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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)
Autoren: Susan Kearney
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Situationen gemeistert hatte. Sie hatte die risikoreiche Mission des Archäologen Lucan Roarke zu einem Mond namens Pendragon finanziert, damit er den Heiligen Gral fand. Auch wenn er den Gral nicht mitgebracht hatte, war es ihm doch gelungen, ein Heilmittel für die Unfruchtbarkeit zu finden, die auf der Erde geherrscht hatte.
    Vivianne besah sich die Schuppen an den Innenseiten ihrer Handgelenke. Sie gehörte zu dem einen Zehntel der Bevölkerung, das nun zwei Herzen besaß, sich in einen Drachen verwandeln und fliegen konnte.
    Schade, dass ihre neuen Gene nicht auch ihre Intelligenz gesteigert hatten. Wie hatte Jordan sie so leicht hintergehen können? Wichtiger noch, was verbarg er vor ihr? »Was ist mit Ihrer Berufserfahrung?«
    »Nicht nachweisbar.«
    »Ich nehme an, Sie haben auch die glänzenden Empfehlungen gefälscht?« Ihr Puls schlug heftig, sie massierte sich die schmerzenden Schläfen. War Jordan ihr Verbündeter oder ihr Feind? »Wer sind Sie?«
    »Vielleicht sollten Sie ein Aspirin nehmen …«
    »Vielen Dank, Doktor !« Dieser Sarkasmus war ihr ganz ungehindert entschlüpft. »Oh, entschuldigen Sie, Sie sind ja gar kein Doktor, oder?«
    »Ich brauche jedenfalls keinen medizinischen Abschluss, um zu sehen, dass Ihnen der Kopf wehtut und Sie das an mir auslassen.« Sein Tonfall blieb ruhig, leise und heiser, und es ärgerte sie, dass sie ihn als erregend empfand.
    »Jetzt machen Sie sich auch noch zum Seelenklempner.«
    Er hatte ihr nur einen ganz kurzen Blick zugeworfen, bevor er sich wieder seinen geliebten Schaltkreisen zuwandte, aber es sah ihm ähnlich, dass er alle Einzelheiten bemerkte – sogar ihr schmerzhaftes Zusammenzucken.
    Vivianne brachte Jordan dazu, dass er sich wieder nach ihr umdrehte. »Wie haben Sie das gemacht? Vor sechs Monaten sind Sie in Barcelona aufgetaucht. Davor hatten Sie nicht mal eine Kreditkarte. Sie haben keine Schule besucht. Sogar Ihre Geburtsurkunde ist gefälscht. Ich kann niemanden auftreiben, der Sie aus der Zeit gekannt hat, bevor Sie in mein Büro spaziert sind und sich um den Job beworben haben.«
    »Aber das haben Sie nie bereut.«
    »Bis heute.« Verdammt sei er!
    »Das meinen Sie doch nicht ernst.« Jordan zuckte wieder die Achseln. »Sie haben es doch bestimmt nicht bereut, dass ich dieses Schiff entwerfen durfte.«
    Vivianne hatte ihre Firma nicht nach dem Grundsatz aufgebaut, hübschen Männern zu erlauben, sich ihr Vertrauen mit süßen Worten zu erschleichen. Und sie konnte es sich nicht leisten, dringende Warnungen der Regierung in den Wind zu schlagen, außerirdische Agenten könnten ihren Konzern unterwandert haben. Sowohl Vivianne als auch die Stämme waren hinter dem Gral her, aber Viviannes Ziel blieb es, die Erde zu retten, während die Stämme sie unterwerfen wollten. Der Legende zufolge hatte derjenige die Oberhand, der im Besitz des Grals war. Daher war es durchaus möglich, dass ihr Chefingenieur seine Vergangenheit erfunden hatte, weil er ein Spion der Stämme war.
    Sie durfte das Schicksal der Erde nicht in Jordans Hände legen, solange sie nicht mehr über ihn wusste. Ihr war elend zumute, und ihr Ton wurde vor Autorität sehr scharf. »Jordan, legen Sie das Werkzeug beiseite. Sie dürfen nicht an der Draco weiterarbeiten, bis die Sicherheitsabteilung Sie überprüft hat.«
    Auf seine typische Art arbeitete er dennoch einfach weiter. »Wollen Sie denn gar nicht wissen, ob dieser neue Motor auch funktioniert?«
    »Das finden wir später heraus.« Ihre Wut nahm zu, weil Jordan so genau wusste, wie er ihr Interesse anstacheln konnte. Es brach ihr beinahe die Herzen, dass die Draco möglicherweise niemals fliegen würde, wenn sie ihn von dem Projekt abzog.
    »Ich bin fast so weit, eine neue Kraftquelle zu testen.«
    Seine Worte erregten ihre Neugier genauso stark wie ihr Misstrauen. »Wovon reden Sie eigentlich? Was denn für eine neue Kraftquelle?«
    »Der Ehrwürdige Stab.« Jordan griff zu einer Scheide, die er an seinem Gürtel trug, und zog einen Gegenstand daraus hervor, der an einen Ast mit eingeschnitzten Symbolen erinnerte. Als er eine rasche Bewegung aus dem Handgelenk heraus machte, verlängerte sich der Stab mit einem metallischen Klicken.
    O Gott! Hatte er soeben eine außerirdische Waffe gezogen?
    Die Luft um den Stab herum glitzerte wie Hitze, die von einem sonnenbeschienenen Bürgersteig abstrahlte. Es war, als würde der Stab den Raum in seiner unmittelbaren Nähe falten und zusammendrücken; andauernd stob der Dunst von ihm
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