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Der Playboy und das Baby

Der Playboy und das Baby

Titel: Der Playboy und das Baby
Autoren: Christine Rimmer
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und mein verräterischer Zwillingsbruder. Das Baby ist kein Baby mehr. Es muss längst erwachsen sein.“
    Cord unterdrückte ein Seufzen. Manchmal verdrängte Caine, dass seine Frau Madelyn Johnson Stockwell bei einem Bootsunfall umgekommen war.
    Zusammen mit Brandon, seinem Zwillingsbruder. Dann schwor er, dass die beiden gemeinsam durchgebrannt waren.
    Caine packte die Decke. Seine Knöchel wurden weiß, als er die knochigen Finger in den Stoff krallte. Plötzlich schlug er nach Cord, und ein viel zu langer Fingernagel ritzte die Haut. Cord tastete über seine Wange und fühlte das Blut.
    „Es war meins", fuhr Caine aufgebracht fort, während sein Kopf aufs Kissen trommelte. "Ich habe alles versucht. Ist es etwa meine Schuld, dass sie das Geld nicht wollte?"
    Cord verstand nicht, was der alte Mann meinte. Seine Mutter und sein Onkel waren schon lange tot. Und das einzige Baby, von dem er wusste, lag in seinem Bett in einem anderen Flügel der riesigen Villa.
    Meine Tochter, dachte Cord.
    Würde er eines Tages auch in einem Krankenhausbett liegen und sinnloses Zeug stammeln, während seine erwachsene Tochter ihm geduldig zuhörte?
    Warum sollte sie das tun? Aus Liebe?
    Cord lächelte grimmig. Nein, er glaubte nicht, dass es Liebe war, was er für seinen Vater empfand. Es war etwas Finsteres, Kompliziertes. Etwas, in das sich Zorn und Schmerz mischte - und vielleicht ein Anflug von widerwilligem Respekt.
    Nein, er liebte Caine nicht. Aber er war sein Sohn, und der alte Mann, der nur noch ein Schatten seiner selbst war, tat ihm Leid. Also blieb er sitzen und ertrug das Toben.
    "Was immer deine Mutter getan hat, das Baby war ein Stockwell. Vergiss das nicht. Wir sind Stockwells. Wir kümmern uns umeinander. Und ich kenne sie.
    Sie hatte tausend Gründe, mich zu hassen. Trotzdem weiß ich ... tief im Inneren
    ... dass sie mir treu war. Das Baby ... war von mir."
    Erneut trafen Caines Fäuste Cord. An der Schulter, am Hals, an der Brust. Es war Zeit, das Pflegepersonal zurückzurufen.
    Sein Vater brauchte Ruhe. Und er selbst musste sich um Beckys zukünftiges Kindermädchen kümmern.
    Nachdem Cord gegangen war, saß Hannah reglos da.
    Was sollte sie tun? Was sollte sie ihm antworten?
    Ihr Gefühl wollte, dass sie bei Becky blieb.
    Ihr Verstand befahl ihr, auf das kleine Mädchen zu verzichten. Sofort. Auch wenn es ihr das Herz brach.
    Aber ein gebrochenes Herz konnte sie überleben. Das hatte sie in den fünfundzwanzig Jahren ihres Lebens mehr als einmal getan.
    Wenn sie blieb, würde alles nur noch schlimmer werden. Mit jedem Tag und jeder Stunde würde ihre Liebe zu Becky wachsen. Und dann, wenn sie irgendwann doch gehen musste, würde der Schmerz umso größer sein.
    Cord Stockwell war ein reicher Mann. Und sie hatte die Erfahrung gemacht, dass die Reichen anders waren. Sie brachen die Regeln. Sie brachen Herzen.
    Und sie glaubten, dass ihr Geld ihnen das Recht gab, auf nie manden Rücksicht zu nehmen.
    Hannah setzte sich auf. Augenblick mal, dachte sie.
    Das hier war nicht wie vor sieben Jahren. Sie war jetzt eine erwachsene Frau, kein einsames Waisenkind, das dort nach Liebe suchte, wo es nichts zu suchen hatte. Und Cord Stockwell mochte viel zu reich, viel zu attraktiv und viel zu erfolgreich bei Frauen sein, aber auch er schien nur das Beste für Becky zu wollen. Und allein darum ging es.
    In diesem Moment hörte sie Becky. Aus dem Empfänger auf dem Tisch drang ein kurzer, energischer Aufschrei.
    Dann herrschte Stille. Aber nicht lange, denn Becky begann jetzt richtig zu weinen. Sie hatte Hunger.
    Oder brauchte eine frische Windel.
    Oder Trost.
    Was auch immer.
    Hannah stand auf, um zu ihr zu gehen.
    Als Gunderson und die rothaarige Schwester zurückkehrten, hielt Cord seinen Vater fest, damit der Tobende sich nicht selbst verletzte. "Mehr Morphium", sagte er. "Machen Sie die Spritze fertig. Sofort."
    Caine wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die schützende Umarmung.
    "Habe ich mein Versprechen etwa nicht gehalten? Ich habe den Bastard wie mein eigenes..."
    Gunderson sah auf die Uhr "Er hat die letzte Injektion um …“
    "Du Hexe", schrie Caine. "Ich habe dich immer geliebt. Nur dich. Aber du ...
    Ich weiß, dass du ihn geliebt hast. Immer. Also wollte ich nur..."
    "Beeilen Sie sich", befahl Cord dem Pflegepersonal.
    Die Rothaarige zog die Spritze auf. Cord hielt Caine noch fester, damit sie ihm das Morphium geben konnte.
    "Kalt", keuchte der alte Mann. "Kalt. Immer tiefer..."
    Sekunden später
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