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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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wieder“, rief der kleine Herbert. „Wir sind immer da und passen auf.“
    Das Surren des Elektromotors verlor sich in der Dunkelheit.

Der Größte

    Ob nur eingebildet oder nicht, die Ereignisse waren nicht spurlos an den Gästen vorbeigegangen. Mancher hatte bis zweitausend gezählt und immer noch wach gelegen. Die meisten fühlten sich am Morgen unausgeschlafen. Doch war ihnen das vor Wettkämpfen nicht neu.
    Hemmungslos gähnend und sich streckend kroch Stephan als erster aus seinem Schlafsack und latschte ans Fenster.
    „Mann, o Mann!“ brummte er. „Wir hätten Taucheranzüge mitbringen sollen!“
    Witzbold Klaus trat neben ihn. „Dagegen sind die Niagarafälle eine Staublawine!“
    Pummel gewann der schlechten Nachricht eine positive Seite ab. „Unser Dauerlauf fällt ins Wasser. Aber heute haben wir ja ein Schwimmbad!“
    „Klar, Mann!“ riefen einige.
    Sich die verspannte Muskulatur freizuschwimmen erschien ungleich wirkungsvoller als der gewohnte Dauerlauf. Mit lautem Gebrüll sprangen die Ritter in das große Becken und lockten damit auch die Mädchen an, die sich alsbald dazugesellten.
    „Du hast’s gut!“ sagte Andi launig zu Amanda. „Du brauchst nicht raus in den kalten Regen. Du darfst in der warmen Pfütze kämpfen!“
    Ohne ihm eine Antwort zu geben, kraulte sie weiter ihre Bahn.

    Auf dem Weg zum Frühstück im Hauptgebäude kam es dann doch zum Dauerlauf. Bei empfindlicher Kälte und prasselndem Regen flitzten die Gäste in Trainingsanzügen hinüber. Dieter und Werner hatten ihre Fahrradpelerinen mit Kapuze übergezogen – oder, wie sie auf der Burg hießen: ihre Heinzelmännchentüten. Im Eßsaal saßen nur Unbeteiligte. Von den Castellaner Wettkämpfern war nichts zu sehen. Die frühstückten in ihren Häusern.
    „Ist mir sehr recht so“, meinte Rolle. Und er ermahnte sie, nicht zuviel von dem Müsli zu essen. Und nicht zuviel zu trinken. Lieber Tee als Kakao! Es gab beides.
    Wortkarg mampften die Athleten und hoben, mit reichlich Marmelade, den für Leistung so entscheidenden Blutzuckerspiegel.
    Wespen und Bienen saßen an den Tischen. Manche lauernd, andere zeigten überdeutlich, daß die Gäste sie nicht interessierten. Denen kam es jedenfalls so vor.
    Da erschien Rektor Hummel mit Günter, dem Castellaner Mannschaftskapitän. Sie begrüßten die Gäste, bedauerten das ungünstige Wetter und machten sie mit dem Programm vertraut. Das ging vor allem die Betreuer Sonja und Rolle an.
    Die Wettkämpfer hörten nicht hin. Sie blieben auf ihr körperliches Wohl konzentriert, um nachher die Höchstleistung auf den Punkt zu bringen. Lediglich Martina machte mit Geschwätzigkeit den schönen Günter auf sich aufmerksam. Mit mattem Erfolg.
    Nach der Nahrungsaufnahme ging’s in leichtem Dauerlauf zurück in die Quartiere. Weiterhin wortkarg, legten sich die Wettkämpfer auf ihre Luftmatratzen, massierten Muskeln oder wärmten sie im Schlafsack.
    Der Sportplatz lag günstig, unmittelbar hinter der Schwimmhalle und den Querbauten. Nur wenige Funktionäre tropften draußen herum. Teils mit Schirmen, teils unter Zeltplanen, prüften sie die Anlagen. Auch Mücke, Strehlau und Ingrid wurden kurz gesichtet. Auf der Zuschauertribüne machten sich nur dicke Regentropfen breit.
    Mit Baskenmütze und nassem Mantel kam Rolle herein. „Ihr müßt umziehen!“ sagte er. „Nehmt alles mit, was ihr braucht, auch eure Schlafsäcke, damit die Muskeln warm bleiben. Die Turnhalle wird Aufenthaltsraum für die Castellaner Mannschaft. Wir ziehen um in den Gymnastiksaal.“
    „Prima!“ brummte Dampfwalze. „Mit denen nebenan gäb’s doch nur Nervenkrieg.“
    „Hier war’s am wärmsten!“ meinte Dieter, als sie, hochbepackt, die Luftmatratzen hinter sich herziehend, durch die Schwimmhalle schlurften.
    Rolle schüttelte den Kopf. „Zu warm. Aus dem Treibhaus raus in die Kälte – da bringst du keine Leistung!“
    Das Wort Leistung hatte etwas Elektrisierendes. Leistung zu bringen bei diesem Katastrophenwetter gegen zumeist Größere, die sich zudem mit geheimnisvollen Mitteln präparierten – eine ungewöhnliche Herausforderung.
    Den Mädchen war offenbar auch nicht ganz wohl bei der Sache. Sie wollten nicht im Garderobenraum allein sein und gesellten sich, ohne die sonst üblichen Albereien, mit Sack und Pack den Rittern zu. Die stumme Eintracht im Gymnastiksaal tat allen wohl.
    „Eine gute Lösung!“ befand der Rex wenig später. „Wir müssen zusammenstehen, als wären wir eine
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