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Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Titel: Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten
Autoren: Max Brooks
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in Ostsibirien durchgeführt, deren einziges anderes Gebäude ein großes Gefängnis für politische Dissidenten war. Die Lage gewährleistete nicht nur absolute Geheimhaltung, sondern obendrein einen konstanten Zustrom von Testpersonen. Aufgrund jüngster Funde können wir mit Sicherheit sagen, dass die Experimente schief gingen und zu einer Epidemie mit mehreren hundert Zombies führten. Die wenigen verbliebenen Wissenschaftler bewerkstelligten eine Flucht in das Gefängnis. Hinter den sicheren Mauern richteten sie sich auf eine, wie sie glaubten, kurze Belagerung ein, bis Hilfe eintreffen würde. Aber es kam keine. Einige Historiker glauben, dass die abgelegene Lage der Stadt (es gab keine Straßen, Nachschub musste eingeflogen werden) eine umgehende Reaktion erschwerte.
    Andere glauben, dass der KGB Premierminister Nikita Chruschtschow nicht über die Existenz des Projekts informieren wollte, das Josef Stalin noch persönlich angeordnet hatte. Eine dritte Theorie besagt, dass die Sowjetregierung über die Katastrophe im Bilde war, das Gelände von Soldaten umstellen ließ, um eine Ausweitung zu verhindern, und abwartete, um den Ausgang der Belagerung zu studieren. Im Gefängnis konnte die Koalition von Wissenschaftlern, Militärpersonal und Gefangenen ganz gut überleben. Treibhäuser wurden gebaut, Brunnen gegraben; Windräder und menschliche Dynamos sorgten für Strom. Sogar Funkkontakt wurde aufrechterhalten. Die Überlebenden meldeten, dass sie bis zum Winter durchhalten würden, wenn die Zombies hoffentlich alle gefroren. Drei Tage vor dem ersten Herbstfrost warf ein sowjetisches Flugzeug eine primitive thermonukleare Bombe über Bjelgoransk ab. Die Bombe mit einer Sprengkraft von einer Megatonne löschte die Stadt, das Gefängnis und das umliegende Gelände aus.
    Jahrzehntelang bezeichnete die sowjetische Regierung die Katastrophe als normalen Nukleartest. Die Wahrheit kam erst 1992 ans Licht, als langsam Informationen in den Westen durchsickerten. Gerüchte über einen Ausbruch hielten sich darüber hinaus bei alten Bewohnern Sibiriens, die erstmals von der neuen freien Presse Russlands interviewt wurden. Memoiren hochrangiger sowjetischer Funktionäre wiesen auf die wahre Natur der Katastrophe hin. Viele gaben zu, dass die Stadt Bjelgoransk existiert hatte. Andere bestätigen, dass es sich um ein Gefängnis wie auch um ein Zentrum für biologische Kriegführung handelte. Einige gestehen sogar eine Art von »Epidemie« ein, allerdings beschreibt niemand ganz genau, was da passiert sein soll. Die schlagkräftigsten Beweise kamen ans Licht, als Artion Senowjew, Mitglied der Russenmafia und ehemaliger Archivar des KGB, alle Exemplare der offiziellen Regierungsunterlagen einem anonymen Informanten im Westen zuspielte (wofür er fürstlich bezahlt wurde).
    Die Akte enthält Transkripte mitgeschnittener Funkgespräche, Luftaufnahmen (davor und danach) und eidesstattliche Erklärungen der Bodentruppen und Bomberbesatzungen sowie handschriftliche Geständnisse der Befehlshaber von Projekt Sturgeon. Dem Bericht beigefügt sind 643 Seiten Labordaten über Physiologie und Verhaltensmuster der untoten Testobjekte. Die Russen taten alle Enthüllungen als Schwindel ab. Wenn das stimmt und Senowjew nichts weiter als ein brillanter und kreativer Opportunist ist, warum stimmt seine Liste dann mit den offiziellen Unterlagen von Top-Wissenschaftlern, militärischen Befehlshabern und Mitgliedern des Politbüros überein, die auf den Tag genau einen Monat nach der Bombardierung von Bjelgoransk vom KGB hingerichtet wurden?
1962 n. Chr. - Nicht identifizierte Stadt, Nevada
    Einzelheiten über diese Epidemie sind überraschend lückenhaft, wenn man bedenkt, dass sie sich in einer vergleichsweise dicht besiedelten Region des Planeten in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts abspielte. Bruchstücken von Zeugenaussagen aus zweiter Hand, vergilbten Zeitungsausschnitten und einem verdächtig vagen Polizeibericht zufolge belagerte eine kleine Schar Zombies den Farmer Hank Davis und drei Landarbeiter fünf Tage und Nächte lang. Als die Staatspolizei den Ghulen ein Ende bereitete und die Scheune stürmte, waren alle vier Insassen tot. Die anschließende Untersuchung ergab, dass die vier Männer sich gegenseitig umgebracht hatten. Genauer gesagt: Drei Männer waren ermordet worden, der vierte hatte sich selbst das Leben genommen. Für diesen Vorfall wurde kein konkreter Grund angegeben. Die Scheune bot mehr als genug
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