Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Geschichte sehr fesselnd zu
erzählen. Man hat mir gesagt, dass sie bei Ihren Schlachtenbrüdern sehr beliebt
ist.«
       Loken runzelte die Stirn.
Ärgerlicherweise hatte die Frau recht.  
       Seit der Einnahme der
Hochstadt war er verpflichtet gewesen - gezwungen wäre kein zu starkes Wort -,
seine Erlebnisse als Augenzeuge der Ereignisse im Palastturm zu Dutzenden Gelegenheiten
zu schildern. Er nahm an, dass es an Sejanus' Tod lag. Die Luna Wolves
brauchten die Katharsis. Sie mussten hören, wie Sejanus so außerordentlich
gerächt worden war.
       »Jemand hat Sie darauf
angesetzt, Frau Oliton?«, fragte er.
       Sie zuckte die Achseln.
»Hauptmann Torgaddon.«
       Loken nickte. Für gewöhnlich
war er es.
       »Was wollen Sie wissen?«
       »Die allgemeine Situation
ist mir klar, weil ich die auch schon von anderen gehört habe, aber Ihre
persönlichen Beobachtungen würde ich sehr gern hören. Wie war es? Als Sie in
den eigentlichen Palast kamen, was haben Sie da vorgefunden?«
       Loken seufzte und blickte
sich zu dem Gestell mit seiner Servorüstung um. Er hatte gerade erst mit ihrer
Reinigung begonnen. Seine private Rüstkammer war ein kleiner, schattiger Raum
unweit des gesperrten Einschiffungsdecks mit hellgrün lackierten Metallwänden.
Sie wurde von mehreren Lichtkugeln erleuchtet, und auf eine der Wandplatten war
ein Imperiumsadler gestanzt, unter dem Kopien von Lokens verschiedenen Augenblicks-schwüren
befestigt waren. Die stickige Luft roch nach Ölen und Läpp-Pulver. Es war ein
ruhiger, beschaulicher Ort, und sie war in diese Beschaulichkeit eingedrungen.
       Genau das wurde ihr gerade
klar, und sie schlug vor: »Ich könnte später wiederkommen.«
       »Nein, jetzt ist vollkommen
in Ordnung.« Er setzte sich wieder auf den Metallhocker, auf dem er bei ihrem
Eintreten gehockt hatte.  
       »Lassen Sie mich
überlegen... Was wir vorgefunden haben, als wir in den eigentlichen Palast
eingedrungen sind, waren die Unsichtbaren.«
       »Warum wurden sie so
genannt?«, fragte sie.
       »Weil wir sie nicht sehen
konnten«, erwiderte er.
       Die Unsichtbaren warteten
auf sie, und sie verdienten ihren Namen.
       Nach nur zehn Schritten
durch die Prunkgemächer starb der erste Bruder. Es gab einen eigenartig harten
Knall, so hart, dass es beinahe schmerzhaft war, ihn zu spüren und zu hören,
und Bruder Edrius sank in die Knie und fiel dann auf die Seite. Er war von irgendeiner
Energiewaffe im Gesicht getroffen worden. Die weiße
Plaststahl/Keramit-Legierung von Visier und Brustharnisch war tatsächlich zu
einem krausen Krater eingedrückt, als sei Wachs erhitzt worden, zerlaufen und
dann wieder erstarrt. Ein zweiter Knall, eine schnelle, explosive Vibration der
Luft, löschte einen Ziertisch neben Nero Vipus aus. Ein dritter Knall fällte
Bruder Muriad, dessen linkes Bein zerschmettert wurde und abbrach wie ein
Schilfrohr.
       Die Wissenschaftsadepten des
falschen Imperiums hatten irgendeine seltene und wunderbare Form der
Feldtechnologie gemeistert und nutzbar gemacht und ihre Elitesoldaten damit
ausgerüstet. Sie tarnten sich mit einer passiven Anwendung, die das Licht
beugte, um sich unsichtbar zu machen. Und sie konnten sie in einer gnadenlosen,
aktiven Form zur Anwendung bringen, die mit brutaler Gewalt zuschlug.
       Obwohl sie kampfbereit und
wachsam vorrückten, waren Loken und die anderen völlig überrumpelt worden. Die
Unsichtbaren waren sogar für ihre Visiere verborgen. Mehrere hatten sie einfach
in dem Gemach erwartet und dann zugeschlagen.
       Loken schoss, und Vipus'
Männer folgten seinem Beispiel. Er beharkte den Raum vor sich, zerfetzte
Mobiliar und traf etwas. Er sah rosa Nebel in die Luft entweichen, und etwas
fiel mit genügend Masse zu Boden, um einen Stuhl umzuwerfen. Vipus traf
ebenfalls, aber erst nachdem es Bruder Tarregus mit solcher Wucht erwischt
hatte, dass ihm der Kopf von den Schultern gerissen wurde.
       Die Tarntechnologie verbarg
ihre Anwender augenscheinlich am besten, wenn sie reglos verharrten. Wenn sie
sich bewegten, wurden sie halb sichtbar, ein Hitzeflimmern in Menschengestalt,
das zum Angriff überging. Loken stellte sich rasch darauf ein und schoss auf
jedes Flimmern in der Luft. Er stellte sein Visier auf vollen Kontrast ein,
beinahe schwarz-weiß, und sah sie besser: harte Umrisse vor dem flimmernden
Hintergrund. Er tötete drei weitere. Im Tod verloren mehrere ihre Tarnung.
Loken sah die Unsichtbaren als blutige Leichen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher