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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg
Autoren: Dan Abnett
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weiß ich nicht?«,
schnauzte Loken.
       Tull lachte, aber es klang
nicht spöttisch. »Die ganze Zeit haben wir Sie und Ihren großen Kriegsmeister
mit Samtpfoten angefasst, da wir das Schlimmste fürchteten...«
       Loken trat einen Schritt
vor. »Kommandant«, sagte er, »ich stehe zu meiner Unwissenheit und würde
Erleuchtung begrüßen, aber ich lasse mich nicht auslachen.«
       »Verzeihen Sie.«
       »Geben Sie mir einen Grund.
Erleuchten Sie mich.«
       Tull hörte auf zu lachen und
starrte Loken ins Gesicht. Seine blauen Augen waren schrecklich kalt und hart.
»Kaos ist die Verdammnis der ganzen Menschheit, Loken. Das Kaos wird uns
überleben und auf unserer Asche tanzen. Wir können uns nur darum bemühen, seine
Gefahren anzuerkennen und es in Schach zu halten, solange wir fortbestehen.«
       »Das reicht nicht«, sagte
Loken.
       Tull schüttelte traurig den
Kopf. »Wir haben uns so geirrt«, sagte er.
       »In welcher Beziehung?«
       »Was Sie betrifft. Und das
Imperium. Ich muss sofort zu Naud und es ihm erklären. Hätte sich diese
Erkenntnis doch nur schon früher ergeben...«
       »Erklären Sie es mir zuerst.
Jetzt. Hier.«
       Tull blickte Loken einen
langen, stummen Moment an, als wäge er seine Möglichkeiten ab. Schließlich
zuckte er die Achseln und sagte: »Kaos ist eine Urkraft des Kosmos. Es wohnt im
Immaterium... was Sie Warp nennen. Es ist eine Quelle übelster und vollkommener
Verderbnis und Bosheit. Es ist der größte Feind der Menschheit - sowohl des
Interex als auch des Imperiums, meine ich, weil es von innen zerstört wie ein
Krebsgeschwür. Es ist heimtückisch. Es ist nicht wie eine feindselige
nichtmenschliche Rasse, die man besiegen oder auslöschen kann. Es verbreitet
sich wie eine Krankheit. Es ist die Wurzel aller Zauberei und Magie. Es ist...«
Er zögerte und sah Loken mit gequälter Miene an. »Es ist der Grund, warum wir
Sie hingehalten haben. Sie müssen begreifen, dass wir bei unserem ersten
Kontakt überwältigt waren vor Freude. Endlich. Endlich! Kontakt mit unseren
verschollenen Verwandten, Kontakt mit Terra, nach so vielen Generationen. Es
war ein Traum, den wir alle gehegt hatten aber wir wussten, dass wir vorsichtig
sein mussten. In der Zeit, die seit unserem letzten Kontakt mit Terra
verstrichen war, mochten sich die Dinge verändert haben. Ein Zeitalter des
Haders und der Verdammnis war verstrichen. Es gab keine Garantie, dass die
Menschen, die wie Menschen aussahen und im Namen eines neuen Terranischen
Imperators von Terra zu kommn behaupteten, nicht Agenten des Kaos in
geziemender Verkleidung waren. Es war denkbar, dass die Menschen des Interex
zwar rein geblieben, die Menschen Terras aber vom Kaos vergiftet und verwandelt
worden waren.«
       »Wir sind nicht...«
       »Lassen Sie mich ausreden,
Loken. Kaos, wenn es sich manifestiert, ist brutal, gefräßig, kriegerisch. Es
ist eine Kraft unstillbarer Zerstörung. Das haben uns die Eldar gelehrt und die
Kinebrach, und so stehen die reinen Menschen des Interex bereit, dem Kaos
Einhalt zu gebieten, wann immer es seine kriegerische Visage zeigt. Sagen Sie
mir, Hauptmann, wie kriegerisch wirken Sie? Groß und bullig, für den Kampf
gezüchtet, entschlossen zu zerstören, geführt von einem Mann, den Sie fröhlich
Kriegsmeister nennen? Kriegsmeister? Was für eine Art Rang ist das? Nicht
Imperator, nicht Kommandant, nicht General, sondern Kriegsmeister. Die
Freimütigkeit und Direktheit des Ausdrucks stinkt nach Kaos. Wir wollen Sie willkommen
heißen, sehnen uns danach, Sie willkommen zu heißen, uns mit Ihnen zu vereinen,
Schulter an Schulter mit Ihnen zu stehen, aber wir fürchten Sie, Loken. Sie
ähneln dem Feind, den zu erkennen wir von frühster Kindheit an geschult werden.
Dem alles erobernden, erbarmungslosen Dämon des Kaos-Krieges. Dem auslöschenden
Gott mit den blutigen Händen.«
       »Das sind wir nicht«, sagte
Loken bestürzt.
       Tull nickte eifrig. »Das
weiß ich. Ich erkenne es jetzt. Wahrhaftig. Wir haben mit unseren Verzögerungen
einen Fehler gemacht. In Ihnen gibt es keinen Makel, sondern nur überraschende
Unschuld.«
       »Ich versuche, nicht
beleidigt zu sein.«
       Tull lachte und schloss
seine Hände um Lokens rechte Faust.
       »Es gibt keinen Grund,
überhaupt keinen Grund. Wir können Ihnen die Gefahren zeigen, vor denen Sie
sich hüten müssen. Wir können Brüder sein und...«
       Er stutzte plötzlich und
nahm die Hände weg.
       »Was ist
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