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Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Titel: Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)
Autoren: Dane Rahlmeyer
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später verlegte.
    Lian grinste, als sie weitergingen. »Schätze, du wirst dir noch den Mund fuss’lig reden. Vielleicht sollt’st du wirklich ’n Buch über uns’re Reise schreiben. Oder wenigstens die meisten Teile davon.«
    Kriss überlegte. Auf einmal gefiel ihr der Gedanke. »Ja. Vielleicht sollte ich das wirklich.« Nur für mich , dachte sie. Nur zum Spaß.
    Ihr Klopfen an der Tür zu Alriks Büro verhallte ohne Antwort.
    Sie hielt einen ihrer Kollegen an, der an ihnen vorbei kam. »Sagt, Doktor Mandras, ist Professor Dawalus in einer Vorlesung?«
    Mandras sah sie bedauernd an. »Oh, es tut mir leid, Doktor Odwin. Ich dachte, Ihr hättet es schon gehört: Professor Dawalus ist leider nicht mehr bei uns!«
    Kriss erstarrte.
    »Großer Weltengeist!« Der Gelehrte lachte nervös und wischte sich die Stirn. »Nicht, wie Ihr denkt! Ich meine, er befindet sich gerade außerhalb der Universität!«
    »Wo ist er?«, fragte Kriss.
     
    Die Luft flirrte über der Wüste von Ka-Scha-Raad und die Todesboten zogen auf schwarzen Schwingen ihre Bahnen über dem Zeltlager der Ausgrabung. Schon aus der Ferne konnte Kriss die Ruine des Tempels der Zeit sehen. Und die winzigen Gestalten der Ausgrabungsmitglieder, die wie weiße, um den Steinhaufen herumwuselnde Insekten wirkten. Graubuckel waren eingespannt worden, um die schwersten Brocken zu bewegen.
    Es gab verwirrte und erstaunte Blicke, als das unangemeldete Luftschiff über der Ausgrabungsstätte niederging, und wieder wurde Kriss mit Fragen bedrängt.
    »Bitte beruhigt euch!«, sagte sie. »Ihr werdet schon noch alles erfahren! Aber erst –!«
    Sie stoppte, als sie Alrik aus einem Zelt treten sah, auf seine Krücke gestützt, und noch bevor er wusste, wie ihm geschah, lief sie auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. »Kriss!«, rief er aus und drückte sie an sich. »Mädchen, wo kommst du denn so plötzlich her?«
    Tränen liefen ihr über die Wangen. »Dekan Bojarill hat uns den Flug bezahlt!« Erst jetzt, wo sie Alrik wieder hatte, konnte sie glauben, dass ihre Reise vorbei war.
    »Nein, ich meine ... solltest du nicht auf Weltreise sein? Ich habe ewig auf einen Brief von dir gewartet, irgendein Lebenszeichen! Ich dachte schon, dir sei was zugestoßen!«
    »Ist es auch«, sagte sie und lächelte, als er ihr die Wangen abwischte. »Viel zu viel.«
    Alrik musterte sie.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Irgendwas an dir ist anders«, sagte er. »Ich kann nicht mit dem Finger drauf zeigen, was.« Er drückte sie noch einmal an sich und hielt sie für eine lange Zeit, bis Lian sich räusperte.
    »Kennen wir uns nicht, junger Mann?«, fragte Alrik und ließ Kriss los.
    Lian grinste. »Noch nich’ so wirklich«, sagte er.
    Alrik grinste zurück. »Na, ich merke schon, ihr habt viel zu erzählen. Aber nicht in der vermaledeiten Sonne. Kommt mit ins Zelt!«
    Und das taten sie. Sie setzten sich auf Klappstühlen um einen Klapptisch zusammen und während ihr Gastgeber ihnen frisches Wasser eingoss, berichtete er den beiden, dass es ihm gelungen war, weitere Finanziers für eine zweite Ausgrabung des Tempels ausfindig zu machen. »Natürlich war die kleine Zuwendung der Baronin auch nicht zu verachten.« Alrik hob das Glas, um auf Baronin Gellos anzustoßen, und war verblüfft, dass Kriss und Lian es ihm nicht gleich taten.
    »Wie lange seid ihr schon hier?«, fragte Kriss.
    »Erst seit zwei Tagen. Natürlich haben wir kaum etwas geschafft – besonders ein gewisser Ausgrabungsleiter mit seinem lahmen Bein nicht. Aber wir sind frohen Mutes.«
    »Ich kann helfen, wenn Ihr wollt«, sagte Lian. »Ich mein’, ich bin zwar kein Gelehrter oder so. Aber ich hab zwei starke Hände!«
    »Genau die brauchen wir hier!« Alrik klopfte ihm auf die Schulter. »Guter Mann!« Er blickte Kriss über den Becherrand an. »Aber jetzt spann deinen alten Lehrer nicht auf die Folter. Wie ist die Expedition gelaufen? Was habt ihr gefunden?«
    Und Kriss und Lian erzählten es ihm. Manchmal fielen sie einander ins Wort und lachten darüber, während Alrik die beiden stumm betrachtete und wissend vor sich hin lächelte. Er zündete seine Pfeife an und unterbrach sie kein einziges Mal, als sie ihm von der Reise nach Dschakura berichteten, der Begegnung mit Umi, ihren Abenteuern im Smaragdwald und dem Einbruch ins Museum von Hestria.
    Kriss sah ihn mitfiebern, als er von ihrer Gefangennahme durch Ruhndor und der anschließenden Flucht hörte und er hing an ihren Lippen, als sie den Tauchgang im Haus des
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