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Der Milliardaer und die Taenzerin

Der Milliardaer und die Taenzerin

Titel: Der Milliardaer und die Taenzerin
Autoren: Melanie Milburne
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lieber ein Taxi rufen!“
    Luca sah hoch. „Vertraust du meinen Fahrkünsten nicht? Oder wartet zu Hause jemand auf dich?“
    „Mein Privatleben geht dich nichts an“, gab Bronte zurück. „Nicht mehr.“
    Mehrere Minuten blieb er über die kleine Kommode gebeugt stehen und starrte Bronte schweigend an.
    „Hör mal“, fuhr sie schließlich fort, „ich muss morgen früh arbeiten. Außerdem will ich nicht, dass meine Mutter sich Sorgen macht.“
    „Deine Mutter?“, wunderte er sich laut. „Du lebst bei deiner Mutter?“
    Sie richtete sich auf. „Na, und? Was ist falsch daran? Es ist nicht billig, in Melbourne zu leben, und ich persönlich kann mir keine Doppelmiete für eine Wohnung und Studio leisten. Immerhin steckt meine Selbständigkeit noch in den Startlöchern.“
    „Wie lange unterrichtest du schon?“
    „Ungefähr ein Jahr“, erwiderte Bronte. „Rachel und ich machten unsere Ausbildung an derselben Tanzschule, aber vor zwei Jahren musste sie ihre Karriere als Tänzerin nach einem Autounfall an den Nagel hängen. Da beschlossen wir, eine eigene Ballettschule zu eröffnen.“
    Wieder folgte eine gedehnte Stille, die Bronte wie eine Ewigkeit vorkam. Selbst die Luft um sie herum schien immer stickiger zu werden und ihr das Atmen schwer zu machen.
    „Dass du dein Vortanzen verpasst hast“, erkundigte Luca sich plötzlich, „hat das etwas mit mir zu tun?“
    Unwillkürlich wich sie seinem forschenden Blick aus. „Warum fragst du das?“
    „Na ja, wir haben uns doch ungefähr vier Wochen vor dem Termin getrennt, richtig?“
    So gleichgültig wie möglich zuckte sie die Achseln. „Ich sah keinen Sinn mehr darin, weil ich sowieso nicht in London bleiben wollte“, gab sie zu und hob den Kopf. „Es war an der Zeit heimzukehren, Luca. In London wartete nichts mehr auf mich. Außerdem war die Konkurrenz ziemlich stark. Ich habe mir keine Hoffnungen gemacht, überhaupt in die engere Wahl zu kommen. Das Vortanzen wäre der reine Frust geworden, denn noch eine Zurückweisung hätte ich damals einfach nicht verkraftet.“
    „Du gehst also lieber gar nicht erst hin, bevor du erleben musst, wie du durchfällst?“
    Das Gespräch nahm für Brontes Empfinden einen seltsamen Verlauf. Früher hatten sie niemals wirklich persönliche Themen miteinander erörtert, sondern sich eher etwas distanziert zueinander verhalten.
    „Ja, aber ich habe den Termin selbst abgesagt und dem Chefjuror mitgeteilt, warum ich meine Teilnahme zurückziehe. Soviel Anstand besaß ich zumindest“, fügte sie kaum hörbar hinzu.
    Wieder folgte eine Pause.
    „Ich weiß, wie schwer dir das alles fiel, Bronte“, sagte Luca mit echtem Bedauern. „Und ich wollte dich nicht verletzen, aber es ging nicht anders. Ich musste unsere Beziehung beenden, eine andere Möglichkeit gab es nicht.“
    Unverhofft stiegen ihr Tränen in die Augen, und Bronte drehte hastig den Kopf zur Seite. Sie hatte genug Tränen für ihn vergossen! „Gab es etwa die ganze Zeit über eine andere?“, mutmaßte sie und hob fragend die Augenbrauen. „Du kannst ehrlich zu mir sein, Luca. Ich bin inzwischen ein großes Mädchen und kann die Wahrheit vertragen. Du hast bei mir nicht die richtige Befriedigung gefunden, oder? Ich war nicht weltgewandt genug für dich.“
    Er runzelte die Stirn. „Denkst du das wirklich?“
    „Ich weiß es“, gab Bronte knapp zurück. „Zuerst war es für dich der Reiz des Neuen, aber das hat dich vermutlich schnell gelangweilt. Für Sex war ich gut genug, aber nicht für all deine Reisen nach Übersee. Dafür hast du dir vermutlich weiblichen Ersatz besorgt!“
    Luca starrte sie verwundert an. „So war es nicht, Bronte.“ Mit einer Hand zupfte er ein paar seiner dunklen Haarsträhnen zurecht. „Ich reise generell lieber allein. Es ist weniger kompliziert.“
    Diese Erklärung erschien ihr etwas lasch. „Wir waren fast sechs Monate zusammen“, wandte Bronte ein. „Aber nicht einmal hast du eine ganze Nacht mit mir verbracht, Luca. Nicht eine einzige Nacht! Wir sind nie übers Wochenende aufs Land gefahren. Ich war dein Betthäschen für die Stadt. Allzeit bereit. Du brauchtest nur zum Telefon zu greifen, und ich war da.“
    Mit einem Satz war er bei ihr und ergriff ihre Hände. „Hör auf, Bronte! Das stimmt doch alles nicht!“
    Mittlerweile waren ihre Tränen nicht mehr zu übersehen. „Du hast mich benutzt, Luca. Das kannst du wohl kaum abstreiten.“
    Betroffen sah er auf ihre Hände hinunter, während Bronte versuchte,
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