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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht
Autoren: Judith McNaught
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nach Dallas.«
    Ja, das hatte sie wirklich vor, und für eine Frau, die vorher ohne ausgefeilten Plan keinen Schritt tun konnte und die selbst bei Kurz-Trips vorher Seidenpapier zwischen jedes Kleidungsstück gelegt hatte, das mit sollte, kam sie nun erstaunlich rasch voran.
    Ihre Schwester, die sie nach Hause begleitet hatte, stand fassungslos da und sah zu, wie sie alle Kleidungsstücke, die sie greifen konnte, in zwei Koffer warf. Die Toilettenartikel flogen einfach obendrauf. »So, das wäre erledigt«, erklärte sie schließlich, nachdem sie den zweiten prall gefüllten Koffer mühsam geschlossen hatte. Dann rief sie ihre beiden leitenden Manager an und teilte ihnen mit, daß sie sich während ihrer Abwesenheit um die Firma kümmern sollten. Wenn es Fragen oder Probleme gebe, könne man sie unter einer von Coles Nummern erreichen.
    Damit drehte sie sich zu Corey um und erklärte ihr: »Gib Sally doch bitte Bescheid, daß sie alle meine Termine absagen soll.«
    »Und mit welcher Begründung?«
    »Sie soll allen sagen«, entgegnete sie und hievte die schweren Gepäckstücke von ihrem Bett, »daß ich in Dallas bin, bei meinem Ehemann.«
    Um Viertel vor acht setzte Corey sie am Flughafen ab. Diana stand schon in der Reihe, um an Bord der Zwanzig-Uhr-Maschine zu gelangen, als Spence auf sie zugehetzt kam.
    »Gib das hier Cole«, erklärte er ihr und zog einen Umschlag aus der Jackentasche. »Sag ihm, das sei ein verspätetes Hochzeitsgeschenk von mir. Er soll es benutzen, wenn er mit dem Rücken an der Wand steht.«
    »Was ist denn da drin?« fragte Diana und rutschte mit der Schlange weiter.
    »Das Ende von Dougs politischer Karriere«, antwortete ihr Schwager ernst.

Kapitel 56
    Der Mann am anderen Ende der Gegensprechanlage, der sie jetzt durch die Überwachungskamera vor dem Eingang zu Coles Haus beäugte, ließ sich schnell davon überzeugen, daß Mrs. Harrison ihren Mann überraschen wolle und deswegen ohne Anmeldung eingelassen werden müsse. Der Wachmann schien sich sogar darüber zu freuen und führte sie durch das stille Haus zur Verandatür vor dem riesigen Swimmingpool.
    Cole stand ganz allein da, hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und starrte in den Himmel, als würden die Sterne ihm auf seine Fragen Antwort geben können. Diana öffnete leise die Tür und trat behutsam hinaus. Sie überlegte, wie sie das Vorbringen konnte, was sie ihm zu sagen hatte, wo sie doch am liebsten sofort in seine Arme geflogen wäre.
    Die junge Frau wollte ihm klarmachen, daß sie eisern an seiner Seite stehen und alles gemeinsam mit ihm durchfechten wolle. Natürlich würde er das nicht wollen, aber sie war fest entschlossen, es mit allen Mitteln zu versuchen - egal ob durch Bitten, Diskussionen oder ultimatives Verlangen. Wenn das alles nichts nützte, würde sie sogar Tränen einsetzen.
    Doch jetzt, da der entscheidende Moment gekommen war, wußte sie nicht, wie sie überhaupt anfangen sollte. Diana trat hinter ihn, und sie merkte, wie er erstarrte. »Cole?« Er drehte sich nicht zu ihr um und schwieg. »Was machst du hier?«
    »Ich bete.«
    Tränen schossen ihr in die Augen, weil sie daran denken mußte, wie Harrison einmal Religion und alles, was damit zusammenhing, als letzte Zuflucht für Narren und Dummköpfe hingestellt hatte. »Worum betest du denn?«
    »Für dich«, antwortete er mit rauher Stimme.
    Diana trat vor ihn, und die beiden fielen sich in die Arme. Er riß sie an sich und bedeckte ihren Mund mit lauter kleinen Küssen. Danach hielt er sie fest, und sein Kinn ruhte auf ihrem Kopf, so als fürchte Cole, wenn er sie nur einen Moment losließe, würde sie für immer verschwinden. Diana fand nichts schöner, als in seinen Armen zu sein, und rieb ihre Wange an seiner starken Brust. »Ich liebe dich.«
    Seine Rechte streichelte ihren Rücken, und er küßte sie auf die Schläfe. »Das weiß ich, sonst wärst du jetzt nicht hier.«
    »Mir ist bekannt, welchen Ärger du mit der Börsenaufsicht hast. Charles Hayward hat es mir erzählt.«
    Sie spürte, wie er sich wieder verkrampfte. »Wann?«
    »Gestern abend. Ich war bei ihm. Er sagte mir, du hättest Barbara verführt. Sie sei davon schwanger geworden und hätte abtreiben müssen. Dabei ist wohl einiges schiefgegangen, und jetzt kann seine Tochter keine Kinder mehr bekommen. Und seit damals befindet sie sich in psychiatrischer Behandlung.«
    »Das hat er dir gesagt?« Sein Oberkörper löste sich von ihr, und er starrte sie ungläubig an. »Und
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