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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Aimee Agresti
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sicher. Ich meine«, ich sah auf die Uhr, »sie müssen in spätestens einer Viertelstunde hier sein, oder sie kommen nicht mehr mit.« Ich hoffte nur, dass wir wegen Dante, der es schick fand, überall zu spät zu kommen, nicht wie die anderen Hektiker zu unserem Gate rennen mussten.
    »Ich möchte aber nicht, dass du hier allein warten musst. Außerdem will ich jede Minute auskosten, die mir mit dir noch bleibt.« Joan schlang beide Arme um mich.
    »Abgesehen davon solltest du es mir wirklich hoch anrechnen, dass ich dich mit deinem Freund verreisen lasse!«
    »Joan«, seufzte ich und rollte mit den Augen. Auch das war nur allzu bekanntes Terrain. »Du liebst Lance doch heiß und innig.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich kann nur einfach nicht fassen, dass wir uns jetzt so lange nicht sehen werden.« Da sie noch nie in New Orleans gewesen war, hatten wir vereinbart, dass sie mich nach der Hälfte der Zeit dort besuchen würde.
    Ich nickte, war aber plötzlich abgelenkt, weil die vier Ziffern des neuen Jahres – das nur etwa 14 Stunden entfernt lag – auf mich zuwippten. Sie waren durch Sprungfedern mit einem Haarreifen auf Dantes Kopf verbunden. Mein bester Freund sorgte eben immer für die nötige Zerstreuung und kam problemlos gegen das mulmige Gefühl in meiner Magengrube an.
    »Hey, Miss T.!« Er beugte sich vor und umarmte Joan.
    »Schön, dich zu sehen. Du hast dich ja wirklich festlich herausgeputzt!«
    »Danke.« Er schüttelte den Kopf, damit die Sprungfedern so richtig zur Geltung kamen.
    »Meinst du, die lassen uns mit dem Ding durch den Sicherheitscheck?«, grinste ich und schnippte mit dem Finger gegen die Zahlen. »Du siehst ziemlich gefährlich aus.«
    »Mit ein bisschen Charme kommt man überall weiter. Und keine Sorge, für dich hab ich auch so eins mitgebracht.«
    Ich musste lachen. »Lance ist bestimmt auch gleich da.«
    »Den habe ich schon gesehen. Er ist ungefähr zwei Minuten hinter mir. Er versucht immer noch, seine Mutter davon zu überzeugen, dass sie nicht mit reinzukommen braucht. Ich musste die Beine in die Hand nehmen, um meine abzuhängen.«
    »Siehst du, Haven, ich bin nicht die Einzige«, warf Joan ein.
    »Die hier werde ich einfach nicht los.« Ich deutete auf sie und musste die ganze Zeit daran denken, wie sehr ich sie vermissen würde. Noch war ich mir nicht so sicher, was ich von meinem neuen Leben halten sollte, und es passte mir gar nicht, vor ihr Geheimnisse zu haben. Aber was sollte ich ihr bloß sagen? Also, es sieht so aus, als müsste ich jetzt da hinfliegen. Weil ich nämlich ein Engel in der Ausbildung bin – das sind wir alle drei –, und diese Reise gehört irgendwie zur zweiten der drei Prüfungen, die wir absolvieren müssen, um unsere Flügel zu bekommen. Ach, übrigens, falls ich nicht bestehe, dann bin ich leider … Ich wollte den Gedanken nicht einmal zu Ende denken. Es brodelte in meiner Magengegend, und mir brach der kalte Schweiß aus.
    Joan sprach immer noch: »Und außerdem würdest du doch nur ungern deine Zeitschriften selbst bezahlen, oder?«
    »Da ist er ja schon«, rief Dante, als Lance mit einer riesigen Reisetasche zur Tür hereinschlurfte.
    »Tut mir leid, Leute«, sagte er. »Hi, Miss Terra. Wie geht’s?«
    »Ach, hallo, Lance! Schön, dich zu sehen. Mein Gott, was hast du dich heute schick gemacht«, bemerkte sie strahlend. Er trug Jeans und einen Kapuzenpulli, der unter seiner Fleecejacke hervorschaute.
    »Äh, danke, Miss Terra.« Er lächelte schüchtern. »Hey, lass mich die mal nehmen.« Er griff nach meinen Taschen.
    »Oh, danke, das brauchst du doch …« Er schüttelte nur den Kopf. Meistens protestierte ich bei solchen Gesten aus alter Gewohnheit, was Lance jedoch einfach ignorierte. »Also, ich denke, wir sollten am besten los, oder?«, schlug ich vor. Joan umarmte die Jungen und wünschte uns Glück. Als die beiden sich in Richtung Sicherheitskontrolle aufmachten, nahm sie mich noch ein letztes Mal ganz lange in den Arm.
    »Ich bin so stolz auf dich, Haven, Liebes. Vergiss nicht anzurufen.«
    »Versprochen.« Ich nickte und ging dann winkend davon, um die Jungen einzuholen.
    Aus einiger Entfernung rief Joan mir noch » Let the good times roll!« hinterher.
    Ich winkte wieder. » Laissez les bons temps rouler «, sagte ich zu meinen Begleitern. Lance wurde langsamer, um mir einen raschen Kuss zu geben.
    »Aber nicht zu sehr!«, vernahm ich da wieder Joans Stimme.

2
    Laissez les bons temps rouler
    I ch überließ Dante den Sitz am
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