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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers
Autoren: J. D. Robb
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jedoch fallen gelassen worden ist. Dann, im Jahre ‘47, ist sie wegen irgendwelcher Auftritte als Medium in Bunko eingefahren. Wozu zum Teufel wollen die Leute überhaupt mit den Toten reden? ‘49 Anklage wegen Verdachts auf Verstümmelung von Tieren und auch wenn damals die Beweise für eine Verurteilung nicht reichten, haben sie sie schließlich erneut wegen Herstellung und Verkauf von illegalen Substanzen in den Jahren ‘50 und ‘51 hinter Gitter gebracht. Lauter Kleinkram. Aber hier, ‘55 wurde sie in Verbindung mit der rituellen Abschlachtung einer Minderjährigen verhaftet und verhört. Allerdings hatte sie ein Alibi, das nicht zu knacken war.«
    »Seit sie ‘51 wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, steht sie unter Beobachtung durch die Drogenfahndung«, fügte Peabody hinzu.
    »Aber sie haben sie nicht noch mal verhaftet.«
    »Wie Sie selbst gesagt haben, ist sie halt nur ein kleiner Fisch. Offensichtlich haben sie es auf die größeren Fische abgesehen.«
    »Das schätze ich auch. Wir werden hören, was Marion dazu zu sagen hat. Schauen Sie, hier steht, dass Selina Cross der Athame Club gehört.« Eve presste die Lippen aufeinander. »Tja, woher kriegt eine kleine Dealerin wie sie die Kohle für den Kauf und die Eröffnung eines solchen Clubs? Sie ist gewiss nur eine Strohfrau. Ich frage mich, ob die Drogenfahndung weiß, für wen. Wir sollten sie mal näher betrachten. Computer, ich brauche ein Foto von Selina Cross.«
    »Wow.« Peabody erschauderte, als das Foto auf dem Monitor erschien. »Gespenstisch.«
    »Kein Gesicht, das man so schnell vergisst«, murmelte auch Eve.
    Es war kantig und schmal, mit vollen, leuchtend roten Lippen und rabenschwarzen Augen. Die fein gemeißelten Züge und die glatte weiße Haut waren durchaus attraktiv, doch gleichzeitig erschreckend kalt und, wie Peabody gesagt hatte, geradezu gespenstisch. Ihre sorgsam in der Mitte gescheitelten, glatten Haare waren so schwarz wie ihre Augen, und über der linken Braue hatte sie eine kleine Tätowierung.
    »Was ist das für ein Symbol?«, überlegte Eve. »Computer, Vergrößerung des Segments zwanzig bis zweiundzwanzig um dreißig Prozent. «
    »Ein Pentagramm.« Peabodys Stimme bebte und Eve sah sie fragend an. »Es steht auf dem Kopf. Sie ist keine Hexe, Dallas.« Peabody räusperte sich leise. »Sie ist Satanistin.«
    Eve glaubte weder an weiße noch an schwarze Arten der Magie, doch sie war bereit zu glauben, dass andere es taten. Und noch bereiter anzunehmen, dass es Menschen gab, die diesen Irrglauben für ihre Zwecke nutzten.
    »Du solltest diese Dinge nicht so einfach abtun.«
    Sie blickte zur Seite. Roarke hatte darauf bestanden sie zu fahren, und da seine Wagen im Gegensatz zu ihrer Kiste die reinsten Luxusgefährte waren, hatte sie sich nicht darüber beschwert.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich meine, wenn bestimmte Religionen und Traditionen Jahrhunderte überdauern, gibt es dafür einen triftigen Grund. «
    »Natürlich gibt es den, denn wir Menschen sind und waren schon immer leichtgläubige Wesen. Ebenso wie es seit jeher Individuen gibt, die wissen, wie man sich diese Leichtgläubigkeit zu Nutze machen kann. Ich werde herausfinden, ob Franks Leichtgläubigkeit von jemandem ausgenutzt worden ist.«
    Sie hatte Roarke alles erzählt und ihr Tun dadurch vor sich gerechtfertigt, dass sie sich sagte, wenn sie schon Feeney als Computerexperten nicht in Anspruch nehmen könnte, brauchte sie stattdessen eben ihren Mann.
    »Du bist eine gute Polizistin und eine vernünftige Frau. Oft zu gut und zu vernünftig.« Als er an einer Kreuzung warten musste, blickte er sie an und sagte mit drängend ernster Stimme: »Ich bitte dich, solange du dich auf diesem dir fremden Terrain bewegst, besonders vorsichtig zu sein.«
    »Du meinst, solange ich mit Hexen und Teufelsanbetern verkehre? Also bitte, Roarke, wir leben im zweiten Jahrtausend. Satanisten, Himmel!« Sie schob sich die Haare aus der Stirn. »Was zum Teufel würden sie wohl machen, wenn er wirklich existieren und es ihnen gelingen würde, seine Aufmerksamkeit zu wecken?«
    »Genau das ist das Problem«, antwortete Roarke ruhig, bog nach Westen ab und brachte seinen Wagen in einer Lücke in der oberen Parkebene unweit des Aquarian Club zum Stehen.
    Eve runzelte die Stirn. »Es gibt wirklich Teufel. Und zwar aus Fleisch und Blut. Sie laufen wie du und ich auf zwei Beinen durch die Gegend. Wir beide haben bereits jede Menge von ihnen kennen gelernt.«
    Sie stieg aus und
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