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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer
Autoren: Joe Schreiber
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wirst noch ein richtiger Teamspieler.«
    Der 2-1B sah sie mit einem gewissen Ausdruck der Beunruhigung an - soweit das einem Droiden möglich war. »Aber ich habe nicht ...«
    »Lass mich einen Schnelltest durchführen, bloß, um den Zeitpunkt des Todes festzustellen.« Zahara griff nach unten, rollte den Dug zur Seite und stieß ihn über den Bettenrand. Mit einem dumpfen Laut fiel er zu Boden. Sekunden später setzte sich der Häftling mit einem missmutigen Quieken auf und kletterte wieder in sein Krankenbett zurück, wo er sie unheilvoll anstarrte und irgendeinen düsteren, missbilligenden Fluch keuchte.
    »Sieht ganz nach einer weiteren Wunderheilung aus«, kommentierte Zahara das Spiel und lächelte. »Offensichtlich noch eine deiner zahlreichen Fähigkeiten.« »Ein höchst ungewöhnlicher Fall«, stimmte Batzen zu, und irgendetwas tief unter seiner Torsoverkleidung klickte und surrte. »Glauben Sie nicht, dass wir in Anbetracht der permanenten Beschwerden des Patienten einige zusätzliche Tests durchführen sollten?«
    »Soweit ich mich entsinne, haben die meisten Beschwerden dieses speziellen Patienten mit dem Essen zu tun.« Zahara warf dem Dug einen Blick zu. »Und vielleicht noch mit einer der verschiedenen Gefängnisgangs, die sich wegen überfälliger Ratenrückzahlungen seinen Skalp holen wollen. Das ist so doch in etwa richtig, oder, Tugnut?«
    Der Dug knurrte und riss ruckartig eine Hand hoch, eine Geste, die trotz aller Sprachbarrieren jedermann verstand. Dann machte er sich wieder daran, sich tot zu stellen.
    »Ruf einen Pflegerdroiden her«, befahl Zahara, »und lass ihn zurück in seine Zelle bringen!« Sie wandte sich dem 2-1B wieder direkt zu. »Dir ist doch klar, Batzen, dass du meine ursprüngliche Frage noch nicht beantwortet hast?«
    »Verzeihen Sie?«
    »Sind wir schon da?«
    »Dr. Cody, falls Sie sich damit auf unsere voraussichtliche Ankunftszeit bei Inhaftierungsmond Gradient Sieben beziehen ...«
    »Die Sühne ist ein Gefängnisschiff, Batzen. Wo sollten wir wohl sonst hinfliegen? In den Wilden Raum?« Sie wartete geduldig, um zu sehen, ob der 2-1B sie mit einem weiteren seiner leeren, unversöhnlichen Blicke bedenken würde. Im Laufe der vergangenen drei Monate, in denen sie Seite an Seite mit dem Droiden Dienst getan hatte, betrachtete Zahara Cody sich mehr und mehr als Kennerin solcher Reaktionen, auf die Art. wie einige Leute seltene pseudogenetische polymorphe Spezies oder billigen Schmuck aus älteren, vorimperialen Kulturen sammelten. »Wir haben den Hyperraum bereits verlassen. Unsere Triebwerke sind jetzt schon seit fast einer Stunde aus, und wir liegen hier einfach nur stockstill im Raum, was bloß eine einzige Sache bedeuten kann, stimmt's? Nämlich, dass wir da sein müssen.«
    »Tatsächlich, Doktor, weist meine Verbindung zum Navigationscomputer daraufhin, dass …«
    »Hey, Doc!« Hinter Zahara tauchte ein abgestumpfter Finger auf, der sie irgendwo in Nähe des Steißbeins anstupste. »Ist es schon so weit?«
    Zahara ließ den Blick über den devaronianischen Gefangenen schweifen, der auf dem Bett hinter ihr träge auf der Seite ausgestreckt lag, ehe sie sich wieder ihrem Chirurgiedroiden zuwandte. »Siehst du, Batzen? Das ist die Frage, die hier allen auf den Nägeln brennt.«
    »Nein, ich mein's ernst, Doc«, stöhnte der Devaronianer, der aus den Untiefen der Schwermut zu ihr emporlugte. Sein rechtes Horn war auf halber Höhe abgetrennt worden, was seinem Antlitz einen eigentümlich schrägen Ausdruck verlieh, und er piekste sich in den Unterleib und stöhnte. »Einer meiner Lebern geht's schlecht, das kann ich fühlen. Ich glaub, ich hab mir in der Dusche was eingefangen.«
    »Dürfte ich eine wahrscheinlichere Diagnose äußern?« Der 2-1B schwirrte eifrig um Zahara herum und tauschte bereits die Instrumente in seinen Servogreifern aus, während die internen Komponenten seines Diagnosecomputers unter der Torsoabdeckung flackerten. »Leberschäden sind bei Ihrer Spezies nichts Ungewöhnliches. In vielen Fällen weist Ihr auf Silber basierendes Blut einen reduzierten Sauerstoffgehalt auf, und zwar aufgrund der eingeschränkten Zufuhr von ...«
    »Hey, Blechbirne!« Der Devaronianer setzte sich auf, mit einem Mal ein kerniges Bild blühender Gesundheit abgebend, und packte die Zange des 2-1Bs. »Was hast du da gerade über meine Spezies gesagt?«
    »Nur die Ruhe, Gat, er wollte damit überhaupt nichts Negatives ausdrücken.« Zahara legte dem Gefangenen eine Hand aufs
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