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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer
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Clown Graun gehört hatte.
    »Hör auf!«, hörte ich eine Stimme. »Ich bin gestern so viel geflogen und habe gejagt, dass ich jetzt meine Ruhe brauche.«
    Wieder war ich froh, jemanden zum Reden gefunden zu haben. »He, wer bist denn du?«, fragte ich die Stimme.
    »Ich bin ein Falke, wie du, was sonst?«, antwortete mir die Stimme, die, wie ich jetzt wusste, zu einem anderen Falken gehörte.
    »Bist du auch in einem Käfig, so wie ich?«, fragte ich ihn.
    »Was sonst? jeder Jagdfalke lebt in einem Käfig. Nur wenn wir jagen sollen, lassen sie uns frei.«
    »Also bist du so wie ich in einem Käfig.«
    »Hör auf mir dumme Fragen zu stellen. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich müde bin.«
    »Entschuldigung, nur noch eine Frage. Wem gehören wir?«
    »Was, das weißt du nicht? Wir gehören dem Ritter von Langnas und seinem Cousin, dem Ritter von Segelohr.«
    »Ich habe von den beiden schon gehört, aber nicht gewusst, dass wir ihnen gehören. Wann werden wir freigelassen?«
    »Wie immer, um neun Uhr am Vormittag, also in einer halben Stunde.«
    »Was, es ist schon Tag? Um mich herum ist es aber noch ganz dunkel. Ich habe geglaubt, es ist noch Nacht.«
    »Du bist wirklich dumm. Die Sonne ist schon vor zwei Stunden aufgegangen. Du kannst nichts sehen, weil du deine Kapuze trägst. Alle Jagdfalken tragen Kapuzen.«
    Jetzt war alles klar. Ich hatte den Zwerg darum gebeten, ein Falke werden zu können, damit ich überall herumfliegen und alles sehen konnte. Und was hatte ich bekommen? Gut, ich war ein Falke. Aber in einem Käfig, mit einer Kapuze. Ich war so traurig, dass ich kein Wort mehr sagen wollte.
    »Was ist los?«, hörte ich meinen Kollegen, den Jagdfalken, sagen. »Warum sagst du nichts? Bist du krank?«
    »Ich habe überhaupt nichts. Nur ein bisschen Kopfschmerzen. Aber das ist wahrscheinlich von der Kapuze, die bin ich nicht gewöhnt«, antwortete ich.
    »Am Anfang hatte ich auch immer Kopfschmerzen. Aber mit der Zeit vergehen sie. Du wirst schon sehen, wenn wir anfangen zu fliegen und zu jagen, wirst du deine Kopfschmerzen vergessen.«
    »Ich warte nur darauf, dass sie uns rauslassen. Ich werde wegfliegen und herausfinden, warum Pilan gestern das Wettrennen gegen das Reh mit den goldenen Hufen und den Ringkampf mit dem Wolf mit dem silbernen Fell nicht gewonnen hat.«
    »Um das zu erfahren, musst du nicht wegfliegen. Ich kann dir alles erzählen. Ich war gestern dabei und habe alles mit eigenen Augen gesehen. Soll ich dir erzählen, was passiert ist?«
    »Erzähl, bitte erzähl!«, bat ich ihn und kam, so weit es möglich war, an seinen Käfig heran.
    »Als das Rennen begann, war ich oben am Himmel«, fing er an. Er sprach mit der Stimme eines echten Erzählers. »Alle, die zeigen wollten, dass sie schneller als das Reh sind, mussten mit ihm zehn Runden um das Schloss laufen. Die ersten neun Runden lief Pilan Schulter an Schulter mit dem Reh. Alle anderen waren weit hinten. Als die zehnte Runde anfing, verlor das Reh ein wenig an Kraft. Darum fragte es Pilan, ob er es gewinnen lassen könne. Es erzählte ihm, dass es in einen Bock verliebt sei. Wenn es das Rennen verlöre, dann könne es seinen Freund niemals heiraten, weil es der König in den Kerker werfen würde. Als Pilan das hörte, sagte er, er wolle sein Glück nicht auf dem Unglück anderer aufbauen. Außerdem sagte er noch, dass er das Reh gut verstehen könne, weil er sich am vorigen Abend auch verliebt habe. Und dann blieb er stehen und schied dadurch aus dem Rennen aus. Diesen Moment nutzte der Ritter von Langnas, kam aus seinem Versteck und schlug das Reh mit seiner Peitsche nieder. So wurde er der Gewinner. Ich kann nicht verstehen, warum Pilan das gemacht hat.«
    »Weil er ein Held ist!«, sagte ich. »Ich verstehe ihn gut. Und was war mit dem Wolf?«
    »Das war noch schlimmer«, erzählte der Jagdfalke weiter, »als der Wolf auf den Kampfplatz kam, liefen alle Bräutigame weg. Nur Pilan blieb. Er und der Wolf begannen zu kämpfen. Der Wolf war wirklich stark. Aber Pilan auch. Lange Zeit wusste man nicht, wer der Stärkere sein würde. Aber dann verlor der Wolf ein wenig an Kraft. Darum fragte er Pilan, ob er ihn gewinnen lassen würde. Er sagte ihm, dass er in eine Wölfin verliebt sei. Wenn er diesen Kampf verlöre, könne er seine Freundin nicht heiraten, weil der König ihn in den Kerker werfen würde. Als Pilan das hörte, sagte er wieder, dass er sein Glück nicht auf dem Unglück anderer aufbauen wolle. Außerdem meinte er noch, er
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