Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers
Autoren: Sandra Hill
Vom Netzwerk:
sich betont aufrecht hielt.
    »Seid Ihr verrückt? Dieses ... dieses Mannweib würde ich doch nie für einen Harem in Betracht ziehen.« Rashid stotterte fast vor Empörung.
    »Was dann? Eine Walküre?« Adam hatte die Legenden von norwegischen Göttinnen gehört, die die Krieger in die Nachwelt führten.
    »Das ist keine Walküre«, stellte Rashid fest. »Dieses Mannweib lebt und atmet und ist ein Mensch ... das schwöre ich bei Mohammeds Grab.«
    Als die Gruppe näher kam, konnte Adam die Frau in dem spärlichen Licht, das durch Tür und Fenster fiel, erstmals richtig sehen. Er musste Rashid Recht geben. Das war keine Göttin aus einer anderen Welt. Sie war aus Fleisch und Blut und eindeutig eine Frau.
    Da geschah etwas Seltsames. Plötzlich stellten sich ihm am ganzen Körper die Haare auf, sein Herz setzte einen Schlag lang aus und begann dann wild loszurasen. Das Blut strömte ihm in die Lenden und ließ ihn hart und pochend zurück. Er hatte gedacht, seine Männlichkeit wäre genauso eingerostet wie die Zugbrücke. Er hatte sich geirrt.
    Für eine Frau war sie sehr groß, aber Adam war selber groß und überragte sie noch um einen halben Kopf. Sie war schlank, aber muskulös wie ein Krieger. Die kurze Tunika war in der Taille gegürtet und ließ ihre Arme bloß, sodass er schön gehämmerte Silberreifen sehen konnte. Ihre Unterarme zeigten die kräftigen Muskelstränge des Schwertkämpfers. Lange, schlanke Beine steckten in engen Hosen, die ebenfalls ihre Muskeln hervorhoben ... ohne Zweifel hatte sie Stunden auf dem Rücken eines Kampfpferdes verbracht.
    Die Vorstellung, wie ihre langen Beine den Leib eines Pferdes in stetem Auf und Ab umklammerten, ließ den Druck in seinen Lenden weiter anschwellen. Teufel! Es fühlt sich an, als würde mein Herz da unten schlagen!
    Sie musste ein Kettenhemd tragen, denn es zeichnete sich unter dem Wollstoff ab und schob ihre Brüste hoch in den Ausschnitt des Gewandes. Aus der Ferne mochte sie wie ein Mannweib gewirkt haben, aber aus der Nähe, dachte Adam, war sie ganz Frau.
    Zu seiner Verblüffung tat die Frau etwas Seltsames: Sie kratzte sich im Schritt, wie Männer es gewöhnlich taten. Er hätte schwören können, dass sie das absichtlich tat, um den Eindruck zu erwecken, dass sie eine männliche Frau war oder vielleicht auch nur, um ihn abzustoßen. Er war abgestoßen, aber seine Männlichkeit wusste es besser ... sie stand noch immer bereit.
    Zwei Jahre ohne Frau, und die erste, die mich erregt, trägt ein Kettenhemd und kratzt sich im Schritt. Irgendein himmlisches Wesen muss einen seltsamen Sinn für Humor haben.
    Wer ist das ?
    Die kostbaren Kleider mit Juwelenbesatz und die silberverzierten Waffen bewiesen, dass sie von hohem Rang sein musste. Er hatte gedacht, dass er alle adeligen Wikingerfamilien kennen würde, aber an diese Frau erinnerte er sich nicht.
    Während er sie noch unhöflich anstarrte, setzte die Frau den ledernen Helm ab, sodass ihr die dicken, blonden Zöpfe über die Schultern fielen, ehe sie sich in goldenen Wellen aus dem Band lösten, das sie gehalten hatte.
    Er starrte sie an.
    Und war noch stärker erregt. Nur gut, dass er das lose, arabische Gewand trug, das er zu Hause bevorzugte, sonst stünde er jetzt beschämt vor ihr.
    Leise murmelte Rashid ihm auf Arabisch zu: »Andererseits aber...«
    Adam hob fragend eine Braue.
    »Andererseits könnte dieses Mannweib vielleicht doch eine vorzügliche Harems-Hure abgeben. Meint Ihr, sie wäre dazu bereit, Glöckchen in ihren Brustwarzen zu tragen?«
    »Pssst«, brachte ihn Adam zum Schweigen und fuhr dann auf Arabisch fort: »Es scheint mir wahrscheinlicher, dass sie deine Eier mit Glöckchen behängen würde, mein Freund. Das ist keine zahme Wüstenmamsell, die darauf aus ist, ihrem Herrn zu gefallen.«
    Dunkelblaue Augen sahen sie stechend an, fast als hätte sie jedes Wort verstanden. Ihre Männer kicherten.
    »Wer von Euch ist der Heiler?«, fragte sie.
    Ihre Stimme klang tief und heiser, aber ganz und gar nicht wie die eines Mannes. Adam konnte sich gut vorstellen, wie diese Stimme einem Mann verruchte Dinge ins Ohr flüsterte, während sie sich beide der Leidenschaft hingaben. Er konnte sich vorstellen, wie sie Dinge vorschlug, um die brennende Lust zu stillen, die in seinen Lenden brannte. Er konnte sich vorstellen -«
    »Nun?«, unterbrach sie seine Gedanken. »Ich habe schon genug Zeit damit vergeudet, durch dieses verwünschte Land zu wandern. Wer von Euch ist der Heiler, nach dem ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher