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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur
Autoren: Stephanie Laurens
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an seine breiten Schultern schmiegte, wie der ausgezeichnete Schnitt seinen kräftigen Oberkörper und die schmalen Hüften noch hervorhob. Sie wollte nicht wissen, wie kunstvoll, wie herrlich elegant seine weiße Krawatte, die er im Ballroom-Stil gebunden hatte, war. Und was seine langen Beine betraf, deren Muskeln sich bewegten, wenn er ging, so wollte sie diese schon gleich gar nicht sehen.
    An der Tür blieb er stehen, Gerrard neben sich. Während sie ihn beobachtete, machte Vane lächelnd eine Bemerkung, die er mit einer Geste unterstrich, die so anmutig war, dass sie mit den Zähnen knirschte. Gerrard, dessen Gesicht strahlte und dessen Augen blitzten, lachte und antwortete eifrig.
    Vane wandte den Kopf, und über die anderen hinweg trafen sich ihre Blicke.
    Patience hätte schwören können, dass ihr jemand einen Schlag in den Magen versetzt hatte, sie konnte kaum mehr atmen. Vane hielt ihren Blick gefangen, er zog eine Augenbraue hoch – herausfordernd und unmöglich falsch zu verstehen.
    Patience erstarrte. Sie holte tief Luft und wandte sich dann um. Sie zwang sich zu einem fröhlichen Lächeln, als Edmond und Henry neben sie traten.
    »Wird Mr. Cynster nicht zu uns kommen?« Angela, die nicht bemerkte, wie streng ihre Mutter die Stirn runzelte, beugte sich vor, um an Henry vorbeizusehen zu der Stelle, an der Vane und Gerrard noch immer standen und miteinander redeten. »Ich bin sicher, er würde sich wesentlich besser unterhalten, wenn er mit uns spricht, anstatt mit Gerrard.«
    Patience biss sich auf die Lippen, sie stimmte Angela nicht zu, doch hoffte sie verzweifelt, dass sich deren Wunsch erfüllte. Einen Augenblick lang schien es auch so zu sein. Vanes Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er eine Bemerkung zu Gerrard machte, dann wandte er sich um – und schlenderte zu Minnie herüber.
    Gerrard war es, der zu ihnen trat.
    Patience verbarg ihre Erleichterung. Sie hieß ihn mit einem heiteren Lächeln willkommen – und bemühte sich, nicht zu der chaise zu sehen. Gerrard und Edmond beschäftigten sich sofort damit, die nächste Szene in Edmonds Melodram zu besprechen – für beide eine übliche Ablenkung. Henry, der Patience nicht aus den Augen ließ, bemühte sich zu offensichtlich, die beiden nachsichtig zu ermuntern. Sein Benehmen und der zu freundliche Blick seiner Augen verärgerten Patience, wie auch sonst immer.
    Angela verzog natürlich schmollend den Mund, ein nicht besonders angenehmer Anblick. Mrs. Chadwick, die an die Geistlosigkeit ihrer Tochter gewöhnt war, seufzte und ergab sich. Sie und Angela, die erfreut strahlte, gingen durch den Raum und gesellten sich zu der Gruppe um die chaise .
    Patience war damit zufrieden zu bleiben, wo sie war, selbst wenn das bedeutete, sich Henrys leidenschaftlichen Blicken auszusetzen.
    Fünfzehn Minuten später wurde der Teewagen in das Zimmer gerollt. Minnie goss den Tee ein und plauderte die ganze Zeit. Aus den Augenwinkeln sah Patience, dass Vane Cynster sich freundlich mit Mrs. Chadwick unterhielt; Angela, die zum größten Teil ignoriert wurde, machte Anstalten, wieder zu schmollen. Timms blickte auf und machte eine Bemerkung, über die alle lachten. Patience sah, wie die weise Begleiterin ihrer Tante Vane liebevoll anlächelte. Von all den Damen, die sich um die chaise versammelt hatten, schien allein Alice Colby unbeeindruckt – wenn auch nicht ungerührt. So, wie Patience das sah, war Alice noch angespannter als sonst, als würde sie ihre Missbilligung nur mit reiner Willenskraft im Zaum halten. Das Ziel ihres Zorns jedoch schien sie gar nicht zu bemerken.
    Innerlich machte Patience eine unwillige Bemerkung, dann wandte sie die Aufmerksamkeit dem Gespräch ihres Bruders zu, der im Augenblick über das »Licht« in den Ruinen redete. Zweifellos war das ein besseres Thema als die witzige Bemerkung, die die Gruppe um die chaise dazu brachte, laut aufzulachen.
    »Henry!«
    Beim Ruf von Mrs. Chadwick wandte sich Henry um, dann lächelte er Patience zu und nickte. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen, meine Liebe, ich bin gleich wieder da.« Er warf Gerrard einen Blick zu. »Ich möchte nicht, dass mir etwas von diesem faszinierenden Plan entgeht.«
    Patience wusste sehr gut, dass Henry sich nicht wirklich für Gerrard oder für Edmonds Drama interessierte, dennoch erwiderte sie sein Lächeln.
    »Ich würde wirklich für diese Szene lieber den Torbogen im Hintergrund haben.« Gerrard runzelte die Stirn und stellte sich das Bild vor. »Die
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