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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schwarm umflogen und die Bürger von Newcastle aufmerksam vor den Eindringlingen bewachten, die da so unverhohlen den größten Schatz der Stadt plünderten. Schnelle, dunkle deltaförmige Schemen tauchten immer wieder in den Lücken zwischen den Dächern auf, und dann zeigten sie darauf und riefen laut.
    Als Familie Hurst wieder sicher zu Hause angekommen war, nahm sie im Wohnzimmer Platz und sah auf den großen Wandbildschirm. Medien-Helikopter wagten sich in einem scheinbar tödlichen Risikospiel immer näher an die schwebenden Raumschiffe heran. Unten auf den Straßen von Last Mile wurde eine ähnliche Scharade aufgeführt, als Reporter versuchten, an den nervösen Agency-Constables vorbeizukommen, die den Auftrag hatten, die Zugangsstraßen zum Gateway abzusperren. HDA-Mannschaftswagen rumpelten über den Kingsway und karrten Soldaten heran, deren Offiziere unsicher waren, was sie ohne klare Befehle ihrer Vorgesetzten tun sollten.
    Sids E-I berichtete von einer hohen Anzahl wichtiger Anrufe, die sich in seinem Transnet-Interface stapelten. Der ganze sechste Stock von Market Street versuchte, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Er kümmerte sich nicht darum.
    Er hatte jahrelang kleinlaut getan, was die Reichen und Mächtigen gewollt hatten, hatte das Spiel zu ihrem Nutzen gespielt, denn wie jeder kluge Mensch wusste, funktionierte die Welt genau auf diese Weise. Aber an diesem Tag würde er bei seiner Familie sein, denn das war es, was ein Mann tun sollte. Auch der Trotz fühlte sich gut an.
    Northumberland Interstellar gab siebzig Minuten nach Beginn der Krise eine offizielle Erklärung ab. Ein erstaunlich ruhiger Alanzo 2North stellte sich in der Marketingzentrale seiner Firma im Stadtzentrum dem Medienrummel und verkündete, dass das Gateway abgebaut würde, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Dass ursprüngliches empfindungsfähiges Leben auf St Libra entdeckt worden und eine geordnete Evakuierung der Independencys geplant sei.
    Er betonte, dass die Raumschiffe den Norths gehörten und keine Bedrohung für irgendwen darstellten. Ja, sie waren vom Jupiter gekommen. Nein, er konnte nichts dazu sagen, ob eines von ihnen in der Nacht, in der Ian Lanagin gestorben war, über dem Mountain-High-Gebäude gewesen war.
    »Stimmt das, Dad? Haben sie Außerirdische gefunden?«, fragte Will.
    »Ja. Ich habe eins gesehen.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Es hat Onkel Ian getötet.«
    Jacinta war ihm einen scharfen Blick zu, während sie ihn mit dem Ellenbogen anstieß.
    »Sind sie gefährlich?«
    »Sehr sogar.«
    »Sid!«, zischte Jacinta.
    Er zuckte mit den Schultern.
    Zwei Helikopter von Nachrichtenagenturen hatten das Raumschiff gefunden, das vor dem Pyramidenstumpf-Herrenhaus von Augustine North hinter Alnwick parkte. Bewaffnete Sicherheitshelikopter schwirrten um sie herum, aber ihre Geflechte und Linsen schickten hochauflösende Bilder zurück. Einige Norths liefen am Grund des Fahrzeugs herum. Automatische Karren zuckelten aus dem Herrenhaus heraus, beladen mit Kisten und Behältern.
    Dann gab es wieder Neuigkeiten vom Gateway-Schwarm. Ein weiteres der kleineren tränenförmigen Raumschiffe stieg auf. Nachrichtenkopter ließen es auf Mutproben mit der Schwadron VTOL-Kampfflugzeuge der HDA ankommen, die dem Schiff folgten, als es ein paar hundert Meter über der Stadt Richtung Norden flog.
    »Es kommt über den Fluss«, sagte Will. »Da ist der Hauptbahnhof, seht nur.«
    »Was tut es da, Daddy?«, fragte Zara.
    »Ich weiß es nicht.«
    Sid sah unsicher zu, wie das Raumschiff geschmeidig über das Gemeindezentrum glitt.
    »Folgt es der Metro-Line?«, fragte Jacinta.
    »Sieht so aus«, räumte Sid ein.
    Will rappelte sich auf. »Wir werden es sehen können!«, rief er.
    »Nein!«, sagte Sid und sprang auf, um seinen Sohn am Arm zu packen, als der in jugendlichem Überschwang losrannte. »Komm zurück.«
    Sid setzte Will nach. Jacinta und Zara waren ihm dicht auf den Fersen. Will riss die Haustür auf und lief in den kleinen Vorgarten. Sid war nur ein paar Schritte hinter ihm, und schließlich gelang es ihm, seinen Sohn an der Schulter zu packen. Was allerdings inzwischen unnötig war, denn Will war schon von allein stehen geblieben.
    Das Raumschiff, das von einem Hornissenschwarm aus terrestrischen Flugzeugen zurückhaltend verfolgt wurde, war jetzt über St Georges Terrace und sank allmählich tiefer. Sids Nachbarn waren ebenfalls draußen und starrten in stummer Ehrfurcht auf das herannahende Raumschiff.
    »Dad!«, sagte
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