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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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Früher glaubte man, dass das auch gegen Blitzschlag hilft.

    Die geernteten Zwiebeln werden locker zusammengebunden und anschließend luftig an einem trockenen Ort, etwa unter dem Dach, aufgehängt, damit sie bis zum nächsten Jahr halten.
    Frühherbst
    Das Wort Herbst ist verwandt mit dem englischen harvest (= Ernte). Für die alten Europäer fing nun die Erntezeit an. Auch für den Gemüsegärtner ist die Ernte voll im Gang. Es ist Zeit der Fülle. Die Erntegöttin schüttet ihr Füllhorn aus. Pflanzen, die man für die Samenzucht behalten will, sollten nun markiert werden. Mitte August ist die beste Zeit, um die Heil- und Gewürzkräuter zu ernten und zu trocknen. Mariä Himmelfahrt (15. August) war seit Jahrhunderten der Tag, an dem die Kräuterbüschel zusammengestellt und geweiht wurden. Grüne Bohnen können nun eingemacht, eingelegt oder als Dörrbohnen getrocknet werden.



SAATGUT SELBER ZIEHEN
    Man lässt die Samen an der Mutterpflanze so lange wie möglich reifen. Eine über die Samenstände gebundene Tüte schützt die Samen vor Vogelfraß oder Ausfall. Oft kann man die reifen, trockenen Samen in der Tüte ausdreschen. Bohnen, Erbsen und Mais lässt man in den Hülsen bzw. Kolben nachreifen. Fleischige Früchte wie Tomaten, Kartoffelbeeren, Kürbisse, Gurken, Auberginen oder Paprika lässt man am Stock überreif werden. Dann kratzt man die Samen heraus und legt sie für einen oder zwei Tage in Wasser, damit sie leicht gären – so säubert man sie vom klebrigen Fruchtfleisch. Daraufhin trocknet man sie auf Löschpapier oder feinmaschigem Gitter, ehe man sie verstaut.
    Einjährige
    Die Samen von einjährigen Gemüsepflanzen wie Hülsenfrüchten, Nachtschattenarten, Gurken und Kürbisarten, Radieschen, Chinakohl, Gartenmelde, Kopfsalat, Kresse, Spinat und Neuseeländer Spinat kann man innerhalb eines Jahreslaufs gewinnen.
    Zweijährige
    Zweijährige Arten, wie die verschiedenen Kohlsorten und die Doldenblütler (Karotten, Pastinaken, Wurzelpetersilie usw.), Rote Bete, Mangold, Porree und Zwiebeln brauchen ein Jahr Winterruhe mit tiefen Temperaturen. Erst im zweiten Jahr blühen sie und bringen Samen hervor. Man belässt diese Mutterpflanzen also den Winter hindurch im Beet unter einer schützenden Mulchdecke, oder man gräbt sie mitsamt Wurzelballen aus und bewahrt sie bis zum Frühling im Wurzelkeller auf, ehe sie wieder ins Beet ausgepflanzt werden. Falls Fenchel, Sellerie oder auch Porree schon im ersten Jahr in die Blüte schießen, nimmt man diese frühreifen Exemplare nicht als Saatgut. Auch die Samen von Hybrid-Sorten eignen sich nicht, da man nicht weiß, wie die nächste Generation aussehen wird oder welche Eigenschaften sie besitzt.
    Bei manchen Gemüsepflanzen werden die Blüten von Insekten bestäubt, andere vom Wind, und wieder andere sind Selbstbestäuber. Letztere – wie Tomaten, Bohnen, Erbsen oder Mais – machen es dem Gärtner leicht, Saatgut zu gewinnen.
    Vorsicht, Kreuzung!
    Bei anderen Pflanzen ist die Saatgutgewinnung etwas schwieriger. Bei Salat soll man vorsichtig sein, dass kein Stachellattich in der Nähe wächst, der mit ihm Bastarde erzeugen könnte. Auch Haferwurzel, Chicorée und Gartenlöwenzahn könnten mit wild wachsenden Verwandten wie Wiesenbocksbart, Wegwarte oder Feldlöwenzahn kreuzen. Man muss aufpassen, dass Paprikaschoten und Chili sich nicht gegenseitig bestäuben. Die Zucchini können mit anderen Kürbisarten wunderliche Bastarde hervorbringen. Die windbestäubten Beta-Arten, wie Rote Bete, Zuckerrübe oder Mangold, können unerwünschte Kreuzungen hervorbringen. Selbstverständlich kreuzen sich auch die von Bienen und Schmetterlingen angeflogenen Kohlsorten sehr leicht. Die Gartenmöhre wird manchmal von der Wilden Möhre bestäubt, wobei die Nachfahren dann oft harte, holzige Wurzeln haben. Die Gewinnung von eigenem Saatgut ist also nicht ganz einfach und erfordert Hingabe, gute Beobachtung und Erfahrung.

    Der erste Oktoberschnee ist schon fast wieder verschwunden, doch jetzt wird es Zeit, die frostempfindlichen Gemüse zu ernten und einzulagern – etwa Steckrüben und Mangold.
    Spätherbst
    Im September wandern bei uns die Schumpe (Jungvieh) wieder hinunter ins Tal. Die Sonne zieht hinab ins Sternbild der Jungfrau. Nach der Herbst-Tagundnachtgleiche werden die Tagesstunden kürzer als die Nachtstunden. Es wird kühler. Es kann jederzeit Frost geben. Im Garten geht das Abernten weiter. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Vogelbeeren, Brombeeren,
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