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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman
Autoren: PeP eBooks
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sagst«, meinte Bäckström. Kein schlechter Anfang eines neuen Tages, dachte er. »Und wie sieht er aus?«
    »Ehrlich gesagt habe ich noch nie etwas Schlimmeres gesehen«, meinte Niemi. »Auge um Auge, Zahn um Zahn, um es einmal so auszudrücken. Aber laut Gerichtsmediziner muss der Täter es umgekehrt gemacht haben, um den Ärmsten so lange wie möglich am Leben zu erhalten.«
    Alleinstehend, von wegen, dachte Bäckström. Klingt nach einem typischen Mord in Schwulenkreisen. Diese Schwuchteln kannten keine Gnade, wenn sie aufeinander losgingen.
    »Typischer Schwulenmord«, konstatierte Bäckström einige Stunden später, als er seine Ermittlertruppe zu einer ersten Besprechung zusammengetrommelt hatte. Nicht gerade die reinen Genies, aber da er selbst die Arbeit leitete und verteilte, würden sie sicher zurechtkommen.
    »Woher wissen wir das?«, fragte so ein fähiger Kopf von der Ordnungspolizei, der für den Fall abgeordnet worden war und nach seiner Haarlänge zu urteilen sicher radikale politische Ansichten vertrat.
    »Ich habe eine alte Akte über ihn gefunden. Pädophilie. Darin gibt er zu, schwul zu sein«, meinte Bäckström. »Außerdem habe ich einen alten Lover gefunden, der sehr vielversprechend wirkt.« Wie kann so einer nur Polizist werden?, dachte er.

    »Warum wirkt der so vielversprechend? Also der Lover?«, fragte der langhaarige Schutzmann, der offenbar nicht klein beigeben wollte.
    »Er ist Araber«, sagte Bäckström mit dem Nachdruck, die einer der größten Legenden der Stockholmer Polizei zukam. »Er heißt Ali Hussein.« Wahrscheinlich einer deiner Kumpels, dachte er.
     
    Anfang Dezember, zwei Monate nach Johanssons Beerdigung, kündigte Everts Hilfsbursche Max, um in die USA zu ziehen, wo er eine neue Arbeit gefunden hatte. Sein neuer Arbeitgeber hatte ihm eine Green Card beschafft und ihm außerdem zugesichert, dass er neben der Arbeit studieren könne. Max hatte sich über seine neue Arbeit ausgeschwiegen, aber da er zufrieden und fröhlich wirkte, hatte Evert keine Veranlassung gesehen, weiter nachzuforschen. Als sich Evert von ihm auf dem Flugplatz verabschiedete, steckte er ihm eine größere Summe zu und umarmte ihn kurz. Für mehr Gefühle war zwischen richtigen Männern kein Platz.
    »Es ist sicher gut, dass du dich in der Welt umsiehst, Max«, meinte Evert Johansson, »und nicht nur hier auf dem Hof bei der Frau und mir herumläufst. Solltest du es bereuen, dann weißt du, dass du jederzeit wieder bei uns willkommen bist.«
     
    Am Freitag jener Woche, in der Maxim Makarov das Flugzeug von Sundsvall nach Stockholm nahm, um von dort nach New York weiterzufliegen, seine Schlussdestination war unbekannt, pfiff Anna Holt, die Polizeichefin des westlichen Polizeidistrikts Stockholms, ihre Ermittlertruppe, die mit dem Mord an Staffan Nilsson befasst gewesen war, zurück.
    Kommissar Evert Bäckström hatte zwar etliche Ali Husseins gefunden, aber da keiner der richtige zu sein schien, war ihm recht bald die Luft ausgegangen.

    »Du weißt ja, wie es ist, Anna«, sagte Bäckström, als er den Fall seiner Chefin vortrug. »Früher oder später taucht das Schwein auf, und dann haben wir ihn.«
    Ergebnislose Ermittlung, dachte Holt, als sie die üblichen Papiere unterschrieb, die ihr Bäckström gegeben hatte. Außerdem beschäftigten sie wichtigere Dinge, da sie am Wochenende zum ersten Mal in ihrem Leben Patin werden würde. Patin der zwei Monate alten Tochter Lisa Matteis, die im Übrigen Anna Linda Elina getauft werden sollte. Anna Linda Elina Mattei, Anna nach Anna Holt, Linda nach Lisas Mutter und Elina zum Andenken an jemanden, über den die Mutter des Mädchens nicht sprechen wollte.
     
    Seinem Testament hatte Johansson einen kurzen Brief an seine Frau beigelegt. Drei kurze Zeilen, und nach seiner Unterschrift zu urteilen, waren sie irgendwann nach dem 11. Juli dieses Jahres verfasst worden. »Hör auf zu flennen, Kleine. Such dir einen neuen Mann. Pass auf dich auf.« Unterschrieben mit »Lars«. Pia befolgte seinen Rat und begann kurz nach Neujahr eine neue Beziehung. Niemanden, den sie hätte heiraten wollen, auch niemand, mit dem sie hätte zusammenwohnen wollen, aber das Leben ging weiter, und irgendwann musste schließlich auch sie wieder damit anfangen.
     
    Einige Wochen später, Ende Januar, zog Ulrika Stenholm in die USA. Sie heiratete unter größter Geheimhaltung einen sechzehn Jahre älteren Mann, dessen Kind sie bereits erwartete. Eine heiß ersehnte Tochter, die sie
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