-Gaunt-Klasse, aber keiner konnte es mit der ehrfurchtgebietenden Pracht eines Titans der Imperator-Klasse aufnehmen. Dies Irae stellte sie alle in den Schatten, was Größe, Kraft und Herrlichkeit betraf, und Jonah wusste, dass es in der Ga laxis nichts gab, das sich gegen eine so
furchteinflößende Kriegsmaschine behaupten konnte.
    Jonah richtete seinen Kragen und schloss die Messing knöpfe an der Jacke, strich sie glatt, bevor er die
breiten Füße des Titans erreichte.
Er fuhr sich durch das schulterlange schwarze Haar, um zumindest den Eindruck
zu erwecken, nicht
in seinen Kleidern geschlafen zu haben. Er konnte die dünne, eckige Gestalt von Titus Cassar sehen, dem anderen Moderati Primus, der an einer Über wachungskonsole arbeitete, und er hatte nicht den Wunsch, einen weiteren
Vortrag über die neunundneunzig Tu genden des Imperators über sich ergehen zu lassen.
    Anscheinend war geschniegeltes Aussehen eine der wichtigsten.
    »Guten Morgen, Titus«, sagte er in unbeschwertem Ton.
    Cassars Kopf ruckte überrascht hoch, und er schob rasch ein zusammengefaltetes Pamphlet unter einen Sta pel Bereitschaftsberichte.
    »Du kommst zu spät«, sagte er, nachdem er sich schnell wieder
gefasst hatte. »Wecken war vor einer Stunde, und
Pünktlichkeit ist das Kennzeichen des Frommen.«
    »Komm mir nicht damit, Titus«, sagte Jonah, indem er die Hand ausstreckte und das Pamphlet unter dem Sta pel hervorzog. Cassar wollte ihn daran hindern, doch Jonah war zu schnell und schwenkte es vor seiner Nase hin und her.
    »Wenn Princeps Turnet dich damit erwischt, bist du Geschützservitor, bevor du weißt, wie dir geschieht.«
    »Gib es mir wieder zurück, Jonah, bitte.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung für noch eine Predigt aus dieser Fibel der verdammten Lectitio Divinitatus.«
    »Schön, ich packe es weg, nur gib es mir wieder, ja?«
    Jonah nickte und hielt Cassar die zerlesene Fibel hin, der sie ihm förmlich aus der Hand riss und in seine Uni formjacke schob.
    Jonah rieb sich mit den Handrücken die Schläfen und sagte: »Was soll eigentlich die Eile? Das alte Mädchen
ist doch nicht mal
bereit für die Vor-Einsatz-Tests, oder?«
    »Ich wünschte, du würdest aufhören, den Titan als eine Sie zu bezeichnen. Das riecht nach heidnischem An thropomorphismus«, sagte Cassar. »Ein Titan ist eine Kriegsmaschine, nicht mehr. Stahl, Adamantium und Plasma, dazu Fleisch und Blut, das darüber herrscht.«
    »Wie kannst du das sagen?«, fragte Aruken, indem er zu einem stahlverkleideten Beinabschnitt ging und die Treppe zu den Rundbogentoren erklomm, die hinein führten. Er schlug mit der Handfläche auf das dicke Me tall und sagte: »Sie ist offensichtlich eine Sie, Titus.
Sieh dir die wohlgeformten Beine an, den Schwung der Hüften. Und trägt sie uns
nicht in sich wie eine Mutter, die ihre ungeborenen Kinder beschützt?«
    »Spott trägt die Saat der Pietätlosigkeit in sich«, sagte
Cassar ohne eine Spur Ironie, »und das dulde ich nicht.«
    »Ach, hör doch auf, Titus«, sagte Aruken, der sich langsam für das Thema erwärmte. »Spürst du es denn nicht, wenn du in ihr bist? Hörst du nicht ihren Herz schlag im Grollen ihres Reaktors, und spürst du nicht die Wildheit ihres Zorns im Donner ihrer Ge schütze?«
    Cassar
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