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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht
Autoren: Poul Anderson
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ge­rech­net, daß der große Com­pu­ter heu­te sei­ne Glei­chun­gen durch­rech­nen wür­de. „Was ist denn los?“
    „Das wis­sen nur Gott und Ger­tie, und kei­ner von den bei­den sagt es uns. Allan­bee hat heu­te mor­gen einen Rou­ti­ne­test durch­lau­fen las­sen, und die Er­geb­nis­se wa­ren falsch. Nicht sehr falsch, aber doch so sehr, daß je­der auf­ge­schmis­sen ist, der ex­ak­te Er­geb­nis­se be­nö­tigt. Allan­bee ist gleich da­nach in sie hin­ein­ge­kro­chen und hat ver­sucht, die Feh­ler­stel­le zu fin­den, er­folg­los bis­her. Und ich muß­te für al­le neue Ter­mi­ne ma­chen.“
    „Höchst ei­gen­ar­tig“, mur­mel­te Le­wis.
    „Und dann spie­len di­ver­se In­stru­men­te, be­son­ders in den phy­si­ka­li­schen und che­mi­schen Ab­tei­lun­gen, ein biß­chen ver­rückt. Murchi­sons Po­la­ri­me­ter hat ei­ne Fehl­ab­wei­chung von … oh, ir­gend et­was Schreck­li­ches wie ein Zehn­tel­pro­zent – ich weiß nicht ge­nau.“
    „Tat­säch­lich?“ Le­wis beug­te sich vor.
    „Au­ßer­dem sind vie­le der Boys al­le auf ein­mal mit neu­en ge­wag­ten Pro­jek­ten raus­ge­kom­men“, fuhr Hel­ga fort. „Sie ver­lan­gen so­for­ti­gen Zu­gang zu Ein­rich­tun­gen wie dem großen Syn­chro­ton und ge­hen an die De­cke, wenn ich ih­nen sa­ge, sie sol­len war­ten, bis sie an der Rei­he sind.“
    „Und all das heu­te, was?“ Co­rinth schob den Nach­tisch zur Sei­te und kram­te ei­ne Zi­ga­ret­te her­vor. „Selt­sa­mer und selt­sa­mer“, sag­te Ali­ce. Co­rinths Au­gen wei­te­ten sich leicht, und die Hand, die das Zünd­holz an­strich, zit­ter­te kaum merk­lich. „Nat, ich fra­ge mich …“
    „Ein all­ge­mei­nes Phä­no­men?“ Le­wis nick­te, sei­ne Er­re­gung müh­sam im Zaum hal­tend. „Könn­te sein, könn­te sein. Wir müs­sen na­tür­lich ver­su­chen, das her­aus­zu­fin­den.“
    „Wor­über sprecht ihr?“ frag­te Hel­ga.
    Co­rinth er­klär­te, wäh­rend sie zu En­de aß. Le­wis lehn­te sich schwei­gend zu­rück, stieß Zi­ga­ret­ten­qualm aus und war in sich selbst ver­sun­ken.
    „Hm.“ Hel­ga klopf­te mit ei­nem lan­gen, un­la­ckier­ten Fin­ger­na­gel auf den Tisch. „Klingt in­ter­essant. Sind al­le Ner­ven­zel­len, ein­schließ­lich der in un­se­ren ei­ge­nen Ge­hir­n­en, plötz­lich in ih­rer Funk­ti­on be­schleu­nigt wor­den?“
    „Es ist noch et­was Grund­le­gen­de­res“, ent­geg­ne­te Co­rinth. „Ir­gend et­was könn­te sich ver­än­dert ha­ben, aber was? Die elek­tro­che­mi­schen Er­schei­nun­gen? Wo­her soll ich das wis­sen? Wir soll­ten uns nicht in sol­che Spe­ku­la­tio­nen stür­zen, be­vor wir die­ses Phä­no­men ein­ge­hend un­ter­sucht ha­ben.“
    „Jaa, das wer­de ich euch über­las­sen.“ Hel­ga nahm sich ei­ne Zi­ga­ret­te und in­ha­lier­te tief. „Ich se­he da ei­ni­ge ganz of­fen­sicht­li­che Punk­te, an de­nen man an­set­zen könn­te. Aber das ist dein Pro­blem.“ Sie wand­te sich wie­der Co­rinth zu und be­dach­te ihn mit dem sanf­ten Lä­cheln, das sie sich für ei­ni­ge we­ni­ge auf­hob. „Üb­ri­gens, wie geht es Shei­la?“
    „Oh, gut, gut. Und dir selbst?“
    „Ich bin okay.“ In ih­rer Ant­wort schwang Matt­heit, Teil­nahms­lo­sig­keit.
    „Du mußt ir­gend­wann mal wie­der zum Es­sen zu uns kom­men.“
    Es kos­te­te ihn et­was Mü­he, höf­li­che Kon­ver­sa­ti­on zu pfle­gen, wäh­rend sein Ver­stand da­nach ver­lang­te, sich mit dem neu­en Pro­blem zu be­schäf­ti­gen. „Wir ha­ben dich ziem­lich lan­ge nicht bei uns ge­se­hen. Bring dei­nen neu­en Freund mit, wenn du willst.“
    „Jim? Ach, ihn. Dem ha­be ich vo­ri­ge Wo­che den Lauf­paß ge­ge­ben. Aber ich kom­me be­stimmt mal wie­der rü­ber.“ Sie stand auf. „Zu­rück an die Ar­beit, Leu­te. Man sieht sich.“
    Co­rinth blick­te ihr nach, wäh­rend sie zur Kas­se ging. Mehr un­be­wußt – sei­ne Ge­dan­ken schös­sen heu­te in al­le Rich­tun­gen – mur­mel­te er: „Ich fra­ge mich, warum sie ein­fach kei­nen Mann hal­ten kann. Sie sieht gut aus und ist aus­ge­spro­chen in­tel­li­gent.“
    „Sie will es gar nicht“, er­wi­der­te Le­wis kurz.
    „Nein, wahr­schein­lich nicht. Sie ist käl­ter
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