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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition)
Autoren: Wrath James White
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sich ähnlich einem Nest voller Würmer durch das aufgerissene Fleisch und verbanden Muskeln mit Knochen. Hautzellen regenerierten sich, reproduzierten sich in erstaunlicher Geschwindigkeit, wuchsen nach und bedeckten Fleisch und Muskeln da, wo die Haut abgezogen worden war.
    Ihr Atem kam in schnellen, kurzen Stößen, als ihr Körper neu entstand. In schneller Folge hob und senkte sich ihre Brust. Lange Minuten vergingen, bis ihre Atmung sich schließlich beruhigte und zum normalen Rhythmus fand. Langsam öffnete seine Mom die Augen und setzte sich auf.
    Dales Mutter sah sich um, entdeckte all das Blut und die Haut und die Fleischfetzen, dann die Leiche ihres Mannes. Sie schrie auf, und sofort war das Zimmer voller Polizisten, die sie mit gezogenen Waffen anbrüllten und ihr befahlen, sich auf den Boden zu legen.
    »Runter! Runter auf den Boden! Halten Sie die Hände so, dass ich sie sehen kann!«
    Einer der Polizisten packte Dales Mutter. Kurz darauf drückten sie drei Beamte zu Boden, drehten ihr die Arme auf den Rücken, legten ihr Handschellen an und zerrten sie auf die Beine.
    »Wer zur Hölle sind Sie? Wie sind Sie hier reingekommen?«
    Das Blut verbarg ihre Gesichtszüge unter einer roten Maske.
    »Ich wohne hier. Was machen Sie in meinem Haus?«
    »Wo ist die Leiche? Was haben Sie mit der Leiche gemacht?«
    »Welche Leiche? Wovon reden Sie? Und was ist mit meinem Mann passiert?«
    Sie war panisch. Dale klammerte sich eng an ihre Beine.
    »Auf diesem Bett lag eine Frauenleiche mit halb abgetrenntem Kopf und abgezogener Haut. Ihr Blut klebt an Ihrem Körper. Was haben Sie mit der Leiche angestellt?«
    Die Polizisten umringten Dales Mutter und starrten sie mit Entsetzen und Ekel an. Das Nachthemd hing ihr in Fetzen am Körper. Durch die Stoffreste waren ihre Brüste und das haarige braune Dreieck zwischen ihren Beinen zu erkennen. Blut bedeckte fast jeden Zentimeter ihres Körpers.
    »Wer hat die Frau hier reingelassen? Und wer sollte auf den Jungen aufpassen?«
    »Das ist meine Mommy. Sie ist okay. Ich hab sie heil gemacht.«
    Der Polizist, der sie festhielt, zeigte auf ihr zerfetztes Nachthemd.
    »Ist das nicht das Nachthemd, das die tote Frau trug? Was zum Teufel ist hier los?«
    Zwei der Männer, die Dales Mutter Handschellen angelegt hatten, wichen langsam einen Schritt zurück und starrten sie an wie ein Gespenst. Die Furcht in den Augen der Beamten glich einem Licht, das immer heller wurde, bis es den ganzen Raum ausfüllte.
    Die Polizistin, die Dale in den Streifenwagen gebracht hatte, trat zu ihm und seiner Mutter. Seine Mom drückte ihn fest an sich und schmierte dabei Blut auf seinen Pyjama.
    »Was ist mit meinem Mann passiert?«, wollte sie wissen.
    »Wir mussten ihn erschießen. Er war dabei, jemanden zu töten. Wir dachten, dass Sie es wären. Wissen Sie, wo die Frau hin ist? Die Frau, deren Leiche auf dem Bett lag?«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Hier war sonst niemand«, sagte Dale. »Nur meine Mommy. Mein Dad hat ihr schlimm wehgetan, und dann hab ich sie von Mund zu Mund beatmet, wie im Fernsehen, und jetzt geht’s ihr wieder gut!«
    Die Polizisten starrten sich gegenseitig an. Offensichtlich wussten sie nicht, was sie von dem Ganzen halten sollten. Der Polizist, der Dales Vater erschossen hatte, ein dicker, italienischer Cop Mitte 40, trat nervös von einem Bein aufs andere und rang die Hände. Er sah sich zu seinen Kollegen um, sein Blick flehte um Unterstützung.
    »Ich bin Lisa ... L-Lisa McCarthy. Das ist mein Haus. Was haben Sie alle hier zu suchen?«
    »Wie sollen wir erklären, dass wir den Mann dieser Frau erschossen haben, wenn es keine Leiche mehr gibt?«
    Ein Polizist mit goldenen Streifen am Ärmel beugte sich zu dem toten Mann hinunter.
    »Na ja, er hatte ein Messer. Und mit dem vielen Blut sah es aus, als hätte er sie umgebracht.«
    Die Polizistin schaute sich im Zimmer um, registrierte die roten Pfützen und die blutüberströmte Frau im zerfetzten Nachthemd.
    »Nein«, widersprach sie. »Das war keine Halluzination! Wir haben alle gesehen, was er mit ihr angestellt hat. Er hat ihr fast den Kopf abgetrennt! Ihre Haut war abgezogen. Und da liegt sie doch! Da liegt die ganze Haut. Irgendwo muss es eine Leiche geben!«
    Hektisch schwärmten die Polizisten im Haus aus, um nach der verschwundenen Leiche zu suchen. Die Polizistin starrte weiter Dales Mutter an, dann das allmählich gerinnende Blut, das der Frau die Haare verklebte, und die Schnitte in ihrem Nachthemd. Die
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