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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None
Autoren: Deborah Crombie
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zu sortieren, als handelte es sich um eine Gedächtnisübung; sie nahm sich jeden einzelnen Mordverdächtigen vor, jede Spur, der sie nachgegangen waren und die sie wieder verworfen hatten. Erst als die Reihe an Alex Dunn kam, hatte sie plötzlich das hartnäckige Gefühl, dass sie irgendetwas übersehen hatte. Ihre Schritte verlangsamten sich.
    Dunn ist mit Bryony befreundet , hatte Kincaid gesagt. Er hätte ein Skalpell aus der Praxis entwenden können … Unter dem
Vorwand einer Stippvisite vielleicht, fügte Gemma für sich hinzu, aber diese Möglichkeit hatten alle Freunde von Bryony. Doch die Skalpelle waren in der Nacht verschwunden; offensichtlich ein gezielter Diebstahl …
    Ein Bruchstück ihrer Unterhaltung mit Bryony an diesem Morgen kam ihr wieder in den Sinn. Sie hatte nur mit halbem Ohr zugehört, weil ihre Gedanken bei Geordie gewesen waren. Bryony war in Panik geraten, weil sie ihre Schlüssel verlegt hatte; sie hatte befürchtet, damit die Sicherheit der Praxis gefährdet zu haben. In diesem Fall war alles noch einmal gut gegangen … aber was, wenn nun etwas Ähnliches schon einmal passiert wäre? Farley hatte Bryony beschuldigt, in ihrer Zerstreutheit die Eingangstür der Praxis nicht abgeschlossen zu haben, aber wenn nun irgendjemand, den Bryony kannte – und dem sie vertraute – die Schlüssel ohne ihr Wissen an sich genommen hatte? Einen Abdruck des Praxisschlüssels anzufertigen, wäre eine Sache von wenigen Minuten gewesen; dann hätte der Täter ihn wieder zurücklegen können, ohne dass irgendjemandem etwas aufgefallen wäre.
    Aber wer von ihnen war es gewesen? Alex Dunn und Otto Popov hatten für den Zeitpunkt des Mordes an Dawn Arrowood ein Alibi, Otto Popov hatte eines für den Abend von Arrowoods Tod, und dass Dunn etwas mit dem Mord an Karl zu tun hatte, schien unwahrscheinlich. Fern Adams hatten sie nie ernsthaft in Betracht gezogen, weil sie ganz einfach nicht die körperlichen Voraussetzungen für eine solche Messerattacke mitbrachte.
    Blieb nur Marc Mitchell.
    Gemma gefror das Blut in den Adern. Wenn irgendjemand Zugang zu Bryonys Schlüsseln hatte und sich zudem in der Praxis auskannte, dann war es Marc Mitchell. Er war kräftig und durchtrainiert; sie hatte selbst mit angesehen, wie er ihren Weihnachtsbaum angehoben hatte, als ob es nichts wäre.
    Und er lebte allein. Soweit Gemma wusste, war nie überprüft
worden, wo er sich an den Abenden der Morde an Dawn und Karl Arrowood aufgehalten hatte. Aber warum würde Mitchell ein solches Verbrechen begehen?
    Nein, es war schlicht unmöglich! Die ganze Idee war ein Produkt ihrer überbeanspruchten Phantasie.
    Und doch … Sie hob die Augen und stellte fest, dass sie an der Kreuzung Kensington Park Road und Elgin Crescent angelangt war. Da sie schon einmal in der Nähe war, konnte es doch nicht schaden, wenn sie ein paar freundschaftliche Worte mit Marc Mitchell wechselte und ihn rundheraus fragte, was er an diesen beiden Abenden gemacht hatte – nur um sich zu vergewissern.
    Im Vorbeigehen warf sie einen Blick durch das Fenster von Ottos Café und sah Wesley damit beschäftigt, einen Tisch abzuwischen; dabei bewegte er sich im Takt irgendeiner Musik, die sie nicht hören konnte. Sie bog um die Ecke und begann die Portobello Road hinunterzugehen.
     
    Kurz nachdem Kincaid nach Scotland Yard zurückgekommen war, erschien Cullen in seinem Büro, um ihm einen Zwischenbericht abzuliefern.
    »Ich habe den Fall rausgesucht – oder vielmehr die Fälle, denn den beiden wurde getrennt der Prozess gemacht. Neil und Nina Byatt. Beide wurden wegen Verkaufs von Heroin verurteilt, das offenbar in Kunstgegenständen versteckt ins Land geschmuggelt worden war, die an ihren Arbeitgeber Karl Arrowood adressiert waren.«
    »Und gegen Arrowood ist nie Anklage erhoben worden?«
    »Nach dem, was in den Akten steht, haben die ermittelnden Beamten keine Beweise für seine Verwicklung in die Sache finden können.«
    Kincaid runzelte die Stirn. »Ich wittere einen Deal, Doug, und zwar einen ganz fiesen. Kein Wunder, dass Marianne Hoffman sich für das, was mit ihren Freunden passiert war,
verantwortlich fühlte; ich bezweifle aber, dass sie großen Einfluss auf Karl hatte. Haben Sie noch etwas über die Byatts herausfinden können?«
    »Ich habe mit einem Bekannten in der Meldebehörde telefoniert, und er hat die Akte für mich rausgesucht. Neil Wayne Byatt und Nina Judith Mitchell Byatt haben 1961 einen Sohn bekommen, den sie Evan Marcus Byatt
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