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Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Titel: Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller
Autoren: André Lütke-Bohmert
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nicht. Die sollen sich bereithalten und auf weitere Anweisungen warten. Jetzt trödle hier nicht rum, Karl. Mach hinne!“
    Hagner zog sein Handy raus und gab die Anweisungen weiter. Als das Gespräch beendet war, schüttelte er den Kopf. „Die Brüder haben uns nach Strich und Faden verarscht, Martin.“
    Rensing nickte nur. „Was ist mit Philip Kramer?“
    „Ich hab Volker Deiters zu Kramers Wohnung geschickt. Er war nicht da.“
    „Die Brüder haben ihn sich gekrallt. Jede Wette. Uns läuft die Zeit weg, Karl. Wo kann Lohoff hingefahren sein?“
    „Zur Bruderschaft, nehme ich mal an.“
    „Beeindruckend, du Genie. Wenn du mir jetzt noch sagen kannst, wo die ihr Refugium haben, verschaff ich dir ´ne Beförderung.“
    „Woher soll ich das denn wissen?“
    „Erinnerst du dich an die Sache mit diesem zugeknallten Studenten vor ein paar Monaten? Diesem Michael Radebrecht?“
    „Das Waldgebiet zwischen Münster und Telgte. Nicht schlecht, Martin. Damit hätten wir schon mal eine Richtung. Und dann?“
    Rensing ging ein letztes Mal in sich. Nein, es gab nur eine Möglichkeit. „Ich hab da so einen Verdacht. Wenn ich richtig liege, haben wir gewonnen. Wenn nicht, sind wir unsere Jobs los. Bist du dabei?“
    Hagner grinste. „Was hast du vor?“
     
    *
     
    Als ich wieder zu Bewusstsein kam, saß ich auf einem Holzschemel. Ein kalter Luftzug ließ die feinen Härchen in meinem Nacken aufrecht stehen. Irgendwo gab es eine Lichtquelle. Ich neigte den Kopf ein wenig nach rechts, wo ich ein prasselndes Kaminfeuer zu erkennen glaubte. Ein unangenehmes, drückendes Gefühl breitete sich in meinem Rücken aus. Vorsichtig führte ich eine Hand nach hinten. Etwas steckte in meinem Körper.
    „An deiner Stelle würde ich da nicht rumfummeln“, vernahm ich eine gedämpfte Stimme.
    Ich ließ das nadelförmige Etwas los und sah zum Kamin hinüber. Versuchte, die Gestalt auf dem Stuhl zu fixieren. Sie war in ein schwarzes Gewand gekleidet. Eine spitze Kapuze verhüllte das Gesicht. Der Anblick eines Ku-Klux-Klan-Negativs. Auf einem zweiten Stuhl saß eine weitere vermummte Gestalt am Feuer.
    „Wo bin ich? Was habt ihr mit mir gemacht?“
    Die größere Gestalt am Kamin lachte. „Hat dir das Dante-Ritual nicht gefallen, Kramer? Du hast geplärrt wie ein Baby.“
    Ein Chor grölender Stimmen fiel in das Gelächter ein.
    Ich sah mich um.
    Der Raum war riesig und fensterlos. An den Wänden waren Fackelhalterungen angebracht. Gewaltige Wandteppiche zierten die Mauern aus grob behauenem Stein. In der Nähe des Kamins, aufgebahrt auf zwei Holzböcken über einer offenen, nur noch schwach glimmenden Feuerstelle, entdeckte ich den Sarg. In der Mitte des Raumes stand ein ovaler Holztisch, den ein gutes Dutzend weiterer schwarz gewandeter Schemen umringte.
    Solange sie ihre Gesichter nicht zeigten, bestand noch Hoffnung, dass sie mich gehen ließen.
    „Was soll die Maskerade? Wenn Ihr glaubt, mich mit diesem Mummenschanz zu beeindrucken, habt Ihr Euch geschnitten. Wo ist Eva?“
    Der größere Bruder am Kamin stand auf und kam gemessenen Schrittes auf mich zu.
    „Pass auf, was du sagst, Kramer“, drohte ein unsichtbarer Mund. „Deine Zeit ist abgelaufen. Ich hätte dich schon auf der Promenade erledigen sollen.“
    Als die Gestalt nur noch einen halben Meter von mir entfernt war, schlug sie mir wie aus dem Nichts brutal ins Gesicht.
    Die genähte Wunde auf meiner Wange platzte auf. Nur mit Mühe schluckte ich einen Schmerzensschrei herunter. Ich wollte aufspringen, das Schwein angreifen, doch meine unkoordinierten Bewegungen hatten nur zur Folge, dass ich zur Hälfte vom Stuhl sackte.
    Kräftige Hände packten mich unter den Achseln und wuchteten mich zurück. Das Stechen in meinem Rücken ließ mich aufheulen.
    „Vorsichtig“, rief der Vermummte am Kamin. „Du spießt noch sein Rückenmark auf.“
    „Und?“, knurrte mein Peiniger. „Das hat er sich selbst zuzuschreiben. Warum musste er auch weiter herumschnüffeln?“
    Ein zweiter Schlag ins Gesicht folgte. Ich sah, wie mein Hemd sich rot färbte.
    „Du feiges Arschloch“, spie ich aus. „Bist du so hässlich, dass du dein Gesicht verstecken musst?“
    Schlag Nummer drei ließ meine Nackenwirbel bedrohlich knacken.
    „Ach, Kramer, wenn ich doch nur einen Spiegel hätte. Glaub mir, der einzig hässliche Vogel in diesem Raum bist du.“
    Er griff nach seiner Kapuze und riss sie sich vom Kopf.
    Ich erkannte die harten Züge von Thomas Geller, dem Studenten, der mich in
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