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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Zauberer schloss sich den Soldaten an und trat an ihre Spitze. Über die Trümmer der Tür stiegen sie vorsichtig, und außer dem Akoluthen vermochte keiner viel mehr als Dunkelheit zu sehen. Keine Schlangen, keine Krieger …
    »Vorsicht!« brüllte Tos plötzlich.
    Zu spät, denn einer von Du-jums Männern war über einen Lederstrang gestolpert, und schon fielen die schweren Tische von der Decke auf sie herab – Tische, die mit Schwertern, Messern und Eisendornen gespickt waren. Dreizehn weitere Du-jum Soldaten starben – zermalmt, durchbohrt und unter der mörderischen Last begraben; der junge Zauberer war unter ihnen.
    Schreiend wichen die hinteren Soldaten zurück, dann sammelten sie sich und beschlossen, sich auf ihre Gegner zu stürzen.
    Durch die Dunkelheit stürmten sie, aus Furcht vor Du-jums Zorn, und doch zauderten sie auch, aus Angst vor weiteren Fallen.
    Aber im Erdgeschoß des Turms gab es keine weiteren mehr.
    Ermutigt wagten sie sich die steinerne Wendeltreppe zum ersten Stock hoch. Die vordersten zwölf erreichten ihn jedoch nicht, denn der alte Stein und Mörtel – durch die Thesrader heftig bearbeitet – vermochte ihr Gewicht nicht mehr zu tragen. Die Männer stürzten in die Tiefe, gefolgt von weiteren gelösten Steinen, die sie unter sich begruben. Sonja und ihre Leute, die im ersten und den weiteren Stockwerken harrten, hörten die Schreie und das Krachen. Sie warteten noch eine Weile, doch vorübergehend war Stille eingekehrt.
     
    »Mein Lord, in der Stadt wimmelt es von Schlangen!«
    Du-jum, der von seinen Akoluthen umgeben noch auf dem Thronpodest saß, blickte finster auf den darfarischen Söldner, der mit dieser Meldung zu ihm geeilt war.
    »Es überrascht mich nicht«, murmelte er schließlich. »Geh und sag unseren Leuten, sie sollen sämtliche Eingänge verschließen. Wer noch nicht im Palast ist, muss eben zusehen, wie er sich durchschlägt. Und tötet alle Reptilien, die schon im Innern sind.«
    »Das ist alles bereits geschehen, Lord Du-jum. Aber – da ist noch etwas …«
    Beim Zögern des Soldaten verfinsterte sich Du-jums Gesicht noch mehr. »Heraus mit der Sprache!«
    »Prinzessin Yarise ist tot, mein Lord. Wir fänden sie auf den Hörnern einer Mauerverzierung über einem der unteren Balkone aufgespießt. Sie muss aus dem Fenster gesprungen oder gefallen sein.«
    Du-jum zeigte keinerlei Gefühlsregung. Yarise hatte ihre Schuldigkeit für ihn längst getan. .
    »Bringt mich jetzt zu meinen Gemächern«, befahl er Aspre und den anderen jungen Zauberern. »Dort kann ich am meisten Kraft schöpfen, und meine Wunden werden am schnellsten heilen.«
    Sie taten es. Del Söldner, der die Nachricht von Yarises Tod übermittelt hatte, war erleichtert, dass sich niemand mehr um ihn kümmerte.
    Der Nachmittag verging, der Abend kam, doch kein Kampfgetümmel war mehr im Palast zu hören. Du-jum lag in seinem Bett und heilte sich. Er bediente sich dazu reichlich der magischen Kräfte Aspres und seiner Brüder, die an seiner Seite Wache hielten. Auf dem Gang vor der Tür standen Soldaten Posten. Während der Hexer sich erholte, hing er seinen Gedanken nach und drehte den uralten Dolch in den Händen, mit dem Sonja ihn verwundet hatte.
    »Vielleicht schenken die Schicksalsgöttinnen mir nun doch ihre Gunst«, murmelte er. »Andere haben den so lange von mir gesuchten Gang zu den Sieben Höllen gefunden. Dieser Dolch war das Siegel, er ist auf die Tür abgestimmt. Wenn ich mich wieder ganz erholt habe, gehe ich zum Geiertempel und lege den Dolch auf Urmus Altar, damit er mir zu sagen vermag, wo sich die Tür befindet, die er einst versiegelte. Gewiss ist meine Verletzung ein niedriger Preis, wenn der Dolch mich zu JENEN führt, die mir die Macht geben können, die ganze Welt der Allnacht untertan zu machen und sie mit dem Zepter der Finsternis zu regieren.« Er lachte. Aspre und die anderen erschauderten unwillkürlich bei seinen Worten.
     
    Ilura. Ilura …
    Die Schlangenfrau erhob sich von dem Bett und erkannte sofort, dass die Stimme in ihrem Kopf die des jungen Zauberers Elath war. Sie wunderte sich nicht darüber, denn alle ihresgleichen, wie so manche menschliche Zauberer auch, waren imstande, sich auf diese Weise zu verständigen.
    »Ich schöpfe neue Kräfte, Mann mit dem Zweiten Gesicht«, sagte sie in die leere Turmkammer. »Weshalb stört Ihr mich?«
    Ich bin in einem Gemach unweit nördlich von Eurem und unmittelbar über Du-jums, erwiderte er. Er und seine Akoluthen halten
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