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Der Schatten aus der Zeit

Der Schatten aus der Zeit

Titel: Der Schatten aus der Zeit
Autoren: Howard P. Lovecraft
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keiner menschlichen Sprache zu finden sind.

    Andere Bände waren in anderen unbekannten Sprachen geschrieben, die ich auf dieselbe
    merkwürdige Art erlernte. Nur sehr wenige waren in Sprachen, die ich kannte. Äußerst aufschlußreiche Bilder, sowohl als Illustrationen in den Büchern als auch in gesonderten Bildbänden, halfen mir sehr viel. Und während der ganzen Zeit schien ich eine Geschichte meines eigenen Zeitalters in englischer Sprache niederzuschreiben. Wenn ich aufwachte, konnte ich mich nur an winzige, bedeutungslose Fragmente der Sprachen erinnern, die mein Traum-Ich beherrscht hatte, obwohl ich andererseits ganze Sätze aus meinem Geschichtswerk behielt.

    Ich erfuhr noch bevor mein waches Selbst die Parallelfälle oder die alten Mythen studiert hatte, denen die Träume ohne Zweifel entsprangen -, daß die Wesen um mich herum zu der größten Rasse der Welt gehörten, welche die Zeit überwunden und forschende Geister in jedes Zeitalter entsandt hatte.

    Auch wußte ich, daß ich aus meinem Zeitalter herausgerissen worden war, während ein anderer meinen Körper in jenem Zeitalter benutzte, und daß manche der anderen seltsamen Gestalten ebenfalls solch einen gefangenen Geist beherbergten. Ich schien in einer seltsamen, durch das Klicken meiner Klauen gebildeten Sprache mit verbannten Intellekten aus allen Ecken des Sonnensystems zu sprechen.

    Da gab es einen Geist von dem bei uns als Venus bekannten Planeten, der in unberechenbar fernen Epochen leben würde, und einen von einem äußeren Mond des Jupiter, der vor sechs Millionen Jahren gelebt hatte. Von den irdischen Geistern waren einige aus der geflügelten, sternköpfigen, halb pflanzlichen Rasse der paläogenen Antarktis vertreten; einer von einem Reptilienmenschen aus dem sagenhaften Valusia; drei von den bepelzten, vormenschlichen, hyperboreischen Anbetern des Tsathoggua; einer von den absolut widerwärtigen TchoTchos; zwei von den arachnidischen Wesen der letzten Erdepoche; fünf aus der robusten Coleopterus-Rasse, die unmittelbar dem menschlichen Zeitalter folgen und auf die die Große Rasse eines Tages angesichts furchtbarer Gefahr en masse ihre größten Geister übertragen würde; und mehrere aus verschiedenen Stadien der Menschheitsgeschichte.

    Ich sprach mit dem Geist von Yiang-Li, einem Philosophen aus der Zeit der grausamen Herrschaft des Tsan-Chan, die im Jahre 5000 n.Chr. beginnen wird; mit dem eines Generals der großköpfigen braunen Menschen, die 50000 v.Chr. Südafrika beherrschten; mit dem eines Florentiner Mönchs namens Bartolo-meo Corsi aus dem zwölften Jahrhundert; mit dem eines Königs von Lomar, der dieses schreckliche Polarland einhunderttausend Jahre vor der Zeit regierte, in der die untersetzten, gelben Inutos von Westen kamen und es eroberten.

    Ich sprach mit dem Geist von Nug-Soth, einem Zauberer der finsteren Eroberer 16 000 n. Chr.; mit dem eines Römers namens Titus Cempronius Blaesus, der zu Sullas Zeiten Quaestor gewesen war; mit dem von Khephnes, einem Ägypter der 14. Dynastie, der mich über das furchtbare Geheimnis des Nyarlathotep aufklärte; mit dem eines Priesters aus dem mittleren Königreich von Atlantis; mit dem eines Adligen aus Suffolk, James Woodville mit Namen, aus der Zeit Cromwells; mit dem eines Hofastronomen aus Peru aus der Zeit vor der Herrschaft der Inka; mit dem des australischen Physikers Nevel Kingston-Brown, der im Jahre 2518 n.Chr. sterben wird; mit dem eines Erzzauberers aus dem versunkenen Yhe im Pazifik; mit dem von Theodotides, einem graecobaktrischen Beamten 200 v.Chr.; mit dem eines alten Franzosen aus der Zeit Ludwigs des Dreizehnten namens Pierre-Louis Montagny; mit dem von Crom-Ya, einem cimmerischen Häuptling aus der Zeit 15 000 v. Chr.; und mit so vielen anderen, daß mein Gehirn die erschreckenden Geheimnisse und schwindelerregenden Wunder nicht zu fassen vermochte, die sie mir anvertrauten.
    Ich erwachte jeden Morgen wie im Fieber und versuchte manchmal verzweifelt, Beweise für oder gegen diejenigen Informationen zu finden, die in den Bereich des modernen menschlichen Wissens fielen. Überlieferte Tatsachen sah ich in einem neuen, zweifelhaften Licht, und ich staunte über die Phantasie des Traums, die so überraschende Nachträge zu Geschichte und Wissenschaft erfinden konnte.

    Ich schauderte vor den Geheimnissen, welche die Vergangenheit bergen mochte, und zitterte vor den Bedrohungen, welche die Zukunft bringen konnte. Was die nachmenschlichen Wesen über das
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