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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub)
Autoren: Emma Temple
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sich wieder sicher im Sattel, sie schloss die Augen und genoss für einen Augenblick den Frieden dieses Ortes. Dann drehte sie sich strahlend zu Katharina um, die im Sattel einer Schimmelstute saß. »Wenn wir diesen Job wirklich kriegen, dann hast du das ziemlich genial eingefädelt!«
    Die Sonne versank langsam hinter den Hügeln, während sie über einen kleinen Hang allmählich wieder zurück zur Farm ritten. Die Touristen, die diesen Ausritt gebucht hatten, erwiesen sich allesamt als humorvolle Nichtreiter, die dankbar waren, dass ihre Pferde sich als geduldig und gutmütig erwiesen.
    Nach dem Absteigen verschwanden sie schnell wieder mit ihren Autos Richtung Christchurch, der nächsten größeren Stadt, die hinter den Hügeln in knapp zwei Stunden zu erreichen war.
    Gemeinsam mit Katharina sattelte Sina unter den kritischen Augen von Caroline der Reihe nach alle Pferde ab. Mit einem groben Tuch rieben sie die Schweißspuren aus der Sattellage, dann wurden die Pferde auf eine riesige Koppel direkt hinter dem Haus entlassen.
    Caroline wirkte jetzt schon viel freundlicher. »Kommt, ihr könnt mit uns essen. Dann können wir besprechen, was ihr hier für mich tun könnt.«
    Im Inneren des Farmhauses stand ein großer, alter Holztisch, direkt vor einem riesigen Fenster, das sich zur Bucht öffnete. Käse, Schinken, frisches Brot und eine Schale voller Obst sahen nach dem langen Ausritt unglaublich verlockend aus. Noch bevor Katharina und Sina sich hinsetzen konnten, schlug die Tür auf und ein etwa sechzigjähriger Mann mit wettergegerbtem Gesicht kam herein. Er sah sie überrascht an.
    Â»Die Mädchen können mir mit den Pferden helfen. Dafür lasse ich sie in der Schafscherer-Hütte wohnen«, beeilte Caroline sich zu erklären. Ein warmes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. »Dann seid ihr mir mehr als willkommen. Caroline hatte in den letzten Wochen viel zu viel zu tun!« Er streckte ihnen seine riesige, schwielige Hand entgegen. »Ich bin Tim.«
    Sie setzten sich gemeinsam an den Tisch. Sina deutete auf das Fenster. »Der Blick ist einfach atemberaubend! Haben Sie diese Farm selber gebaut?«
    Â»Nein«, schüttelte Tim den Kopf. »Leider nicht. Hier in der Gegend von Christchurch haben sich die Aussiedler aus Europa schon früh niedergelassen, ein Schotte hat vor etwa hundert Jahren diese Farm gebaut. Er hatte ein gutes Händchen für einen schönen Ausblick, das muss man ihm lassen. Leider war sein Enkel der Letzte der Familie. Der ging vor zehn Jahren ins Altersheim und hat mir dieses wunderbare Stück Land verkauft.«
    Â»Wie groß ist es denn?«, fragte Sina nach.
    Â»Uns gehören die gesamte Landzunge, etwa fünftausend Schafe und dreißig Pferde!« Der Stolz in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Und das machen Sie nur zu zweit?«, mischte Katharina sich jetzt ein.
    Â»Sicher. Aber in den Sommermonaten läuft das Pferde-Geschäft von meiner Frau so großartig, dass es jetzt doch ein bisschen zu viel wurde – ihr seid also gerade richtig gekommen.« Er sah sie beide erwartungsvoll an.
    Â»Hat Caroline euch schon genau erzählt, was ihr machen sollt?«
    Caroline lachte. »Dazu sind wir noch überhaupt nicht gekommen. Es ist aber auch sehr einfach: Ihr helft mir dabei, die Pferde von der Koppel zu holen und zu satteln, ihr leitet einen Teil der Trecks – und ihr helft mit, die Touristen hier auf der Farm zu bewirten.«
    Â»Kein Problem«, erklärte Katharina. »Was machen wir da genau? Beim Bewirten, meine ich.«
    Â»Nun, ein Teil der Trecks ist mit einem Barbecue verbunden. Wir grillen unser eigenes Lamm, dazu ein paar Salate, ein paar kühle Bierchen, und als Nachtisch gibt es Kuchen. Die Japaner sind davon immer ziemlich begeistert – die sehen in ›hausgemacht‹ ein echtes Qualitätsmerkmal. Ihr müsstet dabei helfen, die Sachen auszugeben und darauf achten, dass die Gläser immer gut gefüllt sind und immer wieder Lamm anbieten.«
    Â»Das klingt einfach«, erklärte Katharina. »Das können wir.«
    Â»Ach ja«, lachte Caroline. »Eine Sache wäre da noch: Ihr solltet natürlich immer so wirken, als ob ihr echte Kiwi-Mädchen seid. Die Touristen haben schließlich eine echte ›Kiwi-Experience‹ gebucht. Die sollen sie dann auch bekommen …«
    Â»Dann brauchen wir nur
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