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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Gesang der Welt konnte sich mit ihm messen.
    Die acht Podeste der Sterne waren heute Nacht mit den erfahrensten Singern besetzt und die Kristalle glühten in allen Farben des Spektrums. Schon bald würde er seinen Platz im Zentrum der Podeste einnehmen unddie Vision empfangen. „ Es wird immer schwerer werden, diese Narren zu täuschen. Zeit, dass ich aufbreche. “ Mit düsterem Blick sah er zu Vecox, der auf dem Podest des Nordens stand. Er war die größte Sorge des Ersten Singers, talentiert, intelligent und aufmerksam, all das, was Bermon gefährlich werden konnte. Dann war es soweit, der letzte der Kristalle begann zu leuchten unter dem Gesang der Sterne und die Podeste begannen, Wellen von Energie in die Nacht zu senden.
    Wie betäubt von dem wundervollen Gesang und den machtvollen Energiewellen, die den Tempel der Sternensinger erfasst hatten, ging er langsam zu dem Podest, das dem Ersten vorbehalten war, inmitten der anderen acht. Mit einem großen Schritt betrat Bermon das Podest und erhob seine Stimme. Erst leise, dann immer lauter werdend stimmte er in den Gesang der anderen Sternensinger ein. Das Vibrieren des großen Kristalls über ihm wurde mit jedem Klang stärker, nur Minuten später fing er an zu Leuchten, gerade als der magische Gesang sein Crescendo erreichte.
    Dann traf ihn das Licht der Sterne. Kanalisiert durch den Kristall des Ersten Singers wurde das Licht der hellsten Sterne der Nacht direkt auf Bermons Podest gelenkt, der magische Strahl versetzte seinen Körper umgehend in Trance. Langsam verließ sein Geist seinen Körper und begann in den Nachthimmel zu schweben, wie schon viele Male zuvor. Schnell ahnte er, wohin ihn die Vision führen würde, wie schon beim letzten Gesang erhob er sich immer höher in den Nachthimmel. Dann sah er es, die Barriere, die etwas Verborgenes verdeckte. Erschaffen aus stärkster Magie, unendlich mächtig und undurchdringlich legte sie sich über den Nachthimmel, um ein Geheimnis vor der Welt zu verbergen. Doch die magische Quelle, die die Barriere aufrecht erhielt, wurde schwächer. Vor seinen Augen wurde die Barriere immer dünner und bekam erste Löcher,durch die rabenschwarze Dunkelheit drang. Umgehend konnte Bermon das Gefühl drohender Gefahr spüren, die aus den Lücken der Barriere in den Nachthimmel strahlte, es war als würde irgendetwas versuchen, sich zu befreien, etwas Altes und Gefährliches. Dann endete der Gesang und mit ihm die Vision, genau so plötzlich wie sie begonnen hatte.
    „Erster, ist alles in Ordnung?“ Die besorgte Stimme von Kalgar, einem der anwesenden Singer, drang langsam in Bermons Bewusstsein, während seine Sicht noch von den Lichtern der Sterne geblendet wurde. Die Vision war ungewöhnlich intensiv gewesen und er brauchte diesmal länger wie sonst, um sich von den Nachwirkungen zu erholen. Zufrieden stellte er fest, dass er nicht gefallen war, sondern seinen Körper während der Vision hatte aufrecht halten können. Langsam ließ er sich von den andern Singern von seinem Podest zum Ruheraum führen, wo die Tempeldiener ihn mit warmen Tüchern wuschen und klares Wasser zur Erfrischung reichten.
    Geduldig warteten die acht Singer, bis Bermon sich erfrischt hatte und in seinem seidenbezogenen Sessel zurücklehnte. Bermon konnte die Missgunst in Vecox Augen sehen, sein Kritiker hatte kein Verständnis für die Annehmlichkeiten, die er sich gönnte. „ Was für ein Narr. Was nützen Macht und Einfluss, wenn man sie nicht nutzt, sein Leben angenehmer zu gestalten? “ Nach einem weiteren Schluck Wasser wandte er sich Vecox und den anderen zu. „Eine starke Vision. Sie bestätigt meine letzten Vermutungen, Gefahr droht von Norden, aus Valkall.“
    Umgehend brach Stimmengewirr in dem kleinen Raum aus, als die Singer Bermons falsche Vision diskutierten. „Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass uns die Valkallischen Klans angreifen wollen. Seid ihr euchsicher, Erster?“ Vecox Stimme durchschnitt den Raum, augenblicklich verstummten alle anderen Gespräche. „ Dieser Hund, er fordert mich offen heraus. “ Mit eisigem Blick starrte Bermon nun auf Vecox, der seinen Blick ebenso kalt erwiderte, die beiden Männer hätten niemals Freunde werden können. „Du zweifelst meine Fähigkeit an, die Vision zu deuten, Vecox?“ Langsam erhob Bermon sich aus seinem bequemen seidenen Sessel und stellte sich vor seinen Herausforderer. „Niemand von uns ist frei von Fehlern, Erster. Vielleicht sollte ich die nächste Vision empfangen.
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