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Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Titel: Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller
Autoren: André Lütke-Bohmert
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uns den Job besorgt. Er hat Pape in der Uniklinik kennen gelernt und ihm auch von Deus Ex Machina erzählt. Pape war Feuer und Flamme. Mit seiner Hilfe konnten wir auch das Dante-Ritual ein wenig, nun ja, wie soll ich sagen, verschärfen .“
    „Du hast Frank angestachelt, Pape zur Rede zu stellen.“
    „Das musste ich gar nicht, Philip. Ich habe Frank lediglich Papes Adresse besorgt.“
    „Wessen Leiche hat man aus dem Aasee geborgen?“
    Stefan sah mich beinahe traurig an. Dann griff er in die rechte hintere Hosentasche seiner Jeans. Was er herauszog, sah aus wie ein in Stücke geschnittenes Seil. Faserig und gedrillt. Er ließ die Stücke in meinen Schoss fallen.
    „Hast du es etwa noch nicht erraten, Philiboy?“
    Das waren keine Seilstücke. Das waren verfilzte Haarsträhnen.
    „Kevin“, sagte ich fassungslos. „Du hast ihn umgebracht, den Kopf geschoren und ihm deine Kleidung angezogen.“
    „Was er zweifellos dir zu verdanken hat“, höhnte Stefan. „Du hast ihn angestiftet, in der Drogenszene nachzuforschen. Wie hätte ich das zulassen können? Früher oder später wäre mein Name gefallen.“
    „Du hast genau gewusst, dass ich dich nach meiner Verhaftung als Alibi angeben würde. Du bist untergetaucht und hast dafür gesorgt, dass die Polizei die Leiche findet. Von mir hatte Rensing deine Personenbeschreibung. Von Anfang an hat niemand daran gezweifelt, dass es sich um deine Leiche handelte.“
    Stefan grinste diabolisch. „Die gleiche Größe. Dieselbe Statur. Leider hatte er grüne Augen. Die waren ein wenig hinderlich.“
    Ich spürte, wie die makabren Worte eine unbändige Wut in mir entfachten.
    „Dürfte die Bullen ziemlich verwirrt haben“, fuhr Stefan fort. „Ich wette, die grübeln noch immer, wieso man einer weiteren Leiche die Augen ausgestochen hat. Und was meinen Leichnam betrifft...“ Er kicherte wie ein umnachteter Greis. „Ich bin eine Waise, Philip. Keine Angehörigen, die man zur Identifizierung heranziehen könnte.“
    „Warum hast du Frank in den Selbstmord getrieben? Hatte er dich durchschaut?“
    „Frank hat herumgeschnüffelt, ja. Er hatte begriffen, dass in der Bruderschaft ein Putsch im Gange war, aber dass ich dahinter stecke, hat er nicht mal geahnt. Ich habe ihm eingeredet, Jan sei derjenige, der die Bruderschaft vom rechten Weg abbringen wolle. Der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Für Frank ist eine Welt zusammengebrochen. Das war auch der Grund, warum er wollte, dass ich seinen Selbstmord filme. Er wollte mit Jan auf eine Weise abrechnen, die nur Jan selbst verstehen konnte. Lassen wir es dabei bewenden, Philip.“
    „Henning Geerts ...“
    „... war ein Risikofaktor. Frank hat ihn durch Jan kennen gelernt und wollte ihm Material über die Bruderschaft zuspielen. Ich musste etwas unternehmen. Auch Jan hätte Geerts alles Mögliche gesteckt haben können. Ich habe keine Ahnung, ob Jan einen Verdacht gegen mich hegt. Aber selbst, wenn er mir auf der Spur sein sollte – er würde sich nur sein eigenes Grab schaufeln.“
    „Du bist verrückt“, war alles, was ich sagen konnte. „Du bist vollkommen wahnsinnig.“
    „Schon als Kind habe ich mir geschworen, dass ich es der Welt heimzahlen werde. Dass ich es Gott heimzahlen werde. Du hast nicht die geringste Ahnung, wie es ist, wenn das Schicksal dir ins Gesicht spuckt.“
    Keiner der Brüder sagte auch nur ein Wort. Alle lauschten sie ehrfürchtig den Worten ihres Anführers.
    Stefan breitete die Arme aus, als wollte er mich und die anderen Anwesenden segnen. „Und jetzt sag mir, Philip, gibt es ein besseres Oberhaupt für einen Geheimbund als einen Toten?“
    „Damit kommst du niemals durch. Die Leiche aus dem Aasee wird nicht bestattet werden, bevor man sie nicht zweifelsfrei identifiziert hat.“
    „Wir werden sehen. Im Moment haben die Bullen ganz andere Sorgen.“
    „All die Morde, der ganze Aufwand, alles nur, um diese Handvoll Irrer zu befehligen? Wo ist der Rest deines Karnevalvereins?“
    „Die werden noch bekommen, was sie verdienen. Hinter mir stehen Legionen. Ich habe Kontakte zu allen großen Universitäten geknüpft. Wir werden die Hochschulen übernehmen. Nicht morgen, nicht in einem Jahr, vielleicht auch nicht in zwanzig Jahren. Wir sind wie ein Krebsgeschwür, Philip. Irgendwann werden alle wichtigen Positionen mit meinen Brüdern besetzt sein. Niemand wird uns aufhalten. Du nicht, dieser Rensing nicht, und auch diese Abtrünnigen nicht!“
    Seine Stimme hallte
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