Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Paladin

Der Paladin

Titel: Der Paladin
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Schienbeinschützer angelegt und die Panzerhandschuhe und den Helm dabei, diese unhandlichen Teile hatten sie von oben aus ihrem Zimmer geholt, zusammen mit den anderen beiden Bogen und den Köchern. Eines mußte man dem Besitzer der
Pfingstrose
lassen – ein Dieb war er nicht, lediglich verängstigt und besorgt...
    Das ist schließlich sein gutes Recht, verdammt noch
    mal, wer bin ich denn, ihm einen Vorwurf daraus zu machen?
    Er führte das Pferd rückwärts aus der Box heraus, stieg in den Sattel und ließ es im Kreis herumgehen, während Taizu, Wengadi und Nui ihre Pferde sattelten. »Nehmt euch dort draußen in acht«, sagte er zu den Männern. »Die Leute wissen nicht, mit wem sie es zu tun haben. Vergeßt das nicht. Wir reiten dort raus, überqueren die Brücke, wenn wir können, und wenn ihr abgeschnitten werdet, steigt ab, legt euch hin, bis alles vorbei ist; wenn euch
das
nicht gefällt, dann denkt ans Osttor und lauft, so schnell ihr könnt. Wir haben unseren Teil geleistet. Versucht einfach, lebend rauszukommen.«
    Chun stieg in den Sattel. Taizu und Nui taten es ihm nach, während Wengadi sein Pferd zum Tor führte und es öffnete.
    Der Wind führte Rauchgeruch mit sich. Gegenüber den Laternen der
Pfingstrose
verblaßte der Feuerschein im Süden. Wengadi hielt das Tor auf, und sie warteten, während Wengadi aufsaß und das Tor der
Pfingstrose
gegen den Pfosten schlagen ließ.
    Dunkle Gestalten waren im Laternenlicht auf der Straße der Gerber zu sehen, kleine Gruppen, die sich nicht an die Gehsteige hielten und die einer Ansammlung von Reitern unangenehm viel Aufmerksamkeit schenkten.
    »Nichts wie weg hier«, sagte Shoka, setzte sein Pferd zur Ecke hin in Bewegung und ritt die gepflasterte Straße entlang, die im Licht der wenigen .Laternen unter einem geröteten Himmel verlassen dalag. Dunkle Gebäude, geöffnete Fensterläden und nirgends ein Licht. Nur die Laternen machten jeden, der sich auf der Straße aufhielt, zur Zielscheibe, und südlich der Gerberstraße lagen herausgerissene Pflastersteine und eine Leiche am Boden.
    Er ließ die Gruppe so schnell reiten, wie er es auf dem unebenen Untergrund gerade noch für statthaft hielt. Das Klappern der beschlagenen Hufe wurde rechts und links von den Wänden zurückgeworfen und übertönte die dünnen Rufe in der Ferne. Reiter kamen ihnen entgegen und bogen vor ihnen in eine Seitenstraße ab.
    Patrouillen. Rollkommandos. Deserteure oder Plünderer. Das wußten allein die Götter. Er riskierte einen Blick nach hinten auf seine eigene Gruppe. Sie ritten eng beieinander, dicht hinter ihm, nicht in der Mitte der Straße, sondern am Rand, wo sie zumindest zeitweise Deckung hatten und wenigstens für die eine Hälfte der Straße ein weniger leichtes Ziel abgaben.
    Zwei Blöcke noch bis zur Promenade und zur Brücke. Auf einem Balkon, der quer über die Straße führte, zeigte sich eine schattenhafte Gestalt. Verzerrte Echos, wurden von dort und von irgendwo anders her zurückgeworfen. Noch mehr Leichen auf der Straße, Pflastersteine waren am Boden verstreut. Eines der Pferde strauchelte und geriet ins Stolpern, ließ ein Stück Dachziegel über die Straße in den Rinnstein schlittern.
    Auf einmal prasselten überall um sie herum Steine herab, und vom Balkon fiel eine Lampe herunter und zerschellte, brennendes Öl breitete sich auf dem Pflaster aus, erhellte die Szenerie, ließ die Pferde scheuen. »Mach schon!« schrie er, gab seinem Pferd die Hacken und ritt weiter. Irgend etwas traf ihn am Rücken. Der Wallach machte unter ihm einen Satz, verlor auf dem Öl den Halt und glitt aus, während um ihn herum ein Hagel von Steinen niederging, die ihn trafen und auch das Pferd, das sein Gleichgewicht zurückzuerlangen versuchte und wieder ausrutschte.
    »Verdammt noch mal!« schrie er, als es scheute, während Wurfgeschosse heruntergeflogen kamen und um sie herum zerschellten. Ein Pferd lag am Boden – es war Eidis. Er versuchte wieder aufzusitzen, während es sich hochrappelte, und konnte sich gerade noch festhalten, als das Pferd in Panik vor dem Steinhagel floh.
    Dann stürmten vom Flußufer her weitere Reiter heran, mitten hinein ins Getümmel, und noch mehr Pferde glitten aus. Eidi hatte sein Pferd zum Stehen gebracht. Chun war durchgekommen, zusammen mit Wengadi und Jian. Taizu tauchte aus dem Durcheinander auf, zusammen mit Liang und Waichen. Dann Nui und Yandai; Panji klammerte sich an seinem Sattel fest und lief nebenher.
    »Geh in Deckung!« schrie er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher