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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang
Autoren: Karen Rose
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verlieren.
Dana starrte ihn an, aber er durfte sich nicht erlauben, in ihre Augen zu sehen, durfte sich keine Sekunde ablenken lassen. Stattdessen blickte er direkt in Conways Augen. »Dana, halt dich bereit«, murmelte er.
    Und dann klingelte Conways Telefon, und sie schaute sich um, um das Geräusch zu lokalisieren. In einem Reflex nahm sie die Hand mit dem Revolver von Danas Kopf und richtete ihn auf ihn, und in der gleichen Sekunde schüttelte Dana ihren Arm ab und fiel wie ein totes Gesicht zu Boden. Der Lauf des Revolvers folgte ihr.
    Dana lag keuchend und zusammengekrümmt auf dem Straßenpflaster. Bebend vor Wut richtete Conway den Lauf direkt auf Danas Kopf. »Zurück!«
    Doch stattdessen drückte Ethan ab. Ganz ruhig. Er schoss ihr in den Oberarm.
Quid pro quo,
dachte er, als sie zurücktaumelte und ihr Schmerzensschrei die Luft zerriss. Wie in Zeitlupe öffneten sich ihre Finger, und Danas .38 plumpste auf die Straße, und der Boden erbebte, als nicht weniger als zehn Uniformierte die Szenerie stürmten und alle ihre entsicherten Waffen auf Conway richteten.
    Dann beschleunigte sich das Tempo wieder. Ethan ließ Clays Waffe auf den Kofferraumdeckel fallen und sank neben Dana auf die Knie. Unbeholfen zog er sie mit seinem gesunden Arm an sich, als sie erbebte, ihr Gesicht an seiner Brust verbarg, die Hände noch immer hinter ihrem Rücken zusammengebunden. Er legte seine Hand in ihren Nacken, drückte sie an sich, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
    Im Hintergrund konnte er die Polizisten nach der Ambulanz rufen hören, und jemand las Conway so laut ihre Rechte vor, dass er dabei ihre heftigen Verwünschungen übertönte. Aber nichts davon hatte im Augenblick Bedeutung. Alles, was er hören wollte, war Danas abgerissener Atem. Alles, was er spüren wollte, war ihr Puls, der unter seinen Fingern hämmerte.
    Und dann wurde ihm bewusst, dass sie das schon einmal erlebt hatten, und es war eine Woche er. Er hatte neben ihr gekniet und den Puls gefühlt. Der Kreis war geschlossen. Richtiger Ort, richtige Zeit.
    »Bist du in Ordnung?«, flüsterte er in ihr Ohr, und sie erzitterte wieder heftig. Aber sie nickte und drückte ihre Stirn fest gegen seine Brust, wodurch ein beißender Schmerz durch seinen Arm schoss. Aber der Schmerz bedeutete nichts. Sie lebte, und das war alles, was zählte. »Sieh mich an, mein Schatz.«
    Sie hob den Kopf und begegnete seinem Blick, ihre Augen voller Entsetzen, dann füllten sie sich mit Tränen. »Ethan«, flüsterte sie. Das war alles, nur sein Name. Aber es war genug.
    Sanft fuhr er ihr mit den Händen durchs Haar und legte ihre unverletzte Wange an seine unverletzte Schulter. Drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel und stieß bebend den Atem aus, als vertraute Gestalten in seinem Blickfeld auftauchten. Reagan und Mitchell. Spinelli und Clay. Mitchell sah Dana in seinen Armen und beschleunigte ihr Tempo, nur um kurz bei einem Sanitäter anzuhalten, der die noch immer fluchende Conway auf einer Trage festschnallte. Mia ließ sich ein Skalpell geben, hockte sich neben Dana und trennte die Fesseln von ihren Handgelenken.
    »Du musst ins Krankenhaus«, sagte Mia mit gebrochener Stimme.
    Dana straffte den Rücken und rieb ihre Handgelenke. »Nein. Ich bin nicht verletzt.«
    »Du …« Mia holte tief Luft. »Du hast Blut auf dem T-Shirt.«
    »Das ist nicht meins.« Dana sah über die Schulter zu Conway, die auf einen Notarztwagen zugeschoben wurde. »Lorenzano stand dicht bei mir, als sie ihn erschoss. Er wollte mich töten, aber sie hat
ihn
umgebracht.« Sie sah Mia ängstlich an. »Wo ist Evie?«
    »Es geht ihr gut, Dana«, antwortete Mia. »Sie hat eine Beule am Kopf, aber sie ist bestimmt schon wieder zu Hause bei Max und Caroline.«
    »Gut. Und Randi Vaughn?«
    Ethan nahm ihre Handgelenke und massierte sie. »Bei Alec im Krankenhaus.«
    Dana schloss die Augen und ließ die Schultern nach vorne sinken. »Sie … sie wollte Randi …«
    »Das wissen wir«, murmelte Mia. »Wir hatten Angst, dass sie es dir antun könnte.«
    »Sie hatte es vor.« Dana schluckte. »Sie hatte es vor.«
    »Aber sie hat es nicht geschafft«, sagte Reagan freundlich, ließ sich neben sie auf ein Knie herab und bot ihr eine Hand. »Können Sie aufstehen?«
    Mia und Reagan zogen Dana auf die Füße und führten sie zu einem Rettungssanitäter, der bereits darauf wartete, sie zu untersuchen.
    Clay bot auch ihm eine Hand, und Ethan zog sich hoch, ohne den Blick von Dana zu nehmen.
    »Gut gemacht, E«,
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