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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord
Autoren: Meagan Hatfield
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Alexia mit beiden Händen nach der Kette um ihren Hals. „Was soll das?“, keuchte sie.
    Er packte sie noch fester, senkte den Kopf und schmiegte die Nase an das Haar hinter ihrem Ohr. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut.
    „Ich weiß, das ist wirklich ein blödes Pech“, flüsterte er. „Dabei hat das gerade so schön angefangen zwischen uns beiden.“
    „Das hättest du wohl gern“, schnappte sie und rammte ihm den Ellbogen in den Magen. Wenigstens für einen kurzen Augenblick hörte sie ihn vor Schmerz stöhnen, aber sofort zog er die Kette fester um ihren Hals zusammen.
    Verdammt, war der Kerl stark. Alexia erstarrte, als das Eisen ihr die Luft abschnürte. Wie war es möglich, dass er so schnell wieder zu solchen Kräften kommen konnte? Der Wachmann war darüber anscheinend genauso verblüfft, denn er blickte irritiert zwischen ihr und dem Drachen hin und her, bis er endlich nach der Waffe an seinem Gürtel griff.
    „Das würde ich nicht tun“, warnte der Herr der Drachen. „Sonst bringe ich sie um.“
    Alexia kam sich vor wie die größte Idiotin der Welt. Die Art, wie er sie geküsst und gestreichelt hatte, das war alles nur vorgetäuscht gewesen, um an ihr Blut zu kommen, sich damit selbst zu heilen – und zu fliehen.
    Das Klicken eines gespannten Abzughahns hallte durch den Kerker. Der Wachmann hielt jetzt die Waffe auf Alexia gerichtet. Die sowieso schon glühend heiße Haut des Drachen schien sich zu entzünden.
    „Ich warne dich, Soldat“, schnappte der Drache, verstärkteseinen eisernen Griff und trat einen Schritt zurück. Alexia gab ein Zischen von sich, und der Wachmann senkte die Waffe etwas.
    „Tu dir keinen Zwang an, Derkein.“ Eine tiefe Stimme war aus der Dunkelheit zu hören.
    Alexia hielt die Luft an.
    Lotharus.
    Das deutlich hörbare Stampfen von Stiefeln auf dem steinernen Fußboden kündigte sein Erscheinen an. Alexias Herz hämmerte mit jedem Schritt, während sie nach ihm Ausschau hielt. Langsam tauchte er aus der Dunkelheit auf, als wäre er aus ihr geboren worden.
    Wie immer war Lotharus von Kopf bis Fuß in glänzendes Schwarz gekleidet und hielt sich kerzengerade, ganz wie der alterslose Unsterbliche, der er war. Obwohl sehr dünn, drückte sein Körper eine unaussprechliche Macht aus, die Sterbliche ebenso wie Unsterbliche in seiner Gegenwart regelrecht einschrumpfen ließ. Heute trug er sein blondes Haar im Nacken fest zusammengebunden, was seine aristokratischen Gesichtszüge betonte. Aber Alexia konnte den Blick nicht von seinen schwarzen Augen abwenden. Diese abgründigen Augen bohrten sich mit kochender, strafender Wut in ihre eigenen.
    „Bring sie doch um.“
    Mit zusammengekniffenen Lippen lockerte Declan die Kette ein wenig und hielt die Frau jetzt eher beschützend fest. Ihr Herzschlag raste, und ihr Körper drückte sich steif wie ein Brett gegen ihn. Seit dieser Vampir hereingekommen war, hing eine finstere Kälte über dem Raum. In seinen seelenlosen Augen lag das unaussprechlich Böse, und das war ganz auf sie konzentriert.
    Und ließ sie vor Angst erzittern.
    In Declans Augen stand kaum verhüllter Hass. Ob Vampir oder nicht, jeder, der glaubte, über andere einfach verfügen zu können, verdiente es nicht, am Leben zu sein. Und schon gar nicht, Macht in seinen Händen zu halten. Er nahm Alexia fester in die Arme und lockerte gleichzeitig die Kette um ihren Hals.
    „Wer bist du, dass du glaubst, entscheiden zu können, ob sie lebt oder stirbt?“, wollte Declan wissen.
    Der Vampir verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. „Ach, sagen wir einfach, ich könnte mir das … herausnehmen.“
    Als sie in seinen Armen zusammenzuckte, gab er ein tiefes Brummen von sich.
    „Aber was ich denke, spielt sowieso keine Rolle“, fuhr der Vampir fort. „Wenn die Königin erst einmal herausfindet, dass ihre Tochter zur willigen Hure und Blutlieferantin eines ihrer Feinde geworden ist, wird sie den Verlust nicht sonderlich betrauern, da bin ich mir sicher.“
    Völlig gefangen in einem unsinnigen Drang, sie zu beschützen, nahm Declan die monoton vorgetragenen Worte des Vampirs kaum wahr. Doch dann trafen sie ihn plötzlich, jedes einzelne Wort war wie ein Schlag in die Magengrube. Die Luft, die er einatmete, füllte seine Lungen wie mit Schlamm.
    Die Königin. Tochter.
    Voller Abscheu ließ er sie los. Die Kette rasselte zu Boden.
    Kaum hielt er sie nicht mehr so fest im Griff, knackten die Gitterstäbe der Zelle. Declan blickte auf und fluchte stumm vor
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