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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
Autoren: Carola Wimmer
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nur als Model«, erklärt Jakob. »Aus Pappe, Sperrholz, was auch immer.«
    »Warum backst du sie nicht einfach?«, schaltet sich Mama wieder ein.
    »Backen?«, fragt Jakob. Dabei bräuchte er sich über Mamas Vorschlag überhaupt nicht wundern. Denn wenn es nach ihr ginge, würde sie die ganze Welt aus Teig nachbacken.
    »Mit dem Teig würde ich dir helfen. Den Rest kannst du alleine. Du musst nur ganz genau wissen, wie groß deine Burg werden soll«, erklärt Mama.
    »Aber ich will doch keine Schwarzwälderkirschtortenburg«, sagt Jakob.
    Mama schüttelt den Kopf. »Ich meine ja auch eine Lebkuchenknusperritterburg. Die besteht aus Lebkuchen und Süßzeug zur Dekoration wie ein Hexenhäuschen.«
    Jetzt versteht Jakob. »Das ist eine super Idee«, sagt er und wirkt mit einem Mal richtig munter. »Das ist dann auch schön weihnachtlich!«
    In der Schule steht für die erste Stunde Geschichte bei Frau Krause auf dem Stundenplan.
    Jakob kann also gleich mit den Vorbereitungen für seine Knusperburg beginnen. Während die ersten Schüler bereits mit Stift und Schere hantieren, besucht Jakob aber zunächst Ronnie an seinem Platz. »Hast du deine Cousins gesprochen?«, fragt er leise.
    Ronnie nickt verschwörerisch und hebt den Daumen. »Ja. Wir treffen uns heute Nachmittag bei mir um 17 Uhr«, raunt er Jakob zu.
    »Warum denn bei dir?«, fragt Jakob.
    »Hausarrest«, flüstert Ronnie zurück.
    »Was hast du denn gemacht?«, will Jakob wissen.
    »Hab die Türklinke zum Wohnzimmer mit grünem Lidschatten präpariert«, erklärt Ronnie stolz. »Meine Mutter hatte das Zeug dann an den Fingern und natürlich auch gleich an der Nase! Ohne dass sie es wusste! Total lustig! Leider war der Lidschatten dann auch an der Tapete!«
    Jakob verdreht die Augen. Dann geht er zurück zu seinem Platz, um mit dem Burgenbau zu beginnen. Zunächst zeichnet er eine grobe Skizze. Er malt die Burgmauern und den Bergfried, auch ein paar kleine Häuschen für Stall und Schmiede plant er mit ein. Dann überlegt er, wie groß seine Burg werden soll, und notiert sich die Angaben für Höhe und Länge der einzelnen Mauerteile.
    Nach Schulschluss geht Jakob voller Tatendrang nach Hause. Kaum ist das Mittagessen beendet, setzen sich Laura, Mama und Jakob wie verabredet zusammen. Während Laura Weihnachtsengel aus Goldfolie schneidet, tragen Mama und Jakob die Zutaten für den Lebkuchenteig zusammen. Jakob staunt. Denn in den Lebkuchenteig kommt sehr viel Honig, beinahe genauso viel wie Mehl. Zusammengerührt mit Gewürzen, Eiern, Butter und Milch, ergibt sich eine dunkle, klebrige Masse.
    »Den Teig lassen wir jetzt zwei Tage stehen, dann wird er besonders locker«, erklärt Mama. »Sonntag rolle ich ihn aus und backe ihn in der Tortenbäckerei im großen Backofen. Dann bekommst du stabile Lebkuchenplatten, aus denen du deine Mauerstücke schneiden kannst.«
    Jakob gibt seiner Mutter zum Dank einen Kuss. Eigentlich hatte er nun versprochen, Laura mit den Weihnachtsengeln zu helfen. Doch da fällt sein Blick auf die Uhr. Schon bald fünf! Jakob eilt in die Diele und schlüpft in Mantel und Schuhe. »Bin gleich wieder da!«, ruft er und flitzt aus dem Haus.
    Mit dem Bus fährt er in die Innenstadt. Als er bei Ronnie ankommt, sitzen Ole und Finn bereits im Schneidersitz in Ronnies Zimmer auf dem Fußboden. Jakob setzt sich dazu.
    Finn und Ole sind vielleicht zwei Jahre jünger als Jakob und Ronnie. Ihren Cousin scheinen sie maßlos zu bewundern. Versonnen lächelnd schauen sie zu ihm auf. An Finn gewandt, kommt Ronnie gleich zur Sache: »Am Tag, als der Weihnachtsengel verschwunden ist, hast du die ganze Zeit Schmiere gestanden und den Marktplatz im Auge gehabt. Ist dir irgendwas oder irgendwer besonders aufgefallen?«, fragt er.
    »Nein, gar nichts!«, erklärt Finn im Brustton der Überzeugung, knickt dann aber ein und gesteht kleinlaut: »Aber ich habe ja nicht die ganze Zeit so genau hingesehen. Zwischendurch war ich noch an der Bude mit den gebrannten Mandeln. Tut mir echt leid! Aber ich konnte nicht anders und bin rübergegangen, welche kaufen.«
    Ronnie verdreht die Augen: »Und ich dachte, ich könnte mich auf dich verlassen!«, schimpft er.
    »Dafür hab ich mich nicht von der Stelle gerührt«, schaltet sich Ole ein. »Ich stand die ganze Seite auf der Rückseite der Kirche am Hinterausgang.«
    »Und hast du irgendwas Auffälliges bemerkt?«, will Ronnie wissen.
    »Nein, nichts! Nicht das Geringste! Obwohl …«, Ole wird nachdenklich. »Also
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