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Der schwarze Tod

Der schwarze Tod

Titel: Der schwarze Tod
Autoren: Katja Piel
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einen am Boden Liegenden zu beißen."
"Du hast uns das Rudel auf den Hals gehetzt", sagte Mattis finster.
Anna lächelte unschuldig.
"Ich wusste, sie würden an mir kleben wie die Fliegen am Honig, sobald sie mich sehen."
"Du hast uns alle in Gefahr gebracht!"
"Und ihn habe ich gerettet."
"Es ist ohnehin zu spät", sagte Rosa. "Johann muss zu Imagina, und zwar schnell, bevor die Wälder voller Werwölfe sind, die nach Anna suchen. Anna muss verschwinden. Und wir müssen zusehen, dass wir zurück in die Stadt kommen. Dorthin werden sie uns nicht folgen."
"Willst du wirklich zurück?", fragte Mattis. "Wir könnten doch auch auf dem Land bleiben?"
"Ich kann meine Patienten nicht im Stich lassen, Mattis. Das weißt du doch."
Er seufzte schwer.
"Ja. Ich weiß."

Inzwischen hatte Johann sich geregt und schlug nun die Augen auf.
"Mein Hals ...", murmelte er und betastete mit zittrigen Fingern die Bissstelle. Anna fiel neben ihm auf die Knie.
"Alles wird gut, Johann. Du wirst wieder gesund."
"Was ist passiert? Hat mich ein Hund gebissen?"
"So ähnlich. Ich werde dir alles erklären, sobald es dir besser geht."
Er lächelte schwach.
"Du hast nichts an."
"Ich weiß, Johann. Es ist ein warmer Tag."
Er nickte, dann fielen ihm die Augen zu. Anna nahm seine Hand und streichelte sie.
Rosa fischte ihr Gewand aus dem Waldgras.
"Lasst uns zum Fluss gehen und das Blut abwaschen. Und dann schaffen wir den Neuwolf zu Imagina. Einverstanden?"
Mattis und Anna nickten.

7. Kapitel
    Köln im Sommer 1606
    « Was das Leben wohl in ein paar hundert Jahren für sie bereithalten würde? »
    "Dein nächstes Ziel?", fragte Rosa Anna, als sie im flachen Uferwasser versuchten, das Blut aus ihren Kleidern zu reiben.
"Ich würde gerne in der Nähe bleiben..."
"Wirst du aber nicht. Von Imagina musst du dich fernhalten, damit du ihr nicht Marcus und sein komplettes Rudel auf den Hals hetzt. Und in den Wäldern ringsum darfst du dich nicht sehen lassen."
    Anna überlegte.
    "Könnte ich nicht bei dir bleiben? Für eine Weile? Als deine Gehilfin?"
"Wenn du es in der Stadt aushältst..."
"Vielleicht nicht lange..."
"Bleib, solange du willst. Die Stadt ist kein schöner Ort, aber zumindest bist du dort vor Marcus sicher."
"Und ehe die Menschen den Verstand verlieren, bringe ich euch raus, keine Sorge", warf Mattis ein. "Nötigenfalls mit ..."
"... Gewalt?"
"Nachdruck."
    Rosa lächelte.
    "Ich weiß, was du für mich tust. Ich werde mich erkenntlich zeigen. Ich habe noch ein langes Leben Zeit dafür."

    Johann lag am Feuer und schlief. Die Sonne war längst aufgegangen, es roch nach Erde, Tau und Pilzen.
Rosa atmete tief die frische Waldluft.
    Was das Leben wohl in ein paar hundert Jahren für sie bereithalten würde?
Sie war gespannt.

    Ende Spin-off
    Wenn Ihnen dieser kurze Einblick in die Welt der Werwölfe gefallen hat, können Sie jetzt direkt weiterlesen mit einer extra langen Leseprobe aus dem 1. Band der "Kuss der Wölfin"-Trilogie. Alles beginnt mit einer Ankunft in einer neuen Welt....

Kuss der Wölfin

    Die Ankunft
    Katja Piel

    Extralange Leseprobe

Anna & die Wölfin

    Mein Name ist Anna Stubbe. Ich bin 422 Jahre alt und eine Gestaltwandlerin.
    Werwolf, würdest Du vielleicht denken, wenn Du um meine wahre Natur wüsstest, aber Werwölfe sind anders, und ich hoffe für Dich, dass Du nie einen treffen wirst.

    Ich will Dir meine Geschichte erzählen, vom Sommer 2012 an, als ich Samuel kennenlernte. Und auch aus den Jahren zuvor will ich Dir erzählen, damit Du begreifst:

    Ich bin kein Monster.

    Seit vierhundert Jahren geht es bei jedem Neuanfang darum, eine Lösung zu finden, die nicht nur mir, sondern auch der Wölfin gefällt. Früher, als es noch riesige Wälder gab, war das einfacher. Heute fühlt Anna sich in der anonymen Großstadt wohl, und die Wölfin vermisst den Wald.

1. Kapitel
    Herbst 2012, Frankfurt am Main
    « Ist das eigentlich Blut auf deinem T-Shirt? »

    Ich war wirklich weit von meinem Weg abgekommen, als ich im ersten grauen Morgenlicht den Waldrand erreichte. Zunächst hatte ich meine Kleider suchen müssen. Nackt hätte ich den Weg in die Frankfurter City nicht antreten wollen. Jetzt waren sie dreckig und zerfetzt, ein Zeichen dafür, dass die Wölfin nicht hatten warten wollen, bis ich mich ausgezogen hatte. Super – die Jeans konnte ich wegschmeißen.
    Ein früher Pendler, der von Hanau nach Frankfurt fuhr, nahm mich mit. Ich musste nicht viel schauspielern, um erbärmlich zu wirken. Alle Knochen taten mir weh, und ich
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