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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten
Autoren: Alexander Wolkow
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farbige Schärpen aufgemalt,
worauf diese sehr stolz waren. Betrüblich war nur eins: Die dummen Soldaten konnten
nicht abwarten, bis die Farbe trocken war, und stießen sich gegenseitig mit den
Zeigefingern in Bauch, Brust und Schultern, so daß sie bald gescheckt wie Leoparden
aussahen.
Es gelang Urfin, den General zu überzeugen, daß die schöne bunte Maserung auf seinem
Körper besser sei als jede Kleidung.
Die ganze Armee freute sich über die neue Uniform. Doch unerwartet trat ein Umstand ein,
an den niemand gedacht hatte. Die Holzköpfe glichen jetzt einander wie ein Ei dem
anderen. Hatten die Unteroffiziere ihre Leute früher nach den Astlöchern unterschieden, so
war das jetzt nicht mehr möglich, weil die Farbe alles zudeckte.
Urfin wußte sich jedoch zu helfen. Er malte den Soldaten auf Brust und Rücken
Ordnungsnummern, und diese galten von jetzt an als die Namen der Soldaten.
Früher wurde ein Soldat zum Beispiel so aufgerufen:
„He, du mit dem Astloch auf dem Bauch, einen Schritt vorwärts! Halt, halt, nicht dich
mein ich … Ach so, auch du hast ein Astloch auf dem Bauch:’ Aber nicht dich ruf ich,
sondern den da, der noch zwei kleine Löcher auf der linken Schulter hat …”
Jetzt war das viel einfacher:
„Nummer eins, grün, zwei Schritt vorwärts! Wie stehst du im Glied:’ Wie stehst du im
Glied, frag ich dich? Na, ich will dir’s beibringen!”
Und bum, bum, bum trommelte der Knüppel auf den Soldatenkörper …
Alles war für den Feldzug bereit. Die Säbel waren gewetzt, die gemalten Uniformen
trocken. Urfin hatte sich einen Sattel gemacht, um auf dem Rücken des Bären bequemer
sitzen zu können. An den Sattel hatte er zwei große Taschen angenäht, in die er die Kannen
mit dem kostbaren Zauberpulver steckte.
Der ganzen Armee, den General nicht ausgenommen, war strengstens verboten, die
Taschen anzurühren.
Einige Soldaten trugen Urfins Tischlerwerkzeug: Sägen. Äxte, Hobel, Bohrer, auch einen
Vorrat an hölzernen Köpfen, Armen und Beinen.
Urfin hängte vor die Tür des Dorfältesten große Schlösser an und verbot den Einwohnern
von Kogida, sich dem Haus zu nähern. Den Clown nahm er unter seinen Rock und gebot
ihm, artig zu sein: „Falls du zu beißen wagst, gibt’s Prügel!” Die Eule setzte sich auf Urfins
Schulter.
Am frühen Morgen brach die Armee auf.
„Eins, zwei, drei! Links, rechts, links”
Es ging in Richtung des Gutes von Prem Kokus. Munter marschierten die Soldaten, und
Urfin, der hinter ihnen auf dem Bären ritt, freute sich, die Ordnungsnummern nicht nur auf
die Brust, sondern auch auf den Rücken eine s jeden gemalt zu haben. Falls einer im Kampf
Angst kriegen und davonlaufen sollte, würde er ihn später leicht erkennen und zu
Brennholz zersägen.
BLICK IN DIE VERGANGENHEIT
    Während Urfins Holzarmee auf dem Weg marschiert, der zum Gut von Prem Kokus führt,
wollen wir uns zurückversetzen in die Zeit, als Ellis Häuschen Gingema tötete und das
Mädchen in die Smaragdenstadt zog.
Elli erlebte viele lustige und schreckliche Abenteuer im Wunderland und fand dort drei
treue Freunde.
Der erste war de r Scheuch, ein drolliger Strohmann, der auf einem Pfahl mitten in einem
Weizenfeld steckte und die Vögel vertrieb. Von der geschwätzigen Krähe Kaggi-Karr hatte
er erfahren, daß ihm nur das Gehirn fehle, um ein richtiger Mensch zu werden. Elli hob
den Scheuch vom Pfahl, und er folgte ihr in die Smaragdenstadt, um sich bei Goodwin ein
Gehirn auszubitten.
Der zweite Freund Ellis war der Eiserne Holzfäller. Elli hatte ihn vor dem Tod gerettet, als
er einsam und verrostet im Walde stand. Der Eiserne Holzfäller sehnte sich nach einem
liebenden Herzen, das er von Goodwin zu bekommen hoffte, und schloß sich Elli,
Totoschka und dem Scheuch an.
Die Drei begegneten einem Löwen, der von Haus aus ein großer Feigling war. Was ihm
vor allen Dingen fehlte, war Mut. Nur wenn er Mut besaß, konnte er tatsächlich König der
Tiere sein. Der Löwe befreundete sich mit Elli, dem Scheuch und dem Holzfäller und trat
der kleinen Schar bei, um sich f ür seinen Teil Mut bei Goodwin zu holen.
Goodwin stellte Elli und ihren Gefährten eine Bedingung. Er werde ihre Wünsche erfüllen,
sagte er, falls sie die Zwinkerer, die Bewohner des Violetten Landes, aus der Gewalt der
bösen Zauberin Bastinda erlösen. Nun, der Kampf gegen Bastinda war nicht leicht
gewesen, aber schließlich mußte sie daran glauben: Sie zerfloß, als Elli einen Eimer
Wasser auf
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