Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Ihre Rüstung war silbern,
schmuckvoll und mit bemerkenswert detaillierten Mustern und Symbolen bedeckt.
Hoch gewachsen, in Mäntel aus roter Seide gehüllt, erinnerten die Unsichtbaren
Loken an die mächtigen Custodes, an die Garde, die den Imperialen Palast auf
Terra bewachte. Dies war das Korps der Leibgarde, das Sejanus und dessen Trupp
auf ein Nicken seines Herrn und Meisters exekutiert hatte.
       Nero Vipus wütete wegen der
Verluste in seinem Trupp.
       Die Hand des Schiffes lag wahrhaftig
auf ihm.
       Er ging voran und mähte eine
Schneise in einen hohen Raum hinter dem Schauplatz des Hinterhalts. Seine Wut
gab Locasta den Ansatzpunkt, den der Trupp brauchte, kostete ihn aber die
rechte Hand, die durch den Schuss eines Unsichtbaren zerschmettert wurde. Loken
spürte, wie seine Wut ebenfalls anstieg. Wie Nero waren Locastas Mitglieder
auch seine Freunde. Trauerrituale erwarteten ihn. Nicht einmal in der
Finsternis von Ullanor war der Sieg so teuer erkauft worden.
       Loken stürmte an Vipus
vorbei, der auf den Knien lag und vor Schmerzen stöhnte, während er versuchte,
den verbeulten Panzerhandschuh von seiner verstümmelten Hand zu entfernen, und
betrat einen Nebenraum, wo er sofort auf die flimmernden Flecken in der Luft
schoss, die ihn aufhalten wollten. Ein gewaltsamer Ruck riss ihm das Boltgewehr
aus den Händen, also griff er sich an die Hüfte und zog das Kettenschwert. Es
jaulte, als er es einschaltete. Er hieb auf die schwachen Umrisse vor sich ein
und spürte, wie die gezähnte Klinge auf Widerstand traf. Ein schriller Schrei
ertönte. Blut spritzte aus dem Nichts und besprengte die Wände des Raums und
die Vorderseite von Lokens Rüstung.
       »Lupercal!«, grunzte er und
legte seine volle Muskelkraft in die Hiebe. Servos und Schichten mimetischer
Polymere zwischen seiner Haut und der Außenhaut seiner Rüstung, welche die
Muskulatur seiner Servorüstung bildeten, spannten und wölbten sich. Er landete
drei beidhändig geführte Schläge. Mehr Blut spritzte in Sicht. Ein
verstümmelter Schrei ertönte, während rosa Schlingen nasser Gedärme plötzlich
sichtbar wurden. Einen Augenblick später flackerte und erlosch das Feld, das
den Soldaten abschirmte, und ließ eine Gestalt mit aufgeschlitztem Bauch
sichtbar werden, die durch den Raum davonstolperte, während sie versuchte, mit
beiden Händen ihre Eingeweide festzuhalten.
       Eine unsichtbare Kraft stach
wieder nach Loken, zerdrückte den Rand seines linken Schulterschutzes und fegte
ihn beinahe von den Beinen. Er fuhr herum und schwang sein Kettenschwert. Die Klinge
traf etwas, und Metallsplitter flogen davon. Eine menschliche Gestalt tauchte
plötzlich auf, optisch irgendwie nicht in Übereinstimmung mit dem Raum, den sie
einnahm, als sei sie aus der Luft geschnitten und dann ein wenig nach links
verrückt worden. Einer der Unsichtbaren wurde sichtbar, als sein Tarnfeld rings
um ihn knisterte und Funken sprühte, da es seinen Geist aufgab, und schwang
seine lange, in einer Klinge auslaufende Lanze nach Loken.
       Die Klinge prallte von
Lokens Helm ab. Er konterte tief mit seinem Kettenschwert, fegte dem
Unsichtbaren die Lanze aus den silbernen Panzerhandschuhen und verbog ihren
Schaft.  
       Gleichzeitig sprang Loken
vor und rammte den Krieger mit der Schulter so fest vor die Wand, dass der
bröckelige Stuck der alten Fresken abplatzte.
       Loken trat zurück. Atemlos,
da Lunge und Brustkasten praktisch plattgequetscht waren, gab der Unsichtbare
ein würgendes Sauggeräusch von sich und fiel auf die Knie, wobei sein Kopf
schlaff nach vorn kippte. Loken ließ sein Kettenschwert herabsausen und riss es
in einem flüssigen, geübten Gnadenstreich scharf wieder nach oben. Der
abgetrennte Kopf des Unsichtbaren kullerte davon.
       Loken drehte sich langsam im
Kreis, die summende Klinge zum Hieb bereit. Der Boden der Kammer war glitschig
vom Blut und von schwarzen Fleischfetzen. Schüsse hallten aus Nachbarräumen.  
       Loken marschierte durch die
Kammer und holte sich sein Boltgewehr, das er fest in die linke Faust nahm.
       Zwei Luna Wolves stürmten
hinter ihm in die Kammer, und Loken verwies sie mit einer knappen Geste seines
Schwerts in die Kolonnade auf der linken Seite.
       »Formieren und vorrücken«,
blaffte er ins Kom.
       Stimmen antworteten ihm.
       »Nero?«
       »Ich bin hinter dir, zwanzig
Meter.«
       »Wie geht's der Hand?«
       »Ich habe sie
zurückgelassen. Sie wurde mir hinderlich.«
      
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher