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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)
Autoren: R.J. Ellory
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bedeuten hatte, da er ein Stück Draht durchgezogen und sich diesen Draht um den Hals geschlungen hatte. Um die Granate zu aktivieren, brauchte er also seine Waffenhand nicht. Er hatte alles gründlich durchdacht. Es handelte sich um eine geplante Tat.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Vale.
    »Bist du allein, oder kommt noch jemand hinter dir?«
    »Mein Partner ist noch bei mir.«
    »Na, dann bring ihn, verdammt noch mal, hier runter, Scheißkerl. Die Party soll doch nicht ohne ihn steigen, oder?«
    Der junge Mann wirkte überdreht und nervös. Was immer er genommen hatte, es hielt ihn weiterhin unter Strom.
    Parrish hatte jedes Wort gehört und folgte Vale nach unten.
    »Die Waffen«, sagte der Kerl und deutete mit dem Kopf auf den Boden. Vale und Parrish zogen vorsichtig ihre halb automatischen Dienstwaffen und legten sie auf den Betonboden.
    »Fußgelenke!«, befahl der Mann.
    »Du zuerst!«, fügte er hinzu und wedelte mit seiner Waffe in Parrishs Richtung.
    Parrish beugte sich hinunter und hob nacheinander beide Hosenbeine an. Er trug kein Knöchelhalfter.
    Vale tat es ihm nach, zog eine kurzläufige .38er aus dem Halfter und legte sie ebenfalls auf den Boden.
    »Hebt die Arme und dreht euch langsam um«, befahl der Mann. »Zeigt mir euren Hosenbund, zeigt mir eure Achseln, zeigt mir alles!«
    Vale und Parrish taten, was von ihnen verlangt wurde.
    »Jetzt schiebt die Waffen mit dem Fuß hier herüber – langsam, verstanden?«
    Vale gehorchte, und der junge Mann stieß die Waffen mit dem Fuß in die Ecke hinter sich.
    Zufrieden befahl er Parrish, sich auf eine Stufe in der Mitte der Treppe zu setzen.
    »Und setz dich auf deine Hände«, fügte er hinzu. »Wenn ich sehe, dass du dich bewegst, schieße ich irgendwem in sein verdammtes Gesicht, klar?«
    Parrish trat ein Stück zurück, setzte sich und schob die Hände unter seinen Hintern.
    »Wie heißt du?«
    »Frank Parrish.«
    »Und du?«
    »Michael Vale.«
    »Ich heiße Karl. Mehr werde ich nicht sagen. Einfach Karl. Meine Freundin heißt Laney und mein Sohn Karl junior. Sie wohnen oben in 13B. Alles, was ihr über sie wissen wollt, findet ihr in der Wohnung – Bilder, Adressbücher, ihren Computer, einfach alles. Damit müsst ihr arbeiten. Ihr findet sie und meinen Jungen und bringt sie her, damit ich mit ihr reden kann. Sonst fliegt hier alles in die Luft, verstanden?«
    »Wann ist sie weggegangen?«
    Karl runzelte die Stirn. »Gestern.«
    »Und fährt sie … ich meine, besitzt sie ein Auto?«
    »Na klar … warum?«
    »Weil wir berechnen müssen, wie weit sie ungefähr gekommen sein kann.«
    »Scheiße, Mann, die fährt nicht weit. Sie wird zu diesem Scheißkerl Ramone fahren. Oder zu ihrer Mutter, der alten Schlampe.«
    »Wer ist Ramone?«, fragte Parrish.
    Karl wirkte überrascht. Er starrte Parrish finster an. »Hab ich mit dir geredet, Arschloch? Hab ich, verdammt noch mal, mit dir geredet? Kümmere dich um deinen beschissenen eigenen Kram, du Schwanzlutscher. Ich rede mit deinem Kumpel hier.«
    Parrish hob die Hände und drehte die Flächen in einer beschwichtigenden Geste nach oben.
    »Egal, wer Ramone ist? Ich sag dir, wer Ramone ist. Ramone ist das scheiß mexikanische Arschloch, das mein Mädchen gevögelt hat. Das ist Ramone.«
    »Und wissen Sie, wo er wohnt?«
    »Keine verdammte Ahnung. Ich hab’s ja erst gestern herausgekriegt.«
    »Was ist passiert? Sie haben erfahren, dass Ihre Freundin Sie betrogen hat?«
    Karl lachte auf – abrupt und schrill.
    Das Baby begann zu weinen.
    Karl dreht sich um und hob die Waffe. »Ich sagte, Sie sollen dafür sorgen, dass das verdammte Baby still ist, Lady!«
    »Karl«, sagte Vale. In seiner Stimme lagen Autorität und Entschlossenheit. »Sie müssen das Baby gehen lassen.«
    Karl drehte sich um und musterte ihn. Die Waffe zielte jetzt direkt auf Vales Brust. »Was ist los?«
    »Wir müssen das Baby hier rauslassen. Keine Diskussionen jetzt. Kein Theater. Keinen Bockmist. Hier sind genug Leute, damit Sie bekommen, was Sie wollen. Das Baby, die Mutter … und auch die anderen Kinder müssen jetzt hier raus.«
    Karl schwieg einen Moment.
    »Hey, Mann, stellen Sie sich mal vor, eines der Kinder wäre Karl junior. Das ist keine schöne Szene. So was macht sich nicht gut im Fernsehen. Die Leute wollen einen Kerl sehen. Der Kerl hat Grund zum Ärger, seine Freundin hat ihm übel mitgespielt, verstehen Sie? Er unternimmt was, er hat was zu sagen, aber er ist auch ein Vater, klar? Er kennt sich aus. Er beweist, was
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