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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
Autoren: Katia Fox
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hat ihn mir weggenommen. « Sie bäumte sich auf. »I hr müsst ihn zurückholen, hört ihr! Sie hat behauptet, Richards Vater schicke sie, aber ich wusste sofort, dass das gelogen ist. Eine wie sie … « Die Kinderfrau keuchte. »I ch glaube, sie sind tiefer in den Wald hinein gegangen. Richard, mein Richard, holt ihn zurück! «
    Robert überlegte kurz, wie er vorgehen sollte. Er konnte die Kinderfrau nicht mitnehmen, aber sie allein im Wald zurückzulassen, war zu gefährlich für sie. Sie in Adams Obhut zu lassen, war auch keine Lösung. Dazu war der Knabe zu jung. Er hätte weder sich selbst noch die verletzte Emma gegen ein wildes Tier verteidigen können. Also wies Robert den Jagdgehilfen an, die Kinderfrau zum Zelt zu bringen, wo man sie versorgen konnte, und dann umgehend mit Verstärkung zurückzukommen. In der Zwischenzeit wollte er mit Adam weitersuchen.
    Sie kamen nur langsam voran, weil die Nacht so finster war. Obwohl Robert die Fackel hin und her schwenkte, um etwas zu sehen, kamen sie vom Weg ab.
    Plötzlich stutzte er. »S ieht das dahinten nicht aus wie eine Hütte? « , raunte er Adam zu.
    »D as könnte die alte Jagdhütte sein. Einer der königlichen Jagdhelfer hat davon erzählt. Manchen Rittern dient sie als Liebesnest « , berichtete er altklug. »A uch mein Vater soll schon hier gewesen sein, hörte ich. «
    Robert sah ihn erstaunt an. »W ir sollten besser leise sein, wenn wir nachsehen, ob sich die Magd dort mit Richard versteckt hat. Vielleicht sind sie nicht allein. « Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und stieg vom Pferd. Vorsichtig schlichen sie zu der Hütte und einmal um sie herum.
    » V ielleicht können wir sie im Schlaf überraschen « , raunte Adam ihm zu. »E s scheint alles dunkel zu sein. «
    In seinen Adern fließt Ritterblut, dachte Robert mit einem gewissen Maß an Missbilligung. Manchmal gelang es ihm einfach nicht zu vergessen, dass Adam Odons Sohn war. Doch er besann sich umgehend. Adam ist ein netter Bursche und nicht wie sein Vater, rief er sich selbst zur Ordnung und nickte ihm zu. »W ir versuchen es und gehen hinein. Ich habe mein Jagdmesser und kann damit umgehen, du aber bist unbewaffnet. Wir müssen uns also vorsehen! « Er überlegte kurz. »I ch nehme die Fackel. Wenn du kannst, versuchst du, Richard an dich zu nehmen, während ich mich um die Frau kümmere. Hoffen wir, dass sie allein ist! Sobald du Richard hast, rennst du hinaus. Versteckt euch, aber entfernt euch nicht zu weit. «
    Robert versuchte leise, ob sich die Tür öffnen ließ. Sie war unverschlossen und gab knarrend nach. Vorsichtig betraten sie die Hütte.
    Die Fackel erleuchtete das Innere mit zittrigem Licht und warf lange, flackernde Schatten an die Holzwände. Die Magd schlief noch immer seelenruhig und rührte sich nicht. Auch Richard schlummerte gleichmäßig atmend.
    Robert war erleichtert, dass dem Jungen nichts geschehen war. William hätte es nicht ertragen, diesen Sohn auch noch zu verlieren, und so war es nun umso wichtiger, ihn gesund zurückzubringen. Außer der Magd und dem Kind war niemand in der Hütte. Also sollte es ihnen wohl gelingen.
    Auf Roberts Zeichen hin schlich sich Adam zu ihrem Lager. Die Frau lag so, dass er Richard nicht erreichen konnte. Robert musste die Magd also wecken.
    »H e, du da! « , rief der mit Donnerstimme und erschrak selbst über die Lautstärke, mit der seine Worte die Stille der Nacht durchbrachen. » W er bist du, und was tust du hier? « Er hielt ihr die Fackel so vors Gesicht, dass sie ihn nicht erkennen konnte, und zerrte sie von ihrem Lager.
    »S eid doch leise « , zischte sie vorwurfsvoll. »I hr weckt noch meinen Jungen. «
    Adam nutzte währenddessen die Gelegenheit und hob den schlafenden Richard auf. Die Magd aber bemerkte es, packte das Bein des Kleinen und ließ es nicht los, egal, wie fest Adam an dem Kind zog. Richard wurde wach und begann zu heulen. Er strampelte heftig und versuchte, sich zu befreien. »O bert! « , rief er, als er ihn erkannte, und streckte die Ärmchen nach ihm aus.
    »A dam, halt ihn fest! « , warnte Robert und stieß die Fackel in Richtung ihres Kopfes, sodass sich die Frau ducken musste. Richard ließ sie jedoch noch immer nicht los.
    Der Junge ruderte noch heftiger mit seinen Beinchen, und als sich die Magd wieder aufrichtete, krallte er sich in ihre Wange, bis sie sein Bein losließ.
    » D u kleiner Teufel! « , fuhr sie Richard an und wollte die Hand gegen ihn erheben, doch dazu kam sie nicht
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