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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord
Autoren: Meagan Hatfield
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das Schlechteste, das sie sich vorstellen konnte.
    „Alexia.“ Declans Stimme klang, als käme sie von meilenweit weg oder würde unter Wasser an ihr Ohr dringen. Es muss bereits passieren. Sie schloss die Augen, vergrub das Gesicht an seiner Brust, als ob sie sich vor dem Schicksal verstecken könnte, das mit jeder vergehenden Sekunde ihre Haut verzehrte.
    Seine starken Hände zwangen sie, den Kopf zu heben. Bei seinem Anblick durchfuhr sie plötzliche Sehnsucht. „Ich liebe dich“, hauchte sie, nahm seine Arme und legte sie um ihren Hals. Declan hielt sie ganz fest.
    „Ich liebe dich auch, Alexia.“
    Die panische Angst vor dem unmittelbar bevorstehenden Tod verließ sie, kaum hatte er ihr diese Worte ins Ohr geflüstert. Sie schloss die Augen wieder.
    Wenigstens hatten sie einen Funken Hoffnung, bevor sie starben.
    Unwillkürlich musste sie an diesen beiläufigen Gedanken denken, der ihr durch den Kopf geschossen war, als sie Declan zum ersten Mal begegnete, und ein Lächeln umspielte ihr von Tränen bedecktes Gesicht. Sie hatte Hoffnung gehabt, sie hatte die Liebe erlebt, und das war alles, was sie je gewollt hatte. Obwohl es schon ein bisschen länger hätte dauern können.
    „Alexia, du erwürgst mich“, sagte Declan, lachte und entwand sich ihrer Umarmung. Doch sie wollte ihn nicht loslassen. Er legte seine Hände an ihre Wangen und beobachtete sie eindringlich. „Was ist denn? Stimmt was nicht?“
    Sie deutete mit dem Kopf auf das Wasser. „Die Sonne“, hauchte sie fast stimmlos, als ob das Gestirn, wenn es sie hören könnte, sie schließlich finden und zerschmettern würde.
    Declan blickte sie ungläubig an, bevor er endlich kapierte. Er ergriff ihre Hand, legte ihre Finger an seine Lippen, küsste jede einzelne Fingerspitze. Er war schon bei ihrem kleinen Finger angelangt, als sie bemerkte, dass an die Stelle ihrer schwarzen Klauen entzückende Fingernägel getreten waren.
    „Aber …“
    „Du verwandelst dich“, erklärte er. „Weißt du noch?“
    Da erkannte sie die Wahrheit, zunächst trüb und verschleiert, doch dann in reinigender Klarheit. Natürlich. Deshalb schien Declan auch so unbesorgt darüber, dass sie sich bei Sonnenaufgang außerhalb der Katakomben befanden. Er hatte es längst gewusst.
    Sie blinzelte vor wundersamem Erstaunen. Die Sonne stieg am Himmel hoch, sie spürte eine Wärme auf dem Gesicht, von der sie bisher nur gelesen hatte. So hell, dass sie die Augen zusammenkneifen musste, um Declans Gesicht klar erkennen zu können. Es war voller Sorge und voller Liebe und außerdem vollständig von Dreck verschmiert. Beinahe hätte sie laut herausgelacht, doch nur ein Lächeln umspielte ihre Lippen, das Declan freudig erwiderte. Dann drückte er den Mund auf ihre Lippen. Sie öffnete den Mund, stöhnte und schlang die Arme um seinen breiten Rücken, um ihn fester an sich zu ziehen. Eigentlich wollte sie ihn nie wieder loslassen, doch langsam hob sie den Kopf.
    Wieder erwärmte die Sonne ihre Haut. Eine sanfte Brise vom Meer umschmeichelte ihre Lippen. Sie spürte die salzige Luft auf der Zunge. Und mit einem Mal schien sie wie aus einem Traum wieder zurück in die Wirklichkeit zu kommen. Es war nicht zu glauben, wie sehr sich ihr ganzes Leben in den wenigen kurzen Stunden verändert hatte, seit sie Declan verlassen hatte. Eigentlich konnte Alexia kaum glauben, dass sie tatsächlich noch am Leben war. Andere hatten nicht so viel Glück gehabt. Sie biss sich auf die Lippen und sah auf zu Declan. „Lotharus?“, fragte sie.
    „Er ist tot“, erwiderte er und nickte zu der Klippe, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte.
    Alexia drehte den Kopf und nahm zum ersten Mal wirklich wahr, was passiert und wie schnell alles gegangen war. „Woher hast du gewusst, dass man den Kristall auf diese Art zerstören kann?“ Die Augen immer noch auf Lotharus’ Asche gerichtet, erhob sie sich.
    „Doc“, gab er zur Antwort, nahm ihren Arm und half ihr hoch. „Sie sagte, der Kristall hätte die Macht, alle zu beherrschenoder einen zu vernichten. Wir haben immer angenommen, damit wären die verschiedenen Arten gemeint. Aber als ich deinen Kampf mit Lotharus beobachtet habe, wurde mir klar, dass es etwas anderes bedeuten musste: Der Kristall gibt einer Person die Macht zu herrschen, besitzt aber auch die Macht, den Herrscher zu zerstören.“
    Sie nickte, als sei das logisch, und war dennoch nicht zufrieden mit der Antwort. „Aber du hast den Kristall in dir selbst versteckt, und dir ist nichts
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