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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman
Autoren: PeP eBooks
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sitze.«
    »Sagen Sie mir seinen Namen«, bat Joseph Simon.
    »Leider geht das nicht«, erwiderte Johansson und schüttelte den Kopf. »Da ich weiß, wer Sie sind, kann ich das nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ich kann mir natürlich Ihr Leiden nicht einmal ansatzweise
vorstellen. Das wäre vermessen. Lassen Sie es mich folgendermaßen ausdrücken. Wenn ich Sie wäre und wenn mir dasselbe zugestoßen wäre wie Ihnen, wenn unsere Rollen also vertauscht wären, dann könnte ich mich nicht mehr auf mich selbst verlassen.«
    »Sie befürchten, dass ich ihn totschlagen könnte?«, meinte Simon.
    »Ja«, antwortete Johansson.
    »Es gibt also nichts, was ich Ihnen im Austausch für den Namen anbieten könnte?«, fragte Simon.
    »Nein, nichts«, antwortete Johansson. »Ich wollte Ihnen jedoch einen Vorschlag unterbreiten.«
    »Und der wäre?«
    »Nehmen wir einmal an, wir hätten ihn vor fünfundzwanzig Jahren erwischt …«
    »Ja?«
    »Dann wäre er zu lebenslänglich verurteilt worden und hätte zumindest siebzehn oder achtzehn Jahre gesessen, ehe man ihn wieder freigelassen hätte. Ich habe ihn übrigens bereits getroffen, ohne dass er wusste, wer ich bin und was ich über ihn weiß. Ich werde ihn bald ein weiteres Mal treffen, und dann werde ich ihm genau das anbieten. Seine Strafe auf sich zu nehmen.«
    »Wie soll das zugehen?«, fragte Simon. »Der Mord an meiner Tochter ist bereits verjährt. Sie meinen, dass er noch eine Tat begangen hat, die nicht verjährt ist?«
    »Darauf will ich nicht weiter eingehen«, meinte Johansson. »Ich will ihm einen Vorschlag unterbreiten, den er nicht ausschlagen kann.«
    »Und wenn er es trotzdem tut? Ich meine, wenn er Nein sagt? Was machen Sie dann?«
    »Im Hinblick auf die anderen Möglichkeiten hoffe ich, dass er mein Angebot annimmt«, sagte Johansson.

    »Und wenn er es doch nicht tut?«, wiederholte Joseph Simon.
    »Dann erfahren Sie seinen Namen«, sagte Johansson. »Wenn er sich weigert, seine Schuld auf sich zu nehmen, dann liefere ich ihn Ihnen aus.«
    »Und zwar wann?«
    »Spätestens Mittwoch nächster Woche um zwölf Uhr«, sagte Johansson. »Sie brauchen sich über die praktischen Fragen keine Gedanken zu machen, um die habe ich mich bereits gekümmert. Geben Sie mir einfach Ihre Telefonnummer, dann verständige ich Sie, sobald ich Bescheid weiß.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Joseph Simon. »Ich gebe Ihnen meine Nummer. Ich nehme Ihr Angebot an. Dass er dieselbe Strafe bekommt, die er für den Mord an meiner Tochter bekommen hätte. In neun Tagen.«
    »Ich habe volles Verständnis dafür, wenn Ihnen das wie eine lange Zeit vorkommt«, meinte Johansson. »Leider brauche ich diese Zeit.«
    »Fünfundzwanzig Jahre sind auch eine lange Zeit«, sagte Joseph Simon. »Neun Tage sind dagegen überhaupt nichts. Ich sehe kein Problem darin, weitere neun Tage zu warten.«
    »Gut«, sagte Johansson und erhob sich.
    »Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, dann sagen Sie es. Ich bin bereit, alles, was in meiner Macht steht, für Sie zu tun«, sagte Joseph Simon. Als er das sagte, schielte er aus irgendeinem Grund auf die Krücke unter Johanssons rechtem Arm.
    »Es sind Leute wie ich, die in Ihrer Schuld stehen«, sagte Johansson. »Daran brauchen Sie also wirklich nicht zu denken. «
     
    Ein Glück, dass ich nicht so veranlagt bin wie mein ältester Bruder, denn dann wäre Joseph Simon jetzt bettelarm, dachte Johansson, als er wieder im Auto saß.

94
Dienstag, 24. August bis einschließlich Donnerstag, 26. August 2010
    Dienstag, Mittwoch und Donnerstag das Übliche, der Druck auf der Brust und die Kopfschmerzen, sein hängender rechter Arm, sein gefühlloser Zeigefinger der rechten Hand, der trotz aller Versprechen seiner Krankengymnastin sicher so bleiben würde, bis er seinen letzten Atemzug tat. Außerdem die Vorbereitungen, alle praktischen Dinge, um die er sich zu kümmern hatte, bevor er Staffan Nilsson mit dem konfrontieren konnte, was er der kleinen Yasmine angetan hatte.
    »Am Freitag ist es dann wieder Zeit für die Schminkloge«, sagte Johansson zu Matilda.
    »Sprechen wir noch von derselben Rolle? Oder müssen wir sie vielleicht noch mit einer Blondine in einem ultrakurzen schwarzen Lederrock und einem winzigen roten Top aufpeppen? «
    »Zu freundlich von Ihnen, Matilda«, erwiderte Johansson. »Ich weiß Ihr Engagement wirklich zu schätzen, aber ich glaube, ich komme mit etwas Pomade im Haar und dieser Sonnenbrille sehr gut alleine klar. Wenn ich dieses Mal einen
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