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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)
Autoren: Stefan M. Ritter
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sich bereits auf dich.«
    Kalt musterte der Fremde den Hohepriester. Kalt und mit stiller Wut. »Das war ein Fehler, denn ich bin nicht hier, um das Mädchen zu retten.«
    Czenon stutzte. »Aus welchem Grund bist du dann gekommen?«
    »Um Thuraan zu vernichten - deinen Gott!«
    Das Lächeln des Priesters erstarb, als er den tödlichen Ernst in den Worten hörte.
    »Meinen Gott?« Wut zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. »Thuraan ist unser aller Gott, auch der deine!«
    Der Fremde spuckte verächtlich aus. »Du weißt nichts, Priester. Die Alten Götter haben mich geschickt. Sie, denen diese Welt rechtmäßig gehört.«
    Die Wut auf dem Gesicht Chrenars wandelte sich in Verblüffung und Unglauben. Er starrte den Fremden wie einen Verrückten an und zeigte dann anklagend mit seiner rechten Hand auf ihn. » Für diese Worte wirst du leiden wie nie ein Mensch zuvor!«
    Der Fremde lächelte. » Das habe ich bereits, Priester. Das habe ich bereits.« Dann erstarb sein Lächeln und machte einer tödlichen Entschlossenheit Platz. »Öffne das Tor, und du wirst vielleicht überleben!«
    »Nur, wenn du dich mir ergibst!«, schrie Chrenar. »Ich selber werde dich an Thuraan übergeben und seine Dankbarkeit wird keine Grenzen kennen!«
    Der Fremde lachte und machte eine rasche Handbewegung. Chrenar sah etwas Schemenhaftes auf sich zufliegen, dann wurde er getroffen und gegen die Wand geschleudert, wo er langsam zu Boden sank und benommen liegen blieb.
    Der Fremde trat auf ihn zu.
    »Denkst du wirklich, ich könnte dieses Tor nicht öffnen? Ich brauche deine Hilfe nicht, Priester. Die Alten Götter sind mit mir.«
    Etwas ungeheuer Mächtiges traf den Priester direkt in die Brust und er verlor das Bewusstsein.
    »Ich brauche deine Hilfe nicht«, wiederholte der Fremde seine letzten Worte und wandte sich wieder den Schriftzeichen zu.
    »Ich komme, Thuraan!«, flüsterte er und trat einen Schritt zurück. Erneut flammten Worte in seinem Kopf auf; dunkle, kalte, böse Worte, aber er ignorierte sie. Mit geschlossenen Augen zeichnete er Runen in die Luft, die sich eine nach der anderen um die Schriftzeichen legten und sie in einem unheimlichen Leuchten umgaben. Zunächst geschah nichts, doch er spürte, wie die Runen gegen die dunklen Worte Thuraans ankämpften und versuchten, ihre Macht zu brechen. Da wurde das Leuchten heller und heller, um sich schließlich in einer gewaltigen Explosion Bahn zu brechen - und das Tor, das noch nie ohne den Willen Thuraans durchschritten worden war, zerbrach.
     
    ***
     
    »Du bist es also wirklich!«, donnerte dem Fremden Thuraans Stimme entgegen, in der sich Überraschung und ungläubiges Entsetzen mischten.
    Der Fremde überblickte die Halle und sah sowohl Linan als auch Czenon in unmittelbarer Nähe Thuraans liegen. Beide schienen noch am Leben zu sein.
    Sein hasserfüllter Blick richtete sich auf Thuraan, der noch genauso aussah, wie er ihn in Erinnerung hatte, voller Eitelkeit und Kälte in seiner kostbaren Rüstung, die makellos blitzte. Kurz flammte ein Bild in seiner Erinnerung auf, wie Thuraan zusammen mit den anderen Göttern das Urteil über ihn gesprochen hatte. Sogar sein Lachen klang ihm noch in den Ohren.
    Langsam trat er auf ihn zu, sein Körper gespannt wie eine Feder, die jederzeit losschnellen konnte.
    »Thuraan - endlich!«
    Nur langsam fing sich Thuraan aus seiner Überraschung und musterte seinen Gegenüber mit unverhohlener Neugierde. Seine Hände verkrampften sich unkontrolliert, als wollte er den Fremden mit ihnen zerquetschen.
    »Eigentlich ist es unmöglich, dass du hier vor mir stehst, aber ich ahnte schon seit Tagen, dass du es sein könntest. Auch wenn ich es nicht glauben wollte.«
    Er schüttelte den Kopf, die Augen noch immer voller Unglauben. »Aus dem Pardraach hätte niemand entkommen können, nicht einmal ein Serap!«
    »Und doch ist es mir gelungen!«, rief ihm der Fremde entgegen. »Erinnere dich daran, dass ich es euch versprochen habe! Erinnere dich!«
    »Ja«, murmelte Thuraan mehr zu sich als zu ihm, »das hast du in der Tat versprochen.« Er straffte sich.
    »Die anderen werden erfreut sein, dich zu sehen. Und Arachnaar - er wird mir überaus dankbar sein. Du solltest selbst am besten wissen, wie sehr ich ihn erfreuen werde.«
    »Dazu wird es nicht kommen«, entgegnete der Fremde und war am Altar angekommen, auf dem Linan, offensichtlich ohnmächtig, lag.
    Thuraan schnaubte verächtlich. »Du weißt, dass du mir nicht gewachsen bist, du Narr! Ich bin ein
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