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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca
Autoren: Ken Follett
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balancierte auf der Kante wie eine rollende Münze. Der Schalthebel brach ab. Sie stürzte gegen die Tür und stieß sich wieder den Kopf. Das Taxi stand still.
    Elene erhob sich auf Hände und Knie, sie hielt den abgebrochenen Schalthebel immer noch in der Hand. Ängstlich warf sie einen Blick auf den Rücksitz. Wolff und Billy waren übereinander gefallen. Der Spion bewegte sich.
    Mit einem Knie stützte sie sich auf die Autotür, mit dem anderen auf das Fenster. Zu ihrer Rechten stand das Wagendach senkrecht in die Höhe, zu ihrer Linken war der Sitz. Sie schaute durch die Lücke zwischen der Sitzlehne und dem Dach.
    Wolff riß sich hoch.
    Billy schien bewußtlos zu sein.
    Elene kniete jetzt auf dem Seitenfenster des Wagens. Sie fühlte sich verwirrt und hilflos.
    Wolff stand auf der Innenseite der linken Hintertür und warf sein Gewicht gegen den Boden des Autos. Es schaukelte. Er wiederholte den Versuch, und der Wagen schaukelte stärker. Beim drittenmal neigte das Auto sich und fiel krachend auf seine vier Räder. Elene war benommen. Sie sah, wie Wolff die Tür öffnete und ausstieg. Er stand draußen, bückte sich und zog sein Messer. Vandam kam näher.
    Elene kniete auf dem Sitz und beobachtete die beiden. Sie konnte sich nicht bewegen, bis sie ihre Benommenheit überwunden hatte. Vandam duckte sich, während Wolff, bereit zum Sprung, die Hände schützend erhob. Vandams Gesicht war gerötet, und er keuchte: Er war hinter dem Wagen hergelaufen. Sie umkreisten einander. Wolff hinkte leicht. Die Sonne hinter ihnen war eine riesige organgefarbene Kugel.
    Vandam bewegte sich nach vorn und schien dann seltsam zu zögern. Wolff stieß mit dem Messer zu, dochVandams Zögern hatte ihn überrascht, und er verfehlte seinen Gegner. Vandams Faust zuckte vor, Wolff taumelte zurück. Elene sah, daß seine Nase blutete.
    Sie standen einander gegenüber wie Boxer im Ring.
    Wieder sprang Vandam nach vorn. Diesmal wich Wolff zurück. Vandam trat zu, aber Wolff war außer Reichweite. Er holte mit dem Messer aus. Es durchschnitt Vandams Hose, die sich blutig färbte. Wolff stach wieder zu, doch Vandam war zurückgeschnellt. Der dunkle Fleck an seinem Hosenbein vergrößerte sich.
    Elene schaute zu Billy. Der Junge lag schlaff, mit geschlossenen Augen auf dem Boden des Taxis. Sie kletterte nach hinten und hob ihn auf den Sitz. War er tot oder lebendig? Sie berührte sein Gesicht. Er regte sich nicht. »Billy, oh, Billy.« Sie blickte wieder hinaus. Vandam kniete im Sand. Sein linker Arm hing kraftlos an der blutbedeckten Schulter. Er hielt den rechten Arm abwehrend vor sich. Wolff kam näher.
    Elene sprang aus dem Auto. Sie hatte immer noch den abgebrochenen Schalthebel in der Hand. Wolff holte aus, um von neuem zuzustoßen. Sie stolperte durch den Sand. Vandam zuckte zur Seite und wich aus. Elene hob den Schalthebel hoch in die Luft und hämmerte ihn mit voller Kraft auf Wolffs Hinterkopf. Er schien einen Moment stillzustehen.
    »Gott«, stöhnte Elene.
    Dann schlug sie noch einmal zu.
    Ein drittes Mal.
    Er fiel zu Boden.
    Sie traf ihn noch einmal. Danach ließ sie den Schalthebel fallen und kniete sich neben Vandam.
    »Gut gemacht«, sagte er mit schwacher Stimme.
    »Kannst du aufstehen?«
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und wuchtete sich hoch. »Es ist gar nicht so schlimm.«
    »Laß sehen.«
    »Sofort. Hilf mir erst einmal.« Mit seinem unverletzten Arm packte er Wolffs Bein und zog ihn zum Wagen. Elene zerrte am Arm des Bewußtlosen. Als Wolff neben dem Auto lag, nahm Vandam dessen schlaffen Arm und legte die Hand auf das Trittbrett. Dann hob er den Fuß und trat auf den Ellbogen. Wolffs Arm brach knackend. Elene wurde weiß. »Wir müssen sichergehen, daß er keine Schwierigkeiten macht, wenn er zu sich kommt«, erklärte Vandam.
    Er beugte sich über den Rücksitz und legte Billy seine Hand auf die Brust. »Er lebt. Gott sei Dank.«
    Billy öffnete die Augen.
    »Es ist alles vorbei«, sagte Vandam.
    Der Junge schloß die Augen wieder.
    Vandam kletterte auf den Fahrersitz. »Wo ist der Schalthebel?«
    »Abgebrochen. Damit habe ich zugeschlagen.«
    Er drehte den Zündschlüssel um. Der Wagen ruckte. »Gut, der Gang ist noch eingelegt.« Er trat auf die Kupplung und drehte den Schlüssel noch einmal um. Der Motor sprang an. Vandam ließ die Kupplung kommen, und der Wagen schob sich vor. Er stellte den Motor ab. »Wir sind mobil. Was für ein Glück.«
    »Was machen wir mit Wolff?«
    »Wir legen ihn in den
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