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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg
Autoren: Dan Abnett
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Generalkommandanten.
       Horus hatte dem Mournival
anvertraut, er hoffe die Gelegenheit nutzen zu können um Naud inoffiziell zu
gehaltvolleren Zusagen zu bewegen, darunter auch die Möglichkeit einer
zumindest prinzipiellen Anerkennung des Imperators als der wahren Autorität der
Menschheit seitens des Interex. Solch ein Vorschlag war in offiziellen
Gesprächen bisher noch nicht gemacht worden, denn die Iteratoren hatten
prophezeit, das Interex werde ihn direkt ablehnen. Der Kriegsmeister wollte die
Ansichten des Generalkommandanten zu diesem Thema in einer Atmosphäre testen,
wo eine etwaige Beleidigung als Einbildung abgetan werden konnte. Loken gefiel
die Vorstellung nicht besonders, doch er traute seinem Kommandanten das nötige
Fingerspitzengefühl zu.
       Die dritte Woche ihres
zunehmend fruchtloser aussehenden Besuchs neigte sich dem Ende zu, und alle
fühlten sich unbehaglich. Primarch Sanguinius hatte sich vor zwei Tagen mit den
Abordnungen der Blood Angels verabschiedet und war bereits auf dem Rückweg in
den Imperiumsraum.
       Horus hasste es, ihn
abrücken zu sehen, aber es war ein gescheiter Zug, den Sanguinius mit Absicht
gewählt hatte, um seinem Bruder ganz einfach mehr Zeit beim Interex zu
erkaufen.
       Sanguinius kehrte zurück, um
sich direkt mit einigen der Angelegenheiten zu befassen, die der Aufmerksamkeit
des Kriegsmeisters am dringendsten bedurften, und so die vielen Stimmen zu
besänftigen, die für seine unmittelbare Rückkehr plädierten.
       Nauds Haus war ein
verdächtig großes Gebäude unweit der Stadtmitte. Sechs Stockwerke hoch, belegte
es eine der größeren Wohnterrassen und wurde aus einem großen schwarzen Eisenrahmen
gebildet, der mit Mosaiken aus lackiertem Holz und buntem Glas gefüllt war. Das
Interex gestattete Fremden nicht das Tragen von Waffen, wenn sie in der Stadt
unterwegs waren, aber eine kleine Abordnung von Leibwächtern war für eine so
hochgestellte Persönlichkeit wie den Kriegsmeister zulässig. Der Großteil des
beträchtlichen imperialen Kontingents durfte sich in der Nacht nur im Extranus aufhalten. Torgaddon und zehn handverlesene Männer aus seiner Kompanie
waren im Speisesaal und fungierten als direkte Leibgarde, während Loken mit
zehn Männern seiner eigenen Kompanie in der Umgebung des Hauses patrouillierte.
       Loken hatte den Sechsten
Trupp seiner Kompanie ausgewählt, den Taktischen Trupp Walküre, mit ihm Wache
zu schieben. Durch dessen Anführer, den erfahrenen Bruder Sergeant Kairus, ließ
er die Männer rings um die Zugänge ausschwärmen und erstellte ein einfaches
Patrouillenschema.
       Das Haus war ruhig, die
Stadt ebenfalls. Das Geräusch der leichten Meeresbrise war zu hören, das
Zischen des Blattwerks, das Rauschen und Glockenklimpern von Springbrunnen und
das Hintergrundgemurmel der Aria. Loken schlenderte von Raum zu Raum, von
Schatten zu Licht. Die meisten öffentlichen Bereiche des Hauses wurden durch
Lichtquellen in den Wänden beleuchtet, also warfen die in Wandpaneele aus
kostbarem Holz und buntem Edelsteinglas eingelassenen Lampen Matrizen aus
Dunkelheit und Farbe. Ab und zu begegnete er einem Mitglied des Trupps Walküre
auf dessen Rundgang und wechselte ein Nicken und ein paar leise Worte. Seltener
sah er Bedienstete durchs Haus huschen, wenn sie einen neuen Gang in den
geschlossenen Speisesaal brachten, oder kreuzte den Weg von Nauds eigenen
Leibwächtern, in der Hauptsache gepanzerte Gleven, die nichts sagten, seine
Anwesenheit aber mit einem Salut quittierten.
       Nauds Haus war eine
Fundgrube der Kunst, von der für Lokens Verständnis ein Teil rätselhaft
fremdartig war. Die Kunst war in beleuchteten Alkoven und auf freistehenden
Sockeln mit ihren eigenen schimmernden Schutzfeldern elegant ausgestellt.
Einiges verstand er. Porträts und Büsten, Gemälde und leichte Skulpturen,
Bilder von Interex-Adligen und ihren Familien, Studien von Tieren und
Wildblumen, Gebirgslandschaften, kunstvolle und einfallsreiche Modelle
unbenannter Welten, all das eröffnete sich in mechanischem Querschnitt wie die
Schichten einer Zwiebel.
       In einem tiefer gelegenen
Korridor im Ostflügel des Hauses stieß Loken auf ein Kunstwerk, das ihn ganz
besonders faszinierte. Es war ein Buch, ein altes Buch, groß, zerknittert,
beleuchtet und durch ein eigenes Feld geschützt. Die grellen
Holzschnitt-Illustrationen fielen ihm zuerst ins Auge, die Bilder von Teufeln
und Gespenstern, von Engeln und Cherubimen. Dann sah er, dass es in
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