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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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Kellers besteht am besten aus gestampften Lehm, und der Keller sollte mit einem Belüftungsschacht oder -rohr versehen werden. Schließlich sind die Wurzeln und Kohlköpfe lebendig und atmen. Wenn man keinen Keller für das Einwintern zur Verfügung hat, kann man einen Schacht ausheben oder auch das leere Mistbeet verwenden. Die Grube, ungefähr 50 bis 75 Zentimeter tief, wird zusätzlich mit Laub oder Stroh ausgelegt und, um Mäuse abzuhalten, mit einem feinen Maschendraht ausgekleidet. Das in Schichten eingelagerte Wurzelgemüse deckt man dann mit Laub ab, eventuell kommt noch eine Schicht Erde, Bretter und/oder Strohballen darüber.
    Gemüse und Kartoffeln sollten unbedingt getrennt von Äpfeln aufbewahrt werden. Die Äpfel geben Äthylengas ab, das die anderen Gemüse schneller reifen und verderben lässt.
    Lagergemüse sollte im Spätherbst bei kaltem Wetter geerntet und verstaut werden, ohne dass es noch einmal warm wird. Man lagert nur die gesunden Pflanzenteile ein, keine verletzten, wurmstichigen oder angenagten. Diese würden nämlich schneller faulen.
    Von Karotten, Knollensellerie und Roter Bete dreht man das Laub ab. Es soll nicht mit dem Messer abgeschnitten werden, denn dann „verbluten“ die Wurzeln leichter und werden faul. Sie können gut in Sand, notfalls auch in feuchte Sägespäne eingepackt gelagert werden. Der Lagerraum sollte kühl und dunkel sein und nicht allzu feucht, aber auch nicht zu trocken. Wenn es zu warm und zu feucht ist, treiben die eingelagerten Gemüse aus. Die ideale Temperatur liegt um die 3 Grad Celsius; die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt etwa 80 Prozent.
    Kohlköpfe kann man umgedreht in Sand einschlagen oder sie in Kisten, aber nicht zu eng gepackt, auf Regalen aufbewahren. Den Kohl sollte man jede Woche nach faulen Blättern inspizieren und diese entfernen. Auch Endivien, Zuckerhut und Chinakohl lassen sich in Zeitungspapier in Kisten aufbewahren.
    Zwiebeln mögen es nicht so feucht und kalt. Man lagert sie luftig, etwa in einem ungeheizten Raum oder auf dem Dachboden in Gemüsekisten, oder hängt sie zu Zöpfen geflochten unter die Decke.
    Auch die Kürbisarten vertragen keinen feuchten Gemüsekeller. Man sollte sie unbedingt vor dem Frost ernten und dann an einem kühlen, luftigen Ort aufbewahren.
    Trocknen
    Vom Dörrobst (Trockenbeeren und Apfelschnitz) haben wir schon kurz gesprochen (siehe > ). Das Trocknen macht zwar ein bisschen Arbeit, aber auch Gemüse lässt sich gedörrt gut aufbewahren. Dazu muss man es erst säubern, in kleine Stücke schneiden, blanchieren – das heißt, kurz in kochendes Wasser tauchen – und dann an der Luft trocknen. Zum Trocknen legt man die Stücke in Netze, die am besten an der Decke in der warmen Stube, in der Nähe von Herd oder Kachelofen, aufgehängt werden. Oder man schichtet sie luftig in Kisten, deren Böden aus dünner Gaze oder Siebblech bestehen. Man kann auch Girlanden mit aufgefädelten Bohnen, Tomaten, Stielmangold und anderem geeigneten Gemüse unter die Zimmerdecke hängen. Gut gedörrtes Gemüse hält sich lange und nimmt wenig Lagerraum ein.

    Rosenkohl schmeckt besonders gut, wenn er Frost abbekommen hat. Er bleibt den ganzen Winter auf dem Beet, sodass der Gärtner selbst im Januar frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ernten kann.
    Einlegen und Einsäuern
    Beim Einlegen wird Gemüse in Essig oder Öl konserviert. Einsäuern bedeutet das Haltbarmachen von Gemüse durch Milchsäuregärung. Das bekannteste milchsauer vergorene Gemüse ist das Sauerkraut, das aus Weißkohl hergestellt wird. Das vorgesehene Gemüse – Kohl, Möhren, Gurken, Bohnen, Zwiebeln, Sellerie, Rote Bete, Rüben und so fort – wird sorgfältig gesäubert, in Steingutbehälter geschichtet, mit einer Salzlake (15 Gramm Meersalz pro Liter Wasser) übergossen, die bis 2 Zentimeter unter den Gefäßrand reicht, und dann mit einem Deckel abgedeckt. Gewürze wie Dill, Kümmel oder Wacholderbeeren geben Geschmack. Das Salz verhindert, dass sich Fäulnisbakterien ansiedeln. Die Gärung gedeiht am besten bei Zimmertemperatur. Man sollte jede Woche mindestens einmal schauen, ob die Gärung richtig verläuft, und dabei den oberen Rand mit Salzwasser abwischen.
    Wenn die Ernte gut untergebracht und das Holz im Schuppen aufgeschichtet ist, dann kann der Winter kommen. Auch wenn die kalte Jahreszeit bei uns auf dem Berg lange dauert, freuen wir uns auf die Ruhepause im Gartenjahr. Wie die Murmeltiere igeln wir uns in unserem warmen Haus ein, schüren das
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