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Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Titel: Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers
Autoren: Julian Altmann
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ohne Rücksicht auf Verluste. Marc hatte ihm viel zu verdanken. Immerhin wäre seine jetzige Karriere nicht ohne ihn möglich gewesen. Aber war das alles in seinem Leben? Gab es da nicht noch andere Dinge? Marc fielen Worte von Willma ein: »Schmeiß doch endlich deine Disziplin über Bord und versuch mal einfach so in den Tag hineinzuleben.«
    Das war leichter gesagt als getan. Seit sechzehn Jahren stand er fast jeden Tag auf dem Fußballplatz. Wie sollte er da mal grenzenlos in den Tag leben? Willma hatte es da besser. Sie lebte auf ein richtiges Ziel hin. Ein sinnvolles Ziel. Als schwarze Frau der zweiten Generation in Deutschland, mit ihrer Intelligenz und ihrem Wunsch, später, als fertige Ärztin, nach Afrika zu gehen und ihrem Volk zu helfen. Manchmal beneidete er sie um ihre Hautfarbe und ihre Ziele.

2. WILLMA
    Willma drehte sich in ihrem Bett um und spürte einen weichen Körper neben sich. Verwirrt, aber durchaus glücklich schmiegte sie sich an diesen warmen Männerkörper. Irgendwann schlief sie wieder ein. Minuten oder Stunden später erwachte sie erneut und spürte eine sanfte Hand ihren Körper erkunden. Wohlig drückte sie ihr Hinterteil in den Schoß des Mannes. Sie spürte sein Glied. Nun musste sie leise in sich hineinlächeln. Über ihren Hintern beherrschte sie diesen Körper, der hinter ihr lag. Bei jeder Bewegung wuchs die Erregung. Sie hatte die Szenerie in der Hand, ein geiles Gefühl. Plötzlich drehte der Mann sie mit einem Ruck auf den Rücken und begann, sie wie wild zu küssen. Immer noch genoss sie diesen Moment. Langsam und zärtlich bahnte er sich seinen Weg mit Küssen über ihren Hals hinunter zu ihren Brüsten. Sie stöhnte auf. Sie flehte diesen Mann an, nicht aufzuhören. Und ihr Flehen wurde erhört. Seine Küsse wurden immer fordernder. Und als seine Küsse in ihrem Schoß angekommen waren, war es mit ihrem Machtgefühl vorbei. Sie verlor sich in seinen Küssen und öffnete ihm ihren Schoß. Das hätte sie diesem Mann nicht zugetraut. Aber er ließ sie alles um sich herum vergessen.
    Als er ihre Klitoris in den Mund nahm und anfing, sanft an ihr zu saugen, kam sie, als ob sie in eine andere Welt explodieren würde.
    Alles um sie herum war nicht mal mehr Nebensache, es war einfach nicht mehr vorhanden. Sie presste gierig ihren Unterleib an ihn, sodass er mit seiner Zunge noch tiefer in sie eindringen konnte. Aber das war nur noch ein Reflex, denn ihre Gedanken waren keine mehr. Diese Intensität. Es war alles nur noch ein Fluss, in den sie sich verlieren wollte. Die Grenze zwischen ihren beiden Körpern verschwamm.
    Willma brauchte lange, bis sie wieder ruhig atmen konnte. Während sie noch versuchte, wenigstens halbwegs zur Besinnung zu kommen, stand der Mann schon auf. Sie beobachtete, wie er im Bad verschwand, lauschte den Geräuschen, die sich für ihre Stimmung viel zu banal anhörten. Mit wackeligen Beinen setzte sie sich an die Bettkante und katapultierte sich mit einem tiefen Seufzer in die Realität. Aber was war diese Realität? Es war nur ein Fick mit einem Kollegen gewesen! Oder könnte dieser Mann vielleicht doch mehr für sie werden? Sie musste jetzt ganz dringend unter die Dusche. Sie brauchte kaltes Wasser, um wieder klar denken zu können. Aber dieser Typ okkupierte noch immer ihr Bad. Sie wickelte sich das Bettlaken um ihren Körper und ging in die Küche, drehte den Wasserhahn auf und ließ das kalte Nass über ihre Hände laufen. Dann spritzte sie es sich ins Gesicht. Nein, dachte sie. Sie würde sich nichts vormachen, sich nichts einbilden, was nicht war. Sie hatte es gewollt, und er hatte es gewollt. Sie hatten es getan, und das war’s.
    Vor Schreck hätte sie beinahe das Laken fallen lassen, er stand auf einmal hinter ihr. Nahm sie von hinten in die Arme. Aber diesmal war es ein anderes Gefühl. Ein eher verpflichtendes.
    »Ich muss jetzt los!«, meinte Dr. Martin Sobik nur kurz.
    Willma schloss die Augen und wünschte sich schon, alleine zu sein. Allein in ihrer kleinen Wohnung.
    Sie nickte und sagt ihm, er solle gehen. Er verließ sie. Sie würde ihn später im Krankenhaus wiedersehen.
    Sie wäre sich jetzt so gerne ausgenutzt und verlassen vorgekommen, aber das konnte sie beim besten Willen nicht. Sie hatte sich auf dieses Spielchen mit ihrem Kollegen eingelassen. Auch sie hatte sich vorgenommen gehabt, den Körper ihres Kollegen zu benutzen. Hätte sie ahnen können, dass es so eine geile Nacht werden würde? Nein! Sie musste sich ablenken. Aber wie?
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