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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders
Autoren: Janet Chapman
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fährst nur zur Arbeit und dann auf direktem Weg hierher zurück«, warnte er den jungen Mann. »Und sieh zu, dass ich es nicht bereue, dass ich dich heute die Schule schwänzen lasse, ja?«
    »Warum geht Gunter heute nicht zur Schule?«, wollte Peter wissen.
    »Weil ich schon gelernt habe, wie man einen Trockner und einen Toaster bedient, ohne dabei die Bude abzufackeln«, erklärte Gunter ihm.
    »Und wo hast du das gelernt? Etwa in Hauswirtschaft?«
    Robbie brauchte nur einen Schritt nach vorn zu machen, um Peter vor einem Fausthieb zu bewahren, und die Jungen einmal böse anzusehen, damit sich das Quartett endlich zum Gehen wandte.
    »Morgen, Vater«, grüßte Cody mit noch vollem Mund, trat einen Schritt zur Seite und ließ Daar an sich vorbei ins Haus.
    »Morgen, Vater«, grüßten auch Rick und Peter, bevor sie eilig vor dem Alten flohen.
    Daar sah ihnen böse hinterher, und Robbie dachte lächelnd an den Tag vor acht Monaten zurück, an dem der alte Mann die Jungs bei ihrer Ankunft auf dem Hof durchdringend angesehen, mit seinem Kirschholzstock auf sie gezeigt und ihnen erläutert hatte, dass er sie als echter Zauberer mit seinem Zauberstab in Mistkäfer verwandeln würde, falls sich auch nur einer von ihnen ihm gegenüber nicht anständig benahm.
    Hinter seinem Rücken hatten sie gegrinst, aber offenbar beschlossen, so zu tun, als ob sie dem verrückten Alten glaubten, und ihm gegenüber zumindest nicht allzu unhöflich zu sein.
    Robbie fragte sich, wie seine Jungs wohl reagieren würden, wenn sie wüssten, dass Daar wirklich ein Zauberer war.
    Er hieß mit vollem Namen Pendaär, war ein uralter Druide und konnte nicht nur jugendliche Raufbolde in Mistkäfer verwandeln, sondern auch zehn Krieger aus den Highlands achthundert Jahre in die Zukunft reisen lassen. Was Robbie deshalb wusste, weil sein eigener Vater, Michael MacBain, im zwölften Jahrhundert in Schottland auf die Welt gekommen war. Genau wie Robbies Onkel Greylen, Morgan, Ian und Callum MacKeage.
    Da die Vorsehung ihm selbst die Schutzherrschaft über die beiden Clans verliehen hatte, hatten die Krieger vor fünf Jahren auch die Sorge um den alten Daar auf seinen breiten Schultern abgeladen, ihn aber ein ums andere Mal davor gewarnt, je auch nur ein Wort zu glauben, das aus dem Mund des alten Priesters kam. Die fünf Jahre waren endlos lang gewesen, denn Daars unzählige Eskapaden hätten sich zu echten Katastrophen ausgewachsen, hätte Robbie nicht beständig über ihn gewacht.
    »Zurück zu der Sache, derentwegen ich gekommen bin.« Daar wedelte den letzten Rauch des Feuers mit der Hand zur Seite und marschierte zum Küchentisch.
    »Ich fürchte, die muss warten.« Robbie trat vor die Anrichte und schenkte ihnen beiden einen Kaffee ein. »Nachdem ich auf dem Weg zu Richterin Bailey auch noch einen neuen Wäschetrockner kaufen muss, habe ich heute nämlich auch so schon alle Hände voll zu tun.«
    Daar klopfte mit seinem Stecken auf den Boden und stieß ein leises Schnauben aus. »Wenn du mich nur machen lassen würdest, würde ich mich schon um die alte Hexe kümmern.«
    »Martha Bailey ist nicht alt, und sie ist auch keine Hexe«, antwortete Robbie ihm und stellte einen Kaffeebecher vor ihm auf den Tisch. »Sie macht nur ihren Job.« Er nahm dem Alten gegenüber Platz. »Und wir haben abgemacht, dass du keine Zauberkunststücke versuchst, wenn du weiter auf dem Tar Stone leben willst.«
    Mit einem nochmaligen Schnauben hob Daar seinen Kaffeebecher an den Mund und schüttelte sich nach dem ersten vorsichtigen Schluck.
    Auch Robbie nahm den ersten vorsichtigen Schluck, stand entschlossen wieder auf, kippte den Inhalt seines Bechers in die Spüle und zog auf der Suche nach einem Tetrapak Orangensaft die Tür des Kühlschranks auf.
    »Die Sache, über die ich mit dir sprechen will, duldet keinen Aufschub«, meinte Daar. »Morgen ist Frühlings-äquinoktium.«
    Robbie verharrte mitten in der Bewegung, seine Nackenhaare sträubten sich. Er richtete sich langsam vor dem Kühlschrank auf und sah den Priester an. »Und weshalb ist das so wichtig?«
    »Dann haben die Planeten genau die richtige Anordnung.«
    »Wofür?«
    »Für die Lösung unseres kleinen Problems.«
    ›Unseres‹ kleinen Problems? Schon immer hatten Daars kleine Probleme Robbie Kopfschmerzen bereitet, und wenn dazu dann noch das Wörtchen ›unser‹ kam, entwickelte sich Robbies Kopfweh für gewöhnlich zu einer ausgewachsenen Migräne.
    Er schloss die Kühlschranktür, stemmte die
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