Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode
Autoren: Dima Zales
Vom Netzwerk:
auf ihrem Gesicht sehen. Irgendetwas an seiner Aussage hatte bei ihr etwas zum Läuten gebracht, also musste sie mehr wissen, als es auf den ersten Blick schien.
    »Kannst du mir etwas von dir erzählen?«, fragte Blaise und betrachtete die wunderschöne Kreatur vor sich. »Als Erstes, wie nennst du dich?«
    »Ich nenne mich gar nichts«, antwortete sie. »Wie nennst du dich?«
    »Ich bin Blaise, Sohn von Dasbraw. Ich nenne mich Blaise.«
    »Blaise«, wiederholte sie langsam, als würde sie sich seinen Namen auf der Zunge zergehen lassen. Ihre Stimme war weich und sinnlich, unschuldig betörend. Blaise wurde sich schmerzhaft der Tatsache bewusst, dass er schon seit zwei Jahren keiner Frau mehr so nahe gewesen war.
    »Ja, das ist richtig«, gelang es ihm ruhig zu sagen. »Und wir sollte auch einen Namen für dich finden.«
    »Hast du eine Idee?«, fragte sie neugierig.
    »Also, meine Großmutter hieß Galina. Würdest du meiner Familie die Ehre erweisen und ihren Namen annehmen? Du könntest Galina, Tochter der Zauberdimension sein. Ich würde dich dann kurz 'Gala' nennen.« Die unbezwingbare alte Dame war alles andere als dieses Mädchen gewesen, welches vor ihm saß, aber trotzdem erinnerte etwas dieser leuchtenden Intelligenz auf dem Gesicht dieser Frau ihn an sie. Er lächelte zärtlich bei diesen Erinnerungen.
    »Gala«, versuchte sie zu sagen. Er konnte sehen, sie mochte den Namen, weil sie auch lächelte und ihm dabei ihre ebenmäßig, weißen Zähne zeigte. Das Lächeln erleuchtete ihr ganzes Gesicht, ließ sie strahlen.
    »Ja.« Blaise konnte seine Augen nicht von ihrer blendenden Schönheit abwenden. »Gala. Das passt zu dir.«
    »Gala«, wiederholte sie sanft. »Gala. Du hast recht. Das passt zu mir. Aber du sagtest auch, ich sei die Tochter der Zauberdimension. Ist das meine Mutter oder mein Vater?« Sie sah ihn voller Hoffnung an.
    Blaise schüttelte seinen Kopf. »Nein, nicht im traditionellen Sinn. Die Zauberdimension ist der Ort, an dem du dich zu dem entwickelt hast, was du jetzt bist. Weißt du irgendetwas über diesen Platz?« Er machte eine Pause und schaute sich seine erstaunliche Kreation an. »Wie viel weißt du überhaupt von dem, was geschah, bevor du hier auf dem Boden meines Arbeitszimmers auftauchtest?«
     

2. Kapitel: Augusta
     
    Augusta glitt aus dem Bett und lächelte ihren Liebhaber verführerisch an. Sie genoss das hitzige Glänzen seiner Augen und beugte sich nach unten, um ihr magentafarbenes Kleid vom Boden aufzuheben. Das wunderschöne Kleidungsstück hatte nur einen kleinen Riss abbekommen — nichts, was sie nicht mit einem einfachen, verbalen Zauberspruch in Ordnung bringen könnte. Ihre Kleidung überlebte die Besuche bei Barson meistens nicht unbeschadet; wenn es eine Sache gab, die sie an dem Anführer der Garde der Zauberer genoss, war das sein rauer, leidenschaftlicher Hunger, mit dem er sie jedes Mal begrüßte.
    »Ist es schon Zeit zu gehen?«, fragte er und stützte sich auf einen Ellenbogen, um ihr besser dabei zusehen zu können, wie sie sich anzog.
    »Warten deine Männer nicht auf dich?« Augusta schlüpfte in ihr Kleid und griff sich an ihren Kopf, um ihr langes, braunes Haar zu einem lockeren Knoten im Nacken zusammenzubinden.
    »Lass sie warten.« Er hörte sich arrogant an, wie immer. Augusta mochte das an Barson — dieses unerschütterliche Selbstvertrauen, was sich in allem widerspiegelte, das er machte. Er war zwar kein Zauberer, aber als der Anführer der militärischen Elitetruppe, die Gesetz und Ordnung in ihrer Gesellschaft sicherstellte, strahlte er sehr viel Macht aus.
    »Die Rebellen werden aber nicht warten«, erinnerte Augusta ihn. »Wir müssen sie aufhalten, bevor sie näher an Turingrad herankommen.«
    »Wir?« Seine dicken Augenbrauen zogen sich überrascht nach oben. Mit seinem kurzen, dunklen Haar und seiner olivfarbenen Haut war er einer der attraktivsten Männer, die sie kannte — ihren ehemaligen Verlobten vielleicht ausgenommen.
    Denk jetzt nicht an Blaise. »Ach«, antwortete Augusta wie nebenbei, »habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich mit dir komme?«
    Barson setzte sich im Bett auf, die Muskeln seiner großen Gestalt spannten sich an und bewegten sich bei jeder Bewegung. »Du weißt, du hast es nicht getan«, knurrte er, aber Augusta wusste, ihm gefiel diese Entwicklung. Er hatte versucht, sie davon zu überzeugen, mehr Zeit mit ihm zu verbringen, ihre Beziehung öffentlich zu machen, und Augusta hatte sich gedacht, es sei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher