Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons
Autoren: Sarah Rees Brennan
Vom Netzwerk:
die Nick zu gerne mit Alan geteilt hätte, nicht aber mit ihr da oben.
    Alan wirkte unbehaglich. Nick räusperte sich, und Jamie zuckte wieder zusammen, als ob im Raum eine Waffe abgefeuert worden wäre. »Alan sieht aus wie Dad. Ich sehe Mum ähnlich«, sagte er.
    So einfach war das. Er fixierte die beiden mit einem Blick, der sie davor warnte, noch eine weitere Frage zu stellen oder irgendeine Bemerkung zu machen. Seine Familie ging sie nichts an.
    Weder Mae noch Jamie sagten etwas. Alan allerdings konnte keine Gottesmacht und schon gar nicht Nick vom Reden abhalten.
    »Jetzt wo Nick wieder da ist, solltet ihr uns sagen, warum ihr hier seid und was eurer Meinung nach nicht in Ordnung ist«, sagte er, immer noch lächelnd. Wenn er
lächelte, verengten sich seine Augen hinter den Brillengläsern, bis sie nur noch zwei funkelnde blaue Schlitze waren.
    Es war Dads Lächeln, und Alan setzte es ebenso ein, wie es ihr Vater immer getan hatte.
    Mae war offenbar nicht immun gegen dieses Lächeln. Ihr Gesicht wurde weich, und ihr Rücken streckte sich, als sie es erwiderte.
    »Nun«, sagte sie, »ich habe selbst übernatürliche Fähigkeiten, wisst ihr?«
    Nick schnaubte. »Aber klar doch.«
    Mae wirkte gekränkt. »Vielleicht bin ich herausgewachsen, aber als ich jünger war, sind merkwürdige Dinge in meiner Umgebung passiert. Kleine Gegenstände sind wie von Geisterhand zerbrochen oder durch die Luft geflogen. Ich wusste nicht, was los war, also habe ich recherchiert und mich auf die Suche nach Menschen gemacht, die etwas wissen könnten. Und dann habe ich Dinge über Magier gehört und über Dämonen, die den Magiern Macht verleihen. Es stimmt doch, nicht wahr? Der Mann, den du … er hatte sich in einen Vogel verwandelt! Er war ein echter Magier, nicht wahr?«
    Das hörte sich so an, als ob jemand von den Marktleuten geschwätzt hätte. Nick wünschte, sie würden lernen, den Mund zu halten, oder wenigstens aufhören, Alans weiches Herz auszunutzen und ihnen immer die Problemfälle zu schicken.
    »Ja, es ist wahr«, sagte Alan, »aber ich glaube nicht, dass …«

    Er wirkte besorgt, weil er die edle Dame in Unruhe versetzen musste, und so eilte Nick zu seiner Rettung. Er beugte sich vor, schaute Mae an und sagte: »Ich will es einfach machen, damit du es begreifst. Du bist kein Magier. Du bist ein Idiot. Ein paar Leute in dieser Welt sind mit einer bestimmten magischen Macht geboren, aber da ›wächst man nicht raus‹. Man lernt entweder, diese Macht zu kontrollieren, und hält sie auf Lebenszeit geheim, oder man versucht, etwas mit der Magie anzufangen. Was bedeutet, dass die meisten dieser Leute Magier werden und Dämonen anrufen. Das ist der sicherste und einfachste Weg, noch mehr Macht zu erhalten, aber er beinhaltet auch Rituale mit Leichen, und …«
    »Rituale mit Leichen«, wiederholte Jamie mit schwacher, entgeisterter Stimme. Nick drehte sich um und musterte ihn kalt. »Ich meine«, sagte Jamie und schluckte, »wie interessant und überhaupt nicht unheimlich! Erzähl ruhig weiter!«
    Nick hatte es satt. Sie waren angegriffen worden, sie würden wieder umziehen müssen, und er hatte keine Lust, diesen Leuten vor Augen zu führen, aus was für einem Durcheinander sein Leben bestand. Er hasste die Tatsache, dass die beiden auf dieselbe Schule gingen wie er, dass Jamie miterlebt hatte, wie er sich mit dem Lesen abmühte, und dass sie jetzt einen unerlaubten Blick in seine verdrehte Welt taten. Danach würden sie heimgehen, in die Sicherheit und die Wärme ihrer eigenen Welt, und sie würden das alles für ein Abenteuer halten.

    Er beugte sich vor und fing wieder Maes Augen ein, schaute sie mit einem Blick an, bei dem sich die meisten Leute gekrümmt hätten.
    »Es gibt Boten der Magier und Leute, die andere mit Musik verzaubern können, Leute, die magische Objekte herstellen«, erklärte er mit gedämpfter Stimme. »Aber komischerweise gibt es niemanden, der aus seinen magischen Fähigkeiten herauswächst. Wenn du sie gehabt hättest, wüsstest du es. Aber du weißt gar nichts und diese Dinge gehen dich nichts an. Geh nach Hause und hör auf, mich ohne Grund zu nerven.«
    Mae zuckte tatsächlich zusammen und wirkte im nächsten Moment so, als würde sie sich über sich selbst ärgern. »Ich habe einen Grund!«
    Nick wollte schon zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, als Alan sich vorbeugte und seinen Arm berührte. Er umklammerte sein Schwert, aber er schwieg, und Alan sagte mit einer so freundlichen Stimme,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher