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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Schmunzeln auf sich?«
    »Schmunzeln?« Joyce zog ihre schwarzen Augenbrauen zusammen, und er sagte: »Das ist ein Geheimnis. Es gibt immer noch Geheimnisse. Verdammt, Joyce, wird jede Frau für den Rest meines Lebens herumlaufen und meine Gedanken lesen?«
    »Kevin, das ist kein diplomatisches Geheimnis. Und es ist auch kein Skandal, weil du nie so blöd sein würdest …«
    »Joyce, es gibt ein Geheimnis, das du nicht hören solltest. Genau wie beim letzten Mal, als Eudoxus den Ausdruck deiner Füße gelesen hat.«
    Sie verschluckte ihre erste Antwort. »Vielleicht, aber ich muß es wissen.«
    »Okay« Kevin Renner begann zu erzählen.
     
    Die Innere Basis Sechs war den Schiffen des Imperiums gefolgt.
    Renner ließ es sich während der Rückkehr wohl sein. Er schickte die Schiffe der Blockade voraus und flog mit einem halben Ge, während er und seine Leute sich kurierten. Er brauchte dafür nur acht Tage.
    Am Nachmittag des sechsten Tages fand er Glenda Ruth auf der Lehne seines Sessels hockend mit einem Tablett in der Hand. Er setzte sich mit seinem Lunch hinein und sagte: »Sprechen Sie!«
    Sie schien dazu nicht fähig zu sein.
    »Freddy«, sagte er. »Aristokrat. Ein klein bißchen lässig nach meinen zugegebenermaßen strengen Maßstäben. Wollte nicht in die Navy eintreten. Er wird jetzt hübsch wenig Wahl haben. Sie werden ihn mit Majorsorden und einer Stelle als Reserveoffizier bombardieren.«
    »Eine gute Motivierung«, sagte Glenda Ruth. »Man übertrage ihm eine leitende Position, um Krieg zu vermeiden, damit er nicht arbeiten muß.«
    »Er verkrampft sich, wenn Sie da sind. Wovor hat er Angst? Sind Sie zu empfindsam?«
    »Zu sensibel«, sagte sie. »Wer auch immer um mich herum verletzt wird, ob Kind oder Erwachsener oder Katze oder Split, das fühle ich. Aber ich war ebenso sehr wie er damit beschäftigt, uns zu retten, wie er. Noch mehr, Kevin …«
    »Glenda Ruth …«
    »Oh! Tut mir leid.« Sie wechselte zu dem leeren Sessel des Navigators über, ließ sich hineinplumpsen und lächelte ihn an.
    »Ich wollte gerade sagen … oh.« Ihr offenes Lächeln wirkte etwas leer. »Sie haben es erfaßt.«
     
    »Bitte«, sagte Glenda Ruth, »stellen Sie den Sex Appeal ab, weil der mir lästig ist.«
    »Na ja. Und ich zweifle nicht daran, daß Sie ihn wieder einschalten könnten, wenn ich mich daran erinnern muß, zu welchem Geschlecht ich gehöre.«
    »Vielleicht nicht. Kevin, Sie haben aufgehört, mich für nicht ganz menschlich zu halten.«
    »Das wollen wir nicht auf die Probe stellen, okay?« Falls Sie es nicht wirklich wollen … Nein, verdammt, die Tochter von Lord Blaine zu verführen, ist eine der vielen Sachen, auf die ich in diesem Leben werde verzichten müssen. »Sicher sind Sie menschlich. Sie können aus einer Menge Menschen bestehen. Jedes Kind spielt viele Rollen. Sie und Chris würden das besser tun als die meisten. Was für eine Rolle haben Sie mit Freddy gespielt?«
    »Ich habe nicht gespielt! Onkel Kevin, ich habe mit den Tataren ein Spiel getrieben, um unserer Leben und des Imperiums willen. Es gab keinen Raum für so viele Spiele. Er hat gesehen, was ich bin. Ich bin überempfindlich. Wenn mir alles zu viel wird, verstecke ich mich.«
    »Sie sollten ihn wiedergewinnen. Er kann Sie nicht aufgeben; und wenn Sie ihn eine Stunde lang bearbeiten, wird er nie wieder auf diesen Gedanken kommen. Was bekümmert Sie wirklich, Glenda Ruth? Stellen Sie das ab!«
    Sie rückte in ihrem Sessel hin und her. In Renners Ohren dröhnte das Blut. Für seine schiefe Wahrnehmung ging sie aus und an wie eine Glühlampe. Sie fragte: »Wie, wenn ich ernst bin?«
    »Sie werden frivol!«
    »Sie sind so darauf bedacht, der Tochter eines Lords das Gedächtnis aufzufrischen. Kevin, ich kann jedem alles mögliche einreden. Ich kann Fehler begehen und Leute schädigen. Und das habe ich getan, und Chris auch. Sie meinen, ich wäre echt dämlich, wenn ich nicht meine Grenzen testete?«
    Kevin dachte daran, sich in seine eigene Kabine zurückzuziehen und die Tür zu verschließen. Aber erst sagte er noch: »Ich bin nicht einfach Ihr aufs Geratewohl ausgesuchter dreckiger alter Mann. Ich bin der Junioroffizier, welcher Lady Sally Fowler in Captain Roderick Blaines Raum befohlen hat, als ich es für deren Überleben als notwendig erachtete. Ich trage für Sie die Verantwortung.«
    Sie machte große Augen und lachte dann los. Das war besser.
    »Was muß ich tun, um Sie dazu zu bringen«, fragte er, »daß Sie abdrehen?«
    Sie
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